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Alter Eg0

Guten Tag,

bei meiner Freundin wurde Anfang des Monats ein Hirntumor, im Rahmen einer MRT Untersuchung aufgrund einer Sichtfeldeinschränkung, festgestellt. Am 19. war die OP und eine Woche später wurde sie entlassen. Dies ist die Kurzfassung.

Nun hat sie ein etwas schlechteres Sichtfeld und Gleichgewichtsprobleme, was sich aber wohl alles bessern kann, so wurde uns gesagt. Gestern wurden die Fäden gezogen und sie hat nun ein ständiges Pochen in dem Bereich.

Meine Frage hier ist, was sollten wir beachten und ab wann oder wie kann man feststellen ob eine Entzündung vorliegt oder nicht? Ich wäre auch für allgemeine Ratschläge sehr dankbar.

Duden888

Hallo AlterEgo
ich vermute mal, dass Deine Freundin einen Kopfschnitt hatte? Also von Schädelmitte bis zum Ohr? Wenn das so ist, dann habe ich folgende Hinweise für Dich (ich wurde vor 11 Wochen an einem Keilbeinmeningeom operiert):


Nicht schwer heben (am Anfang bis 2 KG)
Haarewaschen am Anfang vorsichtig, Wunde nicht föhnen, einfach ein Tuch drüberlegen
Nicht so lange in die Sonne mit dem Kopf (die ersten Wochen)

Dass die operierte Stelle etwas wärmer ist, ist normal, wenn die jedoch heiss wird, solltet Ihr einen Arzt fragen.
Pochen, ziehen, stechende Schmerzen im Kopf gehört am Anfang dazu, nur wenn es zu heftig wird, würde ich einen Arzt fragen. Ich habe die ersten beiden Wochen 3 x am Tag Ibuprofen (400) genommen, das hat mich quasi schmerzfrei gemacht.

Ich selbst hatte auch Gleichgewicht und Seh-Probleme, das wird nach und nach besser. Und ein Tipp noch (muss aber nicht passieren): sie soll sich nicht wundern, wenn sie irgendwann vorübergehend in eine tiefes Loch fällt... das scheint wohl öfter zu passieren. Mir ist es passiert und ich war nicht darauf vorbereitet.

Falls Du noch Fragen hast, gerne.

Lg
Anja

Alter Eg0

Vielen Dank Anja.

Sie hat einen einen Schnitt von etwa da wo hinten oben der Haarwirbel ist und dann runter richtung Hals. Ja ich merke auch, dass es sie sehr belastet. Vor allem das mit dem Sehen. Ich helfe ihr so gut ich kann.

Darf ich fragen wie du es geschafft hast das Loch zu überwinden?

Duden888

Ah, dann ist der Schnitt doch ein anderer, aber das meiste dürfte auch auch so eine Situation passen, ich wusste das alles am Anfang nicht...
Wie habe ich das Loch überwunden?
Einmal mit Hilfe dieses Forums, weil ich dann wusste, dass ich nicht allein bin, dann Geduld (ich hasse das Wort zwar mittlerweile, aber so war es halt) und mit guten Gesprächen (Ehemann, Therapeut, Freunde). Das war echt schlimm, weil ich nach der OP so euphorisch war... und dann so ein Absturz...
Kannst Dir meine Beiträge ja mal ansehen.
Jetzt, 11 Wochen später, gehts seelisch wie körperlich laaaangsam aufwärts, es braucht halt seine Zeit....
LG
Anja

Alter Eg0

Vielen Dank. Ich werde mir deine Beiträge mal durchlesen.

Tomate

Hallo AlterEgO,
ich wurde letzten September operiert.
Nach einer gewaltigen Euphoriephase, kam bei mir der "Absturz" erst jetzt im März. Ich unterschreibe alles was Anja dir schrieb zu 100%. Offenbar kommt man tatsächlich nicht um einen solchen Einbruch herum (mein Neurologe hatte ihn mir schon nach der OP angekündigt, ich habe es nicht glauben wollen).
Auch mir hilft meine Familie, Freunde und hoffentlich jetzt auch eine Neuropsychologin. Genauso hilft es mir aber auch hier im Forum zu lesen. Ich fühle mich dadurch nicht mehr so "alleine", lese, dass das was ich durchmache zum Prozess leider dazu gehört. Und habe so mehr Verständnis für mich selbst.
Ich wünsche deiner Freundin eine gute Erholung und viel Verständnis von außen.
Liebe Grüße
Christiane

Alter Eg0

Vielen Dank ebenfalls an die guten Wünsche.

Nun habe ich mal eine Frage: Wie sieht eine Entzündung an der Narbe aus bzw. wodurch macht sich das bemerkbar?

Ich habe heute das Pflaster gewechselt und an einer Stelle an der Narbe ist etwas das ich als Laie als kleinen Bluterguss bezeichnen würde. Also rundlich mit schorfiger Haut drauf bzw getrocknetem Blut. Meine Freundin sagt auch das die Stelle weh tut und ist sehr panisch deswegen.

Schönen Abend euch allen!

TumorP

Hallo AlterEg0,
schein alles normal zu sein. Die Wunde heilt von innen nach außen. Ist die beschriebene Stelle sehr warm? Dann geht es in Richtung Entzündung. Schorf, getrocknetes Blut alles in grünem Bereich. Nicht ab knibbeln, auch wenn man möchte. Sonst kommt "Dreck" an die Wunde. Ansonsten, wie schon geschrieben - Geduld und Zuspruch für Deine Freundin. Das braucht sie!
Alles Gute
TumorP

Duden888

Guten Morgen AlterEgo, dass Deine Freundin Panik hat, kann ich verstehen. Es reicht ja schon, dass uns am Kopf rumgeschnitten wurde.
Ich habe jetzt erst, 9 Wochen nach der OP, den letzten Schorf verloren. Wie TumorP geschrieben hat, das hört sich erstmal normal an. Bei mir zog es auch an der Wunde und eine Stelle dauerte ewig, bis sie richtig heilte. Ich habe meine Hausärztin meine Wunde immer alle 2 Wochen kontrollieren lassen, weil ich auch manchmal unruhig war. War aber immer alles im grünen Bereich.
Weiterhin toi, toi, toi!
LG
Anja

alma

Entzündung: Schwellung, Röte, Hitze, Schmerz.
Ich gehe mit meiner Narbe zu meiner Hausärztin.

Alter Eg0

Hallo liebe Leute,

inzwischen hat meine Freundin eine Kur bekommen, wobei ich mich frage ob es nicht genesungsfreundlicher wäre wenn sie zu Hause geblieben wäre. Organisation scheint da furchtbar zu sein und der Therapeut den sie wirklich braucht der hat einen zu vollen Terminkalender. Ich merke jedenfalls das es ihr schlechter geht weil es da auch so stressig zu sein scheint.

Man hat auch endlich gesehen das an der Wunde ein Faden vergessen wurde und somit eine Entzündung enstanden ist. Das zieht einen dann nochmal runter. Irgendwie werden die Ärzte bei ihr immer blind und taub oder so. Ich bin auf jeden Fall etwas aufgebracht deswegen. Und was ihr auch sehr zu schaffen macht ist dass sie verstärkt Haarausfall hat. Hat damit hier auch jemand Erfahrungen gemacht? Sie hofft das man das irgendwie stoppen kann.

TumorP

Hallo AlterEG,

mit den Haaren gibt sich nach einigen Wochen / Monaten. Ist wegen der ganzen OP. Körper geschwächt. Je nach Lage der Narbe lassen sich die anderen Haare meist "darum legen". War bei meiner Frau auch. "Büschelweise" Haare raus gezogen und dünne geworden. OP 08/14. Es ist die Frage inwieweit Deiner Freundin "moralische" Unterstützung in der AHB helfen würde. Die Anwendungen, Termine, Essen usw.. Da ist man als kranker gestresst und auch überfordert. Ich habe meine Frau begleitet, so war es abends nicht so langweilig, sie war nicht allein. UND bei Fragen "organisatorischer" Art war ich sofort zu Stelle. So ein Hirntumor ist ein Kraftakt. Das positive: es war "nur" ein Meningeom. Das "nur" bitte bloss nicht falsch verstehen. Es war "zum Glück nur" könnte man auch sagen. Jedoch ist der Kopfschnitt auch psychisch ein schwerer Eingriff.
Viel Kraft, Alles Gute
TumorP

Alter Eg0

Guten Morgen und vielen Dank für alle guten Worte. Inzwischen wurde ihr ein Therapeut zugeordnet und eine erste Sitzung gab es auch schon. Also es geht alles wieder schrittweise etwas besser. Zum Thema Begleiten habe ich im Moment leider nicht die Möglichkeit immer bei ihr sein zu können da ich eine neue Arbeitsstelle habe und entsprechend anwesend sein muss. Das stört mich auch sehr.

Und noch eine kleine Frage zum Schluss: Heute hat sie leichte Schmerzen hinter der Stirn und blutigen Schleim beim Naseputzen. Ist sowas im nomal?

TumorP

Hallo AlterEg0,
Kur beendet?
leichte Schmerzen ist ok, "kann" verschiedene Ursachen haben. Blut (!), läßt sich aus der Ferne sicher nicht beurteilen. Würde sagen, erst einmal keine körperliche Anstrengung. Es kann "irgendetwas" geplatzt sein. "Nur" Nasenbluten oder auch etwas anderes. Wenn die Schmerzen stärker werden, oder der Schleim blutiger in eine Klinik (Ambulanz) mit Neurochirurgie. Am besten dort wo operiert wurde. Ansonsten gibt es in der Kurklink 24 Stunden Ärzte. Wir können diese Details nicht beurteilen, Lage des Tumors, Blutgerinnung usw..
Alles Gute
TumorP

Alter Eg0

Hallo Forum,

ich wollte mal wieder eine kleine Rückmeldung geben. Meiner Freundin ging es bis gestern mit kleinen Schritten etwas besser. Sie hat etwas Freude wieder gefunden und auch aktiv Sachen unternommen auch wenn es manchmal nicht leicht war. Allerdings gibt es seit gestern wieder ein großes Tief. Sie hatte einen Anfall (bisher wohl ungeklärte Ursache) mit plötzlich sehr starkem Schwindel und Sehverlust. Dann im Krankenhaus ist auch noch das Sprachvermögen rapide gesunken. Sie bekommt keinen Satz mehr ohne Stottern hin. Und Sie hat sehr große Angst wegen dem Sehverlust. Ich hoffe nur das die Ärzte dieses Mal irgendetwas sagen was für uns ein Anhaltspunkt sein kann, womit man es überhaupt zu tun hat. Ich persönlich fühle mich momentan etwas hilflos deswegen und es ist auch nicht einfach bei so einem plötzlichem Umschwung, wenn man sieht wie der Mensch wieder in sich zusammenbricht.

pupella

Hallo AlterEgO
Das ist ja schrecklich u tut mir sehr leid Ich wünsche euch, dass es bald dauerhaft aufwärts geht u deine Freundin wieder ganz gesund wird.Wissen die Ärzte schon um die Ursache? Alles Gute für euch !
Pupella

Alter Eg0

Nein wissen die nicht. Der Arzt gestern meinte es könnte sowas wie ein epileptischer Krampf gewesen sein. EEG heute war aber in Ordnung.

Alter Eg0

Update: Man sagte heute das es sich bei dem Anfall scheinbar um einen epileptischen Anfall im Narbenbereich handelte. Meine Freundin bekommt jetzt testweise das Medikament Keppra.

Andrea 1

Hallo AlterEg0,
ich habe das hier nur am Rande mitverfolgt, freute mich aber, dass es deiner Freundin sehr viel besser ging und nun das.... Hmmm...
Ich bekam damals ebenfalls auf Grund der Narbenbildung bereits nach der OP Keppra.
Dass sie jetzt Keppra bekommt ist einerseits "gut & schön" aber, was bekommt sie, wenn sie wieder zu Hause ist? Bekommt sie weiterhin ohne Probleme Keppra verschrieben? Oder übernimmt ihre Krankenkasse dann nicht mehr die Kosten dafür, weil das Originalpräparat zu teuer ist??
(War bei mir so)
Sollte sie keine Probleme mit Generika haben, dann ist das gut, dann könnte sie u. U. auch auf andere Produkte umschwenken, die den selben Wirkstoff enthalten.
Was man wissen sollte ist, dass UCB-Pharma ein eigenes Generika auf den Markt brachte, welches allerdings unter dem Wirkstoffnamen "Levitiracetam" verkauft/verschrieben wird.
Ich hätte beim Original Keppra von UCB ca. 800,- € alle 3 Mon. dazuzahlen sollen, beim Levitiracetam von UCB sind es 7,19 € und ich habe KEINE UNTERSCHIEDE bemerkt und auch die (telefonische) Zusage von UCB, dass beide Produkte identisch seien.

Wurden bei deiner Freundin neue MRT-Aufnahmen mit Kontrastmittel veranlasst?
So ein EEG ist nach Aussagen meiner behandelnden Ärzte leider nicht immer aussagekräftig genug, was die Anfälle anbelangt, da man damit lediglich eine Momentaufnahme bekommt und nicht eine dauerhafte Übersicht. Obwohl es neben vielen anderen Kurven auch die sogen. "Epilepsiekurve" wohl gibt (laienhaft ausgedrückt).könnten Anfälle sofort nach einem EEG auftreten, nur merkt man das selber nicht immer oder andere. Was man aber wohl sehr gut damit erkennen kann, sind die Reaktionen der Gehirns. Also, ob eine verlangsamte Reaktion vorliegt oder nicht.
Naja, ich bin halt kein Arzt oder Mediziner, aber ich würde auf jeden Fall um eine genauere Untersuchung bitten, wie eine PET-CT oder sowas, um real ein evtl. Wachstum/Rezidiv u.ä. ausschließen zu können. Ggf. eine Zweitmeinung einholen.
MRT-Bilder richtig auszuwerten ist wirklich keine einfache Sache. Schon von daher würde ich, wenn sich etwas so gravierend bei mir geändert hätte auf eine genauere Untersuchung drängen.
Alles Gute für euch und nicht das Köppchen hängen lassen, solange noch Hoffnung auf deutliche Besserung besteht.

LG Andrea

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