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mubbesje

Hallo, meist lese ich eure Beiträge nur still mit, aber nun habe ich selbst
eine Frage an euch. Bei meinem Mann hat sich ein Rezidiv am Sprachzentrum gebildet, welches nächste Woche operativ so gut es geht entfernt werden soll. Die Chirurgen werden während der OP meinen Mann aus der Narkose aufwachen lassen, damit sie während der weiteren OP mit ihm reden können, um genau zu wissen, welche Stellen des Rezidivs entfernt werden können, ohne das Sprachzentrum zu beschädigen. Es wäre mein Wunsch, dass mir Betroffene oder Angehörige antworten, die gleiches erfahren haben. Vielen Dank im Voraus und liebe Grüße.

Mego13

Liebe Mubbsje,

da kann ich laut hier schreien. Ich hatte die Wach-OP im Juni 2019 aufgrund meines Berufes (Sprecherin, Sprech- und Kommunikationstrainerin). Mein Tumor lag auch im Sprachzentrum (rechts - postzentral). Die OP hätte bei mir eine starke Dysarthrie auslösen können. Vor der OP hatte ich noch ein F-MRT. Bei der Untersuchung wurde genau geschaut, wie meine Sorachzentren im Kopf verteilt sind. Kann ich also nur empfehlen. Direkt vor der OP hatte ich daneben noch einen neuropsychologischen Belastungstest.
Falls Du den genauen OP - Verlauf haben möchtest, schreib mir gerne. Während der Wach-OP wird der Kopf in eine spezielle Vorrichtung mit Nägelchen eingespannt. Damit dieser sich nicht einen Milimeter bewegen kann. Das führt zu kleineren Narben. Zwei davon liegen dabei bei mir auf der Kopfhaut und nur eine auf der Stirn. Nach der OP kann man dadurch noch stärkere Rücken- und Nackenschmerzen haben.
Ich wurde auch nach der AAA-Methode anästhesiert. Das bedeutet asleep - awake - asleep (schlafend - wachend - schlafend) Das heißt ich habe folgende Schritte nicht mitbekommen: Legen des arteriellen Zugangs bis zum Herzen, Legen des ZVKs im Hals, Einspannen in die beschriebenen Nägel, Öffnen des Schädels), die Wachphase habe ich als sehr positiv erlebt. Ich habe Mundmotorikübungen gemacht, Texte rezitiert, Zungenbrecher gesprochen und immer wieder für meine Neurochirurgin über beide Wangen gelächelt.
Unangenehm war eher, dass ich direkt nach der OP ins CT musste.
Ich lag nach der OP übrigens nicht einmal auf der Intensivstation, sondern nur auf einem Übetwachungszimmer.
4 Tage nach der OP wurde ich schon entlassen.
Toller Erfolg war, dass meine Neurochirurgin ohne Wach-OP niemals hätte so weit schneiden können.

LG
Mego

Prof. Mursch

Bis auf das postoperative CT mache ich das auch so.
Wenn der Patient geeignet ist, ist das eine gute Sache.
Wir besprechen die Eignung vorher im Team (NC, Psychologin, Anästhesistin).

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

mubbesje

Liebe Mego, lieber Prof. Mursch,
vielen Dank für Ihre Beiträge zu meiner Frage. Damit haben Sie unser bereits bestehendes gute Gefühl zu bevorstehenden OP nur noch verstärkt. DANKE.
LG Mubbesje

Muercike

Liebe Mubbesje,

Ich hatte auch eine Wachopeation, die ungefähr ähnlich verlaufen ist, wie bei Mego13. Außer dass es bei mir andere Zentren getestet wurden.
Vom Tumor könnte ca 90% entfernt werden. Mittlerweile sind zwei Jahre vergangen und bei mir funktioniert alles wieder normal. Ich hatte einige neurologische Defizite, aber alles könnte rehabilitiert werden.
Verlauf:
Funktionales MRI
Neurolopsychologische Kontrolle
Op: während der OP Aufgaben. Habe wenig Erinnerungen dran.
Nach der OP: MR, erneute neuropsychologische Kontrolle
Ich finde, es lohnt sich!

Oder die OP mittlerweile stattgefunden?
Alles Gute!!!!

mubbesje

Hallo Muercike,
danke auch dir für deine Antwort. Ja die OP hat stattgefunden und alles ist gut verlaufen für meinen Mann.
LG Mubbesje

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