www.hirntumorhilfe.de
Herzlich willkommen im Forum der Deutschen Hirntumorhilfe!

Thema: OP? Ja oder Nein?

OP? Ja oder Nein?
carina247
27.08.2015 12:46:00
Hallo, meine Frage wäre folgende... ich hab seit 2008 bereits Schwindel und Kopfweh.. dazu oft das Gefühl mein Hals würde zugedrückt werden... ab und an Husten. Atemnot ab und an.. Ich sehe streifen... falle ab und zu einfach mal um. (Synkopen .. mittlerweile ca. 4 mal im Jahr) Dazu dann noch das Gefühl -- ich würde neben mir stehen.
2009 wurde im MRT nichts gesehen. Aber auch ohne Leuchtmittel.

Jetzt am Montag wurde erneut ein MRT vom Kopf gemacht und man hat eine Schattierung gesehen, dadurch hat die Schwester eine Kontrasmittelzugabe gefordert. Da konnte man dann ein 2cm Ödem erkennen.
Ich war am Dienstag bereits beim Neurochirurgen in Oldenburg. Der Tumor sizt direkt unter dem Kleinhirn und ist in sich geschlossen. Er drückt gegen das Kleinhirn. Der Chirurg sieht kaum Risiko. Daher sollte ich mich selbst entscheiden, ob ich diesen rausoperieren lasse. Da man, um festzustellen, welche Art für Tumor es ist sowieso ein Loch in den Schädel bohren müsste, habe ich mich jetzt dafür entschieden, den Tumor entfernen zu lassen. Was meint ihr? Ist das die richtige Entscheidung?
Der Chirurg sagte mir, dass man es schon lieber jetzt machen sollte, dieser Tumor könnte in den nächsten Jahren noch wachsen und im Alter wird das Risiko immer höher. Jetzt mit 29 ist das in Ordnung. Ich habe einfach furchbare Angst und würde mich über einige Antworten was das angeht freuen. Natürlich habe ich auch angst was danach folgt, was wird es für ein Tumor sein und wie geht es weiter.
Zudem wollte der Chirurg mir auch nicht versichern, dass meine Symptome weg sind... Da 2009 ja noch nichts auf dem MRT zu sehen war.
Und vielleicht hat sich der Körper an dieses Gefühl gewöhnt und dazu kommt ja noch der Einbau von Metallen am Kopf um diesen wieder zu verschliessen.. Ist sowas gut? Hat man lange und dolle Schmerzen nach der OP? Wie gros wird so ein Schnitt sein? Die Haare wird man warscheinlich erst bei einer Chemo verlieren oder?
(Der Chirurg sagte bloss was.... dass ein kleines stück im Hinterkopf für die OP abrasiert wird.)
carina247
Harry1962
27.08.2015 13:59:52
Hallo Carina,

Du hast Dich richtig entschieden den Tumor entfernen zulassen. Gleich an eine Chemo solltest Du nicht denken, es muss schließlich erst der WHO Grad und welcher Tumor es ist fest gestellt werden. Starke Schmerzen wirst Du nach der OP nicht haben. Früher wurde der ganze Kopf rasiert, heute nicht mehr.

VG

Harry
Harry1962
krimi
27.08.2015 14:42:55
Hallo Carina,

erst einmal möchte ich dich hier begrüßen.
Aus bescheidenem Grund hast du dich entschlossen hier zu schreiben.
Deine Angst kann ich gut nachvollziehen und auch andere.
Aber ob OP ja oder nein - das können wir wirklich schlecht beurteilen oder raten.

Ich kann dir nur berichten, warum ich meine Entscheidung zur OP getroffen hatte.
2010 verlor ich öfters das Bewusstsein. Diagnose - unklare Synkopen.
Dennoch wurde ein MRT vom Schädel gemacht und dabei wurde bei mir ein Meningeom links in der Konvexität gefunden. Im Vergleich zu anderen Usern war mein Meningeom klein.
Nach Aussage der damaligen Neurologin hätten die Bewusstseinsausfälle damit nichts zu tun, seien auch keine Krampfanfälle, da ich keine äußerlichen Anzeichen wie Krampfen, Einnässen oder Zungenbiss hatte. Mit diesem Meningeom könnte ich alt werden.

Ich stellte mich trotzdem in der Ambulanz einer Uniklinik vor und der Neurochirurg riet mir zur OP, überließ mir aber dennoch die Entscheidung. Ein erneuter Bewusstseinsverlust und, dass ich leichte Ausfälle in meinem re Bein und der re Hand hatte, veranlassten mich dazu, mich operieren zu lassen.
Das Meningeom war gutartig, WHO I, aber es saß zwischen Motorik und Sprachzentrum, daher die Probleme in Bein und Hand.
Später stellte sich dann heraus, dass das Verlieren des Bewusstseins epileptische Anfälle waren, ohne die typischen Merkmale.

Da sich bei dir bereits ein Ödem gebildet hat, würde ich an deiner Stelle noch einmal mit dem Neurochirurgen sprechen.

Was die Schmerzen betrifft, so ist das immer anders. Ich hatte keine Schmerzen, trotz des Schnitts vom Ohr bis zur Kopfmitte.
Die Kliniken geben aber Schmerzmittel, niemand muss Schmerzen haben.

Was die Rasur der Haare betrifft, so wird meist nur so viel rasiert wie für die OP nötig. Bei mir waren es zwei Zentimeter Breite.
Wie lang der Schnitt sein muss entscheiden die Neurochirurgen auch nach Bedarf.

Klar muss der entnommene Schädelknochen wieder befestigt werden. Es sind Klammern oder Schrauben aus Titan die gesundheitlich unbedenklich sind.

Ich möchte dir raten alle deine Fragen aufzuschreiben und diese bei dem nächsten Gespräch mit dem Arzt abzuarbeiten. Auch eine Begleitung die mithört ist sinnvoll.
Besprich mit dem Neurochirurgen alle deine Fragen, Ängste und Bedenken. Er wird dir verständnisvoll zuhören und antworten. Verstehst du etwas nicht, dann scheue dich nicht noch einmal nachzufragen.

Die Angst vor dem Ergebnis kann dir niemand nehmen. Raten möchte ich dir - einen Schritt nach dem anderen. Mit dem Ergebnis wird dir auch eine Therapie empfohlen, wenn nötig. Das ist aber erst der zweite oder dritte Schritt? Zuerst kommt dein Entschluss. Und dann weitersehen.

Alles Gute
krimi
krimi
carina247
27.08.2015 19:03:53
Vielen Lieben Dank für die Antworten
carina247
carina247
28.08.2015 13:20:47
Ich werde die OP wohl machen lassen, vor allem weil ich das Glück habe schon am 07.09. wenn alles klappt operiert zu werden.
Ich bete, dass alles gut wird und eine Uniklinik in Oldenburg und die Chirurgen dort alles hinbekommen, so dass ich nach der OP keine Fehlfunktionen habe. Vielleicht habe ich auch einfach zu viel im Internet gelesen, was meine Angst evtl. verstärkt hat.
carina247
Andrea 1
28.08.2015 13:59:30
Hallo Carina,
deine Entscheidung kann ich nachvollziehen.
Ich bin auch so gelagert, wenn etwas wäre, dann möglichst raus damit, bevor noch schlimmeres folgt.
Bei mir war es damals keine Frage der Entscheidung, bei mir gab es nur nur die OP. Alternativen laut Aussagen meiner NC keine. Also Hop oder Top...
Ich hatte das Glück, dass ich gleich als Erste am nächsten Tag dran war. In Punkto ärztliche Untersuchungen und Eingriffe war ich schon immer der Morgenmensch. Getreu dem Motto; je eher, desto besser. Also perfekt für mich. Da ich kein Zeitgefühl mehr hatte, kann ich nicht mehr genau sagen, wie lange die OP selber dauerte, aber ich meine, dass es nur ca. 4-5h max. waren.
Erstaunlicher Weise hatte ich nach der OP keine Schmerzen, wohl aber einen satten Harnwegsinfekt und der schmerzte gewaltig, da ich den Katheder nicht vertragen hatte.
Ein paar Tage später bekam ich eine dicke fette Migräne. Erst nach der Entlassung bemerkte ich, dass ich mich nicht nach vorne beugen konnte, was ich auch nicht sollte, denn da bekam ich unangenehmen Druck im Kopf, etwas Schwindel in Folge dessen, aber klassischen Schmerz ansich nicht.
Bei mir war der ziemlich gr. Ht. vorn rechts frontal und es wurde dementsprechend das "OP-Feld" freirasiert. Auch konnte ich ziemlich lange nicht auf der rechten Körperseite schlafen, da ich das Gefühl hatte, es knirscht in meinem Kopf. Auch da nur bedingt etwas Schmerz, also mied ich die Position.

Finde ich gut, dass deine OP so schnell erfolgen kann. Das erspart die ZU viel Zeit, um herumzugrübeln. Vor allem sieh zu, dass Du solange die OP noch nicht ist, Du dich ordentlich ablenkst. Amüsiere dich nochmal richtig dolle, mach alles, was dir Spaß, Freude und Abwechslung bringt. Sag deinen Lieben, dass Du sie liebst, denn das gibt dir ein gutes Gefühl für die OP.
Ich drücke dir feste die Daumen, dass deine OP schnell und erfolgreich ist, nichts zurück bleibt und Du dich ganz schnell wieder hochrappelst.
LG Andrea
Andrea 1
carina247
30.08.2015 18:06:27
Danke Andrea, eine solche Antwort gibt mir Kraft.
Ja ixh merke wie diese knapp 14 Tage mich schon seelisch aufressen. Hab bereits so vielen Menschen, welche ich mag alles gute gewünscht und habe zur Zeit extreme Kopfweh und Schwindel.... zudem Ordentlich Durchfall... und Hunger auch nicht grad. Mir ist einfach nur noch übel. Zum Glück ist bisher alles drin geblieben. Macht mir etwas Luft hier alles zu schreiben. Da ich momentan nicht reden kann... zuviel negative Gedanken in mir.. die ich aber versuche mit positiven zu verdrängen.
carina247
carina247
30.08.2015 18:07:48
Will meine Eltern auch nicht zu sehr bedrängen. Han gemerkt dass meine Mutter zb das gar nicht verstehen wil... wenn ixh ko bin und am liebsten liegen würde...
carina247
NACH OBEN