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Thema: Oligoastrozytom IIII. WHO

Oligoastrozytom IIII. WHO
Claudia Gutte
23.08.2002 10:42:56
Hallo,

bei meiner Mutter wurde vor 2 Wochen ein lt. CT ca. 4-5 cm großer Hirntumor operativ entfernt. Ergebnis: ein Oligoastrozytom III. Grades. Vor der Operation gingen wir davon aus, dass der Tumor gutartig sein würde - nun wissen mein Vater und ich, dass er bösartig ist. Meine Mutter weiß nichts hiervon. Der Grund dafür, dass wir es ihr auf jeden Fall verschweigen wollen ist, dass sie in ihrem bisherigen Leben zumeist schwere (kaum vorstellbare) Momente ertragen mußte; sie würde diese Nachricht nicht verkraften. Wir wissen, dass sie die restlichen Jahre/Monate nicht mehr ohne die Frage "warum" leben könnte. Ich glaube, dass sie nur mit dem Glauben "das wird schon wieder alles" die bevorstehende Strahlentherapie überstehen wird. Heute Nachmittag habe ich ein Gespräch mit dem Chefarzt haben, in dem es insb. um das weitere Vorgehen, d.h. welche Strahlentherapie (ggf. mit Chemo), welche Reha, gehen wird. Wer hat Erfahrung mit einem Oligoastrozytom (sei es als Betroffener oder Angehöriger), wer kennt einen guten Arzt, dem er vertraut, wer weiß etwas über eine gute Reha, wer kann mir Tipps zu guten Medikamenten wärend der Strahlentherapie geben. Ihr glaubt gar nicht, wie froh ich über eine Antwort bin - aber das wißt ihr wahrscheinlich besser als ich. Herzlichen Dank


Bisher ist sie häufig kindlich und dann wieder ernst und registriert le
Claudia Gutte
Andrea[a]
23.08.2002 16:29:39
Hallo Claudia,
bei meinem Mann (Oligoastro III) war die Geschichte ähnlich, auch da haben wir geglaubt, es sei ein gutartiger Tumor. Nur dass er die Wahrheit kennt. Wie wollt Ihr Deiner Mutter denn die Strahlentherapie begründen, wenn sie nicht weiß, was mit Ihr los ist? Mein Mann hat Strahlen und Chemo gemacht und trotzdem leider ein Rezidiv bekommen. nach der 2. OP geht es ihm nun zeimlich gut. vielleicht kann Deine Mutter besser kämpfen, wenn sie die Wahrheit kennt? Aber das müsst Ihr selber wissen. gute Ärzte gibt es z.B. in Köln an der Uniklinik.
Alles Gute für Euch + hoffentlich trefft Ihr die für Euch richtige Entscheidung.
Andrea
Andrea[a]
Tanja[a]
23.08.2002 21:42:19
Hallo,

mein Mann hat auch ein Oligoastro III, auch ähnlich wie bei euch wurde erst vermutet das er gutartig ist. Nach der Biopsie war klar das es nicht so war.
Der Tumor wurde zu 90% an der Uni Bonn entfernt, nach 6 Wochen bekam er Strahlentherapie und bereits in der zweiten Bestrahlungswoche begann er mit der Chemo (PCV).
In welchem Krankenhaus liegt deine Mutter denn zur Zeit??

Viele Grüße

tanja
Tanja[a]
Cyndi
25.08.2002 17:44:20
Hallo,
glaubt ihr nicht, daß es eurer Mutter besser gehen würde, wenn sie über ihre Krankheit Bescheid wüßte? meine Mutter hat selbst einen Gehirntumor und sie weiß alles über ihre Krankheit. Selbst ein gutartiger Tumor kann tödlich enden. Und das wird euch deine Mutter wissen. Offenbar habt ihr noch nicht gemrkt, daß ihr eure Mutter praktisch entmündigt, wenn ihr sie nicht in die Behandlungspläne mit einbezieht. Es ist ihre Krankheit und sie allein eght es etwas an, wie es weiter geht. Mir ist klar, daß ihr es nur gut meint, es war bei mir genauso am Anfang. ABer ihr solltet deine Mutter ernst nehmen und ihr die Möglichkeit geben, sich mit ihrer Krankheit auseinander zu setzen. Mitunter hilft das mehr, als ihr laufend etwas vorzumachen und sie anzulügen. Denn auch das wird sie spüren. Jeder Mensch spürt doch genauwas in seinem Körper abläuft. Ich weiß das von meiner Ma. Ich rede also aus Erfahrung.
Alles Gute trotzdem, egal wie ihr euch entscheidet.
Cyndi
Claudia Gutte
29.08.2002 07:59:05
Hallo Tanja,

sorry dass ich mich jetzt erst melde, mein email-Anschluss war defekt.

Meine Mutter liegt in Wiesbaden, in den Horst Schmidt Kliniken und wurde von Prof. Schönmayer operiert. Danach ist man ziemlich alleine gelassen.
Ich habe gerade das Buch von Simonton "wieder gesund werden" gelesen; mich hat es überzeugt. Auch achten wir auf ihre Ernährung.

Mein Problem ist allerdings, dass ich das Gefühl habe, sie hängt in einem Schwebezustand und deshlab weiß ich nicht mehr, ob es gut ist, ihr nicht die ganze Wahrheit zu sagen. Einige sagen, wenn der andere nicht danach fragt, soll man es sein lassen; sie fragt nicht - aber ich spüre irgendwie, dass sie unsicher ist und irgendetwas in ihrem Kopf vorgeht. Sie spricht davon, dass sie sich entscheiden müsse.
Ich habe aber so Angst davor, dass sie sich danach gänzlich hängen lassen wird - sie ist nicht unbedingt der Typ, der dann anfängt, sich mit seiner Krankheit auseinander zu setzen - das mache ich (mit ihrer Krankheit). Sie ist zwar auf der einen Seite stark, aber nur insoweit, dass sie immer sagt, dass schaffe ich schon. Aber sie ist nicht die Person, die dann wirklich aktiv wird. Ihre Devise ist - damit werde ich schon fertig, zumindest war das in der Vergangenheit so; aber tatsächlich wurde sie nie so richtig damit fertog. Damit sitze ich in der Klemme - sagen oder nicht?

ganz herzliche Grüsse
Claudia Gutte
Claudia Gutte
29.08.2002 08:04:17
Hallo Cyndi,

ich bin mir leider auch nicht wirklich sicher, habe aber ganz große Angst davor, dass sie nicht wieder von dem Schock aufsteht, dass sie sich dann hängen läßt und vielleicht die Bestrahlung gar nicht mehr will. Habe versucht, sie auf eine Therapie (z.B. mit der Simonton-Gruppe) anzusprechen - immer nur "nein, dass schaffe ich schon alleine". Nur hat sie es im Leben nicht wirklich "geschafft", in dem sie die Dinge immer wieder verdrängt. Sie gehört nicht zu den Menschen, die sich aus ihrem Schicksal heraus ein Buch in die Hand nehmen und sich mit ihrer Krankheit auseinandersetzen. Sie geht davon aus, sie schaffe dass ja immer alles so - das war auch ihre Reaktion auf den Therapeuthen. Ich stecke da wirklich in einer Klemme!!

Liebe Grüsse
Claudia Gutte
Cyndi
29.08.2002 18:22:03
Hallo Claudia,

ihr solltet auf jeden Fall nur das tun, was deine Mutter will. Sicher könnt ihr ein bißchen lenken, aber wie ich schon sagte, sie ist trotz ihrer Krankheit (wenn sie die Entscheidungen noch selbständig treffen kann, meine Mutter konnte es nicht mehr irgendwann) ein eigenständiger Mensch. Ein Mensch, dem man die "Verfügungsgewalt" über sein Leben lassen sollte. Seit dem Beginn der Krankheit bei meiner Ma beschäftige ich mich mit chinesischer Heilkunst. Sie wird sie nicht gesund machen. Aber unter anderem lernt man hier wie wichtig es ist, eine positive Einstellung zu haben. Glaubt Deine Mutter wirklich daran, daß sie es allein schaffen kann? Dann laßt sie. Es ist ihre Entscheidung. Ich weiß, daß das furchtbar klingt. Ich habe auch eine Weile gebraucht. Aber es ist purer Egoismus, der uns treibt, immer zu sagen, du mußt doch etwas tun, dir helfen lassen. Weil wir Angst haben den Menschen zu verlieren.
Aber auch hier wieder, es ist ihr Leben.
Wenn du willst können wir uns ja auch so mal mailen. Dann müßten wir mal eine Zeit ausmachen, wann wir ins Forum schauen. Ich glaube mail-Adressen werden hier gleich gelöscht.

Liebe Grüße
Cyndi
Cyndi
Tanja[a]
30.08.2002 21:09:04
Hallo Claudia,
Manchmal schätzt man einen Menschen auch wenn man meint das man ihn sehr gut kennt falsch ein. Jetzt ist mein Mann ein paar Jahre jünger, aber auch nicht so der aktive, das übernehme ich dann eher. Es gibt noch soo viele sachen die ihr entscheiden müsst, ich glaube nicht das man das immer so verheimlichen kann.
Ihr müsst das natürlich selbst entscheiden aber ich könnte das nicht durchstehen.

Ich wünsche Euch alles Gute und die richtige Entscheidung

tanja
Tanja[a]
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