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Thema: Oligodendrogliom II - Therapie und Stärkung der Abwehrkräfte?

Oligodendrogliom II - Therapie und Stärkung der Abwehrkräfte?
Anne[a]
07.10.2005 14:21:47
Bei mir wurde im Juli 2005 im Zuge einer st.p. Biopsie ein Oligodendrogliom II links postzentral diagnostiziert (ca. 4-5 cm groß). Seit der Biopsie leide ich an Jacksen-Anfällen und habe im rechten Bein eine gestörte Tiefensensibilität. Lt. Meinung der Ärzte sollte ich dringend operieren, wobei der Tumor nur verkleinert werden kann, bzw. das Risiko der Operation sehr hoch ist, da der Tumor mitten im Bewegungszentrum liegt. Außerdem wurde mir mitgeteilt, dass der Tumor wieder weiterwachsen wird, bzw. die Tendenz hat in anderen Gehirnbereichen ebenfalls neue Tumore zu bilden.

Meine Fragen:
- wie kann ich es verhindern, dass neue Tumore gebildet werden (Stärkung der Abwehrkräfte, Meidung von gewissen Nahrungsmitteln,....?)

- da ich ja mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nach einer Operation nicht mehr sprechen kann und die rechte Körperhälfte ev. teilgelähmt ist bin ich von einer Operation nicht besonders überzeugt. Gibt es Alternativmethoden um diesen Tumor in seiner jetzigen Größe zu halten, bzw. ev.zu reduzieren.

Vielen Dank!
Anne[a]
Wolfgang[a]
08.10.2005 19:38:42
Hallo Anne,

hast Du schon mal Dich wegen Wach-OP erkundigt? Während der OP werden Tests gemacht und Du bist halt zeitweise wach. Damit versucht man die Schädigung von Bewegungs- und Sprachzentrum zu verhindern. Außerdem kann man die Lage der jeweiligen Zentren durch Untersuchungen vor einer OP schon lokalisieren. Das ist aufwendiger und damit auch kostenintensiver. Vielleicht solltest Du Dir eine Zweitmeinung bei einer größeren neurochirurgischen Klinik einholen. Wach-OP´s werden übrigens bspw. in Hamm, Bad Berka, München-Großhadern gemacht.

Oligodendrogliome sprechen eigentlich gut auf Chemo an. PCV oder Temozolomid z.B. Allerdings ist dabei eine Beurteilung durch einen Neuroonkologen notwendig. 4-5 cm ist schon ganz schön groß. Auch bei einer geringen Wachstumsrate dehnt er sich immer weiter aus und irgendwann ist unter der Schädeldecke kein Platz mehr, was nicht das einzige Problem darstellt. Eine weitere OP stellt Bestrahlung dar, aber ob das bei Grad II das richtige ist, müssen auch Strahlentherapeuten beurteilen. Du siehst, es gibt eine Auswahl von Möglichkeiten.

Gruß

Wolfgang
Wolfgang[a]
Steffi[a]
09.10.2005 09:58:17
Hallo Anne,

zuerst einmal Kopf hoch, ich weiß wie es ist, eine solche Diagnose zu erfahren. Ich selber habe erst im März dieses Jahr erfahren, daß ich einen Oglio II im Bewegungszentrum habe. Auch ich war zutiefst niedergeschlagen, weil niemand einem Hoffnung machen kann, daß der Tumor ganz verschwindet.
Ich war in drei Kliniken, wobei sich zwei gleiche Meinungen heurausgebildet haben. Den Tumor soweit wie möglich zu entfernen, war von zwei Kliniken die entscheidende Meinung. Ich wurde in Stuttgart im Katharinenhospital operiert. Man hat mir gesagt, daß ich evtl. linksseitig gelähmt sein könnte und auch sonst gewiße Einschränkungen entstehen könnten. Nach einer 5 stündigen Operation, gab es keine Komplikationen und auch sonst war, außer gewißen Einschränkungen in der Bewgung nichts gewesen. Ich war meinem OP Team sehr dankbar. In der folgender Reha nach der OP hat sich mein Bewegunsgapparat immer weiter stabilisiert und heute spiele ich schon wieder ganz vernünftig Tennis. Mein Tumor wird alle drei Monate beobachtet und bisher ist er nicht weiter gewachsen. Das Einzige was im Augenblick Streß verursacht ist die mit dem Tumor einhergehenden Epilepsie und die damit verbundenen Anfälle. Aber ich bin guter Dinge, daß ich eines Tages das richtige Medikament erhalte und blicke possitiv in die Zukunft.
Also Kopf hoch, und versuch doch mal im Katharinenhospital in Stuttgart ein Termin bei Frau Dr. Rezer zu erhalten. Ich habe mich sofort wohl gefühlt und meine Angst vor der OP hat mit der Behandlung täglich abgenommen.

Wenn du noch Fragen hast melde dich
Gruß Steffi
Steffi[a]
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