Liebe Mubbsje,
da kann ich laut hier schreien. Ich hatte die Wach-OP im Juni 2019 aufgrund meines Berufes (Sprecherin, Sprech- und Kommunikationstrainerin). Mein Tumor lag auch im Sprachzentrum (rechts - postzentral). Die OP hätte bei mir eine starke Dysarthrie auslösen können. Vor der OP hatte ich noch ein F-MRT. Bei der Untersuchung wurde genau geschaut, wie meine Sorachzentren im Kopf verteilt sind. Kann ich also nur empfehlen. Direkt vor der OP hatte ich daneben noch einen neuropsychologischen Belastungstest.
Falls Du den genauen OP - Verlauf haben möchtest, schreib mir gerne. Während der Wach-OP wird der Kopf in eine spezielle Vorrichtung mit Nägelchen eingespannt. Damit dieser sich nicht einen Milimeter bewegen kann. Das führt zu kleineren Narben. Zwei davon liegen dabei bei mir auf der Kopfhaut und nur eine auf der Stirn. Nach der OP kann man dadurch noch stärkere Rücken- und Nackenschmerzen haben.
Ich wurde auch nach der AAA-Methode anästhesiert. Das bedeutet asleep - awake - asleep (schlafend - wachend - schlafend) Das heißt ich habe folgende Schritte nicht mitbekommen: Legen des arteriellen Zugangs bis zum Herzen, Legen des ZVKs im Hals, Einspannen in die beschriebenen Nägel, Öffnen des Schädels), die Wachphase habe ich als sehr positiv erlebt. Ich habe Mundmotorikübungen gemacht, Texte rezitiert, Zungenbrecher gesprochen und immer wieder für meine Neurochirurgin über beide Wangen gelächelt.
Unangenehm war eher, dass ich direkt nach der OP ins CT musste.
Ich lag nach der OP übrigens nicht einmal auf der Intensivstation, sondern nur auf einem Übetwachungszimmer.
4 Tage nach der OP wurde ich schon entlassen.
Toller Erfolg war, dass meine Neurochirurgin ohne Wach-OP niemals hätte so weit schneiden können.
LG
Mego