Als ich Anfang 2011 wegen Dysästhesien (ständiges Gribbeln in Händen und Füßen) einen Neurologen aufsuchte, verordnete er mir sofort ein MRT. An meinem 40. Geburtstag wurde dann per MRT eine Läsion rechts occipital subkortikal 2,o x 1,3 cm festgestellt. 7 Wochen später wurde die Biopsie in der Uniklinik Köln durchgeführt mit dem Ergebnis: Oligoastrozytom Grad II. Ein reiner Zufallsbefund, da meine Beschwerden (neurologisch abgeklärt ohne Befund und mittlerweie auch verschwunden)absolut nicht damit in Zusammenhang stehen.
Eine OP wurde sofort ausgeschlossen, das Risiko über den Verlust meines linken Augenlichts und Gesichtsfeldes ist zu groß.
Auf Anraten der Ärzte entschied ich mich dann 6 Monate später für die Implantation von Jod-125-Seeds. Leider wurde während des Eingriffs festgestellt, daß die Form des Tumors dafür nicht geeignet ist, da sonst zuviel oder zu wenig bestrahlt würde. Somit wurde ich dann entlassen, mit dem Rat, einfach abzuwarten, da meine Lebensqualität durch den Tumor nicht eingeschränkt ist. Ich holte mir daraufhin eine Zweitmeinung im MVZ MediClin Bonn ein, wo die Ärzte der gleichen Meinung waren. Die Kontroll-MRT´s zeigten keine Veränderung und wurden bereits auf 9-Monats-Abstände hochgestuft. Was aber von allen Ärzten vorausgesagt wurde ist:
Der Tumor wird irgendwann wachsen. Dann bliebe mir nur die Bestrahlung von außen oder Chemotherapie.
Das ist der Stand der Dinge, mit dem ich seit über 1 1/2 Jahren versuche zurechtzukommen. Es fühlt sich nach wie vor an, wie eine tickende Zeitbombe, die jetzt noch Ruhe gibt, aber im Endeffekt mit mir machen kann, was und wann sie will. Mittlerweile kann ich die Diagnose im Alltag ganz gut verdrängen ohne dabei den Respekt vor dem Tumor zu verlieren. Und ich rechne es meinem Schicksal hoch an, dass es mir nach wie vor gut geht und ich symptomefrei bin. Aber die große A N G S T bleibt. Wenn jemand einen Rat für mich hätte, damit besser umzugehen, wäre ich sehr dankbar!