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Thema: Ohrspeicheldrüsenschwellung - und "typische" neurologische Anzeichen?!

Ohrspeicheldrüsenschwellung - und "typische" neurologische Anzeichen?!
Krisko
08.06.2016 12:41:16
Liebe Leute,

ich (m, 41) bin neu hier und sitze ein wenig zwischen den Stühlen momentan, vor allem auch, weil Hausarzt, HNO und Chiropraktiker ein wenig auf dem Schlauch stehen.

Ich berichte mal:
Seit fast zwei Wochen habe ich - von einem Tag auf den anderen bekommen - ein Krankheitsgefühl, Flush, dazu Benommenheit, Schwindel (wie benebelt/in Watte), Appetitlosigkeit und leichte Übelkeit (bisher ohne Erbrechen und unabhängig von den Mahlzeiten) - allerdings ohne Fieber oder nennenswerte Kopfschmerzen. Seit gestern auch noch verschlechterte Sehfähigkeit, sprich: verschwommener als sonst, wenn ich die Brille abnehme. Insgesamt verschlechtert sich mein Allgemeinbefinden also täglich immer ein kleines bißchen und ich stehe quasi wahrnehmungstechnisch ein wenig neben mir...."maddelig im Kopf", wie man so schön sagt.

Dazu kommen aber auch beidseitig mäßig geschwollene Ohrspeicheldrüsen, aber nicht entzündlich.
Mumps, EBV und ähnliche Infekte sind durch die Blutwerte eigentlich ausgeschlossen, auch Lymphknoten sind nicht geschwollen. Ein Antibiotikum hatte bisher null Effekt.

Nun kann Akromegalie an der Hypophyse ja die Speicheldrüsen schwellen lassen, aber so wie ich es lese, geht das i.d.R. auch mit anderen Symptomen einher - und hat ein längeres Wachstum.

Da ich sowieso sehr überängstlich bin, was meine Gesundheit angeht und ich mich täglich ein wenig schlechter fühle, denke ich bei dem, was ich habe, gleich an ein Glioblastom oder etwas ähnliches, durch die Schnelle der Symptome...

Der HNO möchte ein CT der Speicheldrüsen haben, und mein Hausarzt will von "Hirntumor" nichts hören und noch weiter in Richtung EBV suchen.
(Chiropraktische Behandlung war auch ohne Erfolg, also hat es wohl nichts mit der Halswirbelsäule zu tun.)

Ich würde mich freuen, was ihr mit eurem Erfahrungsschatz zu diesem Fall sagen würdet, und ob ich umgehend auf ein MRT bestehen soll.
Und ich hoffe, ich falle hier mit diesem diffusen Bericht nicht unangenehm auf zwischen all den Leuten, die tagtäglich mit der Krankheit kämpfen...

Danke schön und viele Grüße
Krisko
Josh
08.06.2016 13:03:10
Hallo Krisko, Deine Symptome können alle möglichen Ursachen haben. An einen Hirntumor würde ich an Deiner Stelle mal sicher nicht denken.

Hier wirst Du vermutlich keinen Tipp bekommen, außer dem, weiter zum Arzt zu gehen.

Alles Gute und viele Grüße
Josh
Josh
Krisko
08.06.2016 16:30:16
Hallo Josh,

danke schön für deine Antwort.
Natürlich gehe ich auch weiter zu den Ärzten und hoffe auf schnellstmögliche Klarheit.

Mir ging es hauptsächlich darum, ob jemand Erfahrung hat, ob ein schnell wachsender Tumor diese neurologischen Symptome mit der Verschlechterung innerhalb weniger Tage auslösen kann, und das ohne nennenswerten Kopfschmerzen, ohne Epilepsie etc.

(Und natürlich, ob und wie die Ohrspeicheldrüsen dort hineinspielen könnten.)

Viele Grüße
Christian
Krisko
Bastler
11.09.2017 18:45:50
Hallo Krisko,

wie ist die Sache denn weitergegangen? (wenn Du es sagen möchtest...)
EBV scheint ja eine gute Idee gewesen zu sein.
Für mich hört sich das Ganze schon so an, alsob es aus der hormonellen Ecke kommen könnte, wegen der Art und Vielfalt der Symptome. Aber ich bin kein Arzt.

Daumen hoch,
der Bastler
Bastler
Krisko
12.09.2017 09:37:06
Hallo Bastler,

es wurden zwei MRT gemacht, einmal Halsorgane und einmal Schädel. (Mumps und EBV waren ja durchs Blut schon ausgeschlossen.)

Das Schädel-MRT war unauffällig, Gott sei Dank.

Das der Halsorgane hat eine leichte Schwellung der OSD gezeigt (die sich nach ein paar Wochen wieder gelegt hat, ohne daß eine Ursache gefunden wurde), das Gros der Schwellung aber kam nicht von den Drüsen, sondern von einer verdickten Kiefermuskulatur. Der Radiologe war auch erstaunt, hat mich aber dann - ziemlich banal - zum Zahnarzt weiter überwiesen.

Der diagnostizierte schlicht und einfach: Bruxismus. Nach Anpassen einer Knirscherschiene bildete sich die Schwellung der Muskeln nach 1-2 Monaten wieder zurück.

Faszinierend, wie man so auf ein völlig anderes und unerwartetes Ergebnis kommt. Gott sei Dank aber ein harmloses in diesem Fall.

Grüße
Christian
Krisko
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