Andrea[a]

Vor kurzem wurde ein Kind am Hirnstamm (Ponsgliom) in Berlin bei Prof.Dr. Vogel operiert.Bei meinem Kind ist das Ponsgliom 6,7x6x5,8 cm groß u. ein Ventrikel ist minimal erweitert so das der Abgang langsam eng wird.Der Zustand meines Kindes ist aber stabil.Macht ein glücklichen Eindruck und hat keine Schmerzen.Könnte eine OP auch für uns in Frage kommen? Vielleicht könnte mir ja Kay (Dr. Mursch ) eine Antwort geben? Wäre sehr dankbar dafür! Gruß an alle und viel Glück und Mut!!!!!!!

Kay[a]

Vielen Dank für Ihr Interesse an meiner Meinung. Wie Sie vielleicht wissen, ziehen viele wichtige Nervenbahnen vom Gehirn auf ganz engem Raume im Pons zum Körper. Wenn dort ein Tumor wächst, dann gefährdet man mit einer Operation, auch wenn man wenig entfernt, sehr viel. Deshalb ist es so, dass man allgemein der Meinung ist, bei Hirnstammtumoren sehr zurückhaltend mit OP zu sein um dem Kind wirklich überflüssiges Leid zu ersparen. Professor Markakis (jetzt wieder Kreta) und meine Frau haben früher viele Hirnstammtumoren operiert und auch diese Erfahrung gesammelt. Wenn man Zweifel an der Histologie Asrtozytom 2, 3 oder 4 hat, kann man operieren, aber mit Risiko der Verschlechterung des Zustandes (von dem sich das Kind aber auch wieder erholen kann).
Bei einer Ventrikelerweiterung (der Tumor drückt den 4. Ventrikel/Hirnkammer zu und der Liquor kann nicht mehr abfließen), gibt es die Möglichkeit, mit geringem Risiko einen Shunt/Ventil anzulegen. Das sollten Sie aber mit einem Experten besprechen, der Ihr Kind und die Bilder kennt und dem Sie vertrauen.
Die Bestrahlung hilft im allgemeinen bei Hirnstammtumoren.
Liebe Grüße

PD Dr Kay Mursch
Neurochirurgie Bad Berka

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