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Carmen[a]

Bei meinem 35-jährigen Lebenspartner wurde im Oktober 2005 ein Oligodendrogliom III diagnostiziert. Da OP zu riskant empfahl man uns als 1. Therapie Chemo. Ein Onkologe empfiehlt uns mit PCV zu beginnen; da es keine Erfahrung darüber gibt, ob PCV nach Temozolomid noch wirken könne (weil Temozolomid neuer ist und man weniger Erfahrung damit hat). Ein zweiter Onkologe rät eher zu Temozolomid, meint das spiele an und für sich keine Rolle. Kann mir hier jemand einen Rat geben?
Vielen Dank und Gruss Carmen

Gabriele[a]

Hallo Carmen,

wenn noch nicht bestrahlt wurde, dann ist derzeit sehr vielversprechend eine konventionelle fraktionierte Bestrahlung mit 60 Gy parallel zur Chemo mit Temodal (Temozolomid). Dies gilt jedenfalls für Astrozytome III und IV. Da Oligodendrogliome ebenfalls hirneigene Tumore sind, die von den Gliazellen ausgehen, wird da, soweit ich weiß, gleich behandelt, obwohl die Prognose bei Oligod. etwas besser ist. Die PCV enthält ein Nitroseharnstoff und Vincristin, letzteres ist nicht sehr gut verträglich. Alternativ zum PCV Schema wäre ACNU/VM 26 das ebenfalls ein Nitroseharnstoff enthält, aber bei gleich guten Erfolgsaussichten verträglicher ist. Meine persönliche Meinung nach der HT Tagung in Hannover ist, dass soweit angezeigt als first-line Therapie Bestahlung parallel mit Temodal empfehlenswert ist und als second-line eine Chemo mit einem Nitroseharnstoff in Komb. mit Chloroquine (Malariamittel), das in einer ganz neuen Studie angeboten wird und nach ersten Erkenntnissen sehr vielversprechende Ergebnisse aufweisen kann. Die ist aber dann nicht mehr möglich, wenn bereits zuvor in einer Therapie ein solcher Nitroseharnstoff verabreicht wurde.

Alles Gute

Gabriele

Conny[a]

Hallo Carmen,
ich habe ein Glio, das nach der OP 03/03 mit 60 Gy+Chemo behandelt wurde, dann lief die Chemo mit Temozolomid bis jetzt weiter. Leider wurde nun Ende Okt. im MRT festgestellt, dass neue Herde da sind. Nun erhalte ich im Rahmen einer Sudie Glivec+Litalir. Meine Ärztin sagte mir, dass andere Chemo (Standardtherapien wie ACNU, etc.) immer noch durchgeführt werden kann, wenn die Chemo-Tabletten nicht wirken.
Mit temozolomid hatte ich während der ganzen 28 Zyklen im Prinzip nach vorheriger Einnahme eines Magenschutzmittels und Zofran gegen Übelkeit keine Nebenwirkungen. Ich konnte meinen Tagesablauf wie gewohnt gestalten. Das Einzige war, dass sich meine Blutwerte veränderten, aber nie so dramatisch, dass ich Transfusionen benötigt hatte. Es kommt ja auch darauf an, wie es deinem Lebensgefährten im Moment geht.
Die Aussage von Gabriele kann ich voll unterstützen.
Also, alles Gute
Conny

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