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Silke72

Bei mir wurde im Februar 2017 ein Konvexitätsmeningeonom links frontal mit einer Größe von 7 x 3 mm festgestellt.
Laut letztem MRT im Mai 2019 hat es jetzt eine Größe von 8,8 x 4 mm.
Aufgrund der Lage und meines Alters (47 Jahre) wurde mir zu einer OP geraten.
Bin jetzt ziemlich verunsichert.
Gibt es Alternativen? Hat jemand ähnliches und Erfahrungen hierzu

KaSy

Guten Tag, Silke72,
sicher hat Dir ein Neurochirurg zu einer Operation geraten, da Dein Meningeom größer geworden ist. Auch seine Begründung ist sehr gut nachvollziehbar, denn mit zunehmendem Alter können gesundheitliche Probleme entstehen, die eine Operation ungünstig beeinflussen können. Auch die Lage sowie die geringe Größe sind für eine OP gut geeignet.

Es gibt eine evtl. mögliche Alternative - die Bestrahlung. Sie könnte bei diesem kleinen Meningeom möglich sein. Du schreibst nicht von Beschwerden durch den Tumor, das würde auch für diese Möglichkeit sprechen.

Erkundige Dich bei Deinem Neurochirurgen danach, ob auch eine Bestrahlung möglich wäre. Frage genau nach, wie die OP verlaufen würde.

Und dann kannst Du zu einer Stelle gehen, wo Bestrahlungen erfolgen. Dort lässt Du Dich (mit MRT-Bildern und allen Befunden) von dem Radioonkologen beraten, welche Möglichkeiten es gibt und wie sie durchgeführt werden.

Erfrage für jede Therapie die möglichen Sofort-, Kurz- und Langzeitfolgen, auch die Ausfallzeiten.

Du kannst Dir für die Suche nach der optimalen Therapie, wo auch das "Bauchgefühl" stimmt, etwas Zeit lassen, aber dann entscheide Dich.

Das Meningeom wird weiter wachsen und bevor es Symptome auslöst, sollte gehandelt werden.

KaSy

Lissie 38

Es muss nicht wachsen, oft bleibt es viele Jahre und wird nie bemerkt.

Ich würde keinesfalls sofort eine riskante OP machen lassen sondern erstmal beobachten das Menigeom

Es muss nicht operiert werden wenn es keine Beschwerden macht. Von allzu schneller Op ist man heutzutage abgekommen da die Risiken enorm sind

lunetta

Hallo und willkommen bei uns!

Ich würde sagen, dass es auf due Symptome ankommt, die es macht.

An welcher problematischen Stelle liegt es bei dir, und wurde es aufgrund einer Symptomatik diagnostiziert oder per Zufallsbefund?

Ich habe auch ein relativ kleines Meningeom, ebenfalls Konv.mening. mit kugeliger Firm, Durchmesser 1,89 cm.

Ich habe mehrere Symptome wie Übelkeit, Brechreiz, Schwindel, manchmal Kribbeln im Arm, und war eigentlich zur Durchuntersuchung im KH, um zu schauen, warum mir ständig übel ist und warum ich so viel abgenommen habe - da wurde das Meningeom bei einem Schädel CT entdeckt.

Im KH wurde mir auch gesagt, dass man mit einem Meningeom viele Jahre leben kann ohne es zu operieren.

Als ich dann aber das Gespräch mit dem Neurochirurgen hatte, meinte der auch, die einzige Methode es vollkommen loszuwerden ist die OP, und je kleiner, desto unkomplizierter der Eingriff.

Die meisten Meningeome wachsen weiter, manche langsam, manche schnell, manche in Schüben.

Bei Frauen manchmal hormonell bedingt im Wechsel mit Schüben.

Ich habe mich für die Op entschieden, die Mitte Oktober sein wird.

Ich hatte zuviel Angst, dass es weiterwächst und dann noch mehr Symptome macht, und ich werde ja auch nicht jünger, und wer weiß wie ich eine Op in ein paar Jahren verkrafte.

LG

Silke72

Danke für eure Beiträge.
Auf der einen Seite geht es mir wie Lunetta.
Symptome sind vorhanden. Es handelt sich um ein Kribbeln/Taubheitsgefühl der linken Gesichtshälfte und Sehstörung. Diese waren am Anfang nur schubweise mittlerweile fast täglich. Hinzu kommen starke Kopfschmerzschübe (ca. 1x mtl.). Laut dem NC ist es momentan noch einfach zu operieren.
Auf der anderen Seite denke ich auch es ist Geldmache und weiß nicht ob es wirklich notwendig ist.
Ich habe jetzt noch eine Termin in der Uniklinik in Freiburg gemacht.
Danach werde ich eine Entscheidung treffen.

lunetta

Hallo!

Ob man das eine Geldmache nennen kann, wage ich zu bezweifeln.

Dein M. ist wirklich noch recht klein, aber die Größe sagt nichts über die Symptome aus!

Ich persönlich will keine tickende Zeitbombe im Kopf haben.

LG

Zwuck

Hallo Silke72!

Von meinem Meningeom wußte ich seit 2013. Da es bei den jährlichen Kontrollen nur unmerklich, ca 1 mm gewachsen ist, wurde nichts unternommen. Bei der letzten Routinekontrolle jedoch, hatte es sich um's vierfache vergrößert.
Nachdem ich die Meinungen von drei NC eingeholt hatte, wurde ich im Jänner 2019 operiert.

Die Entscheidung musst aber letztendlich du alleine treffen. Lasse dich nicht verunsichern. Informiere dich gut und überlege womit du glaubst am besten leben zu können.

Ich wünsche dir viel Kraft

der Meister

Des öfteren wurde schon davon berichtet, dass Ärzte und Pharmafirmen an einem Strang ziehen.
Aber in der Neurochirurgie wäre mir das neu.
Mit solchen Behauptungen muss man vorsichtig sein.
Wie auch "KaSy" schreibt,
Vertrauen ist hier sehr wichtig.
Bei einem Verdacht würde ich den NC wechseln.
Auch ich hatte zu meinem Neurologen keinen guten Draht und habe dann gewechselt und fühle mich jetzt sehr gut Informiert.


Grüße Klaus

KaSy

Zum Thema Tumorwachstum*:

Ich habe in diesem Forum erstmals davon erfahren, dass Meningeome pro Jahr 1 mm wachsen sollen.

Ich hatte seit 1995 in der selben Klinik mit etwa 10 Neurochirurgen und 4 Strahlenärzten zu tun, von denen habe ich das nicht gehört.

Ich halte es als generelle Aussage für unlogisch.
Denn wenn sich Zellen einmal "entschließen", sich grundlos zu teilen, dann wird 1 Zelle zu 2 Zellen, aus diesen 2 Zellen werden 4, aus ihnen 8, dann 16; 32: 64; 128; 256; 512; ...
Da die Zellen sehr winzig sind, ist dieses Wachstum zunächst als sehr langsam zu bezeichnen.
Aber wenn sich dieser Prozess der Zellteilung fortsetzt, dann wächst der Tumor nicht mehr "linear" mit 1 mm pro Jahr, sondern weiter in Zweierpotenzen.

Das ist wirklich nicht lustig, wenn diese Zellen zu Hirntumoren werden.

Aber die Schachbrettlegende** veranschaulicht das ganz nett:
Ein cleverer Bauer brachte einem reichen König das Schachspiel bei, der davon so begeistert war, dass er dem Bauern sagte, er dürfe sich etwas wünschen. Dieser wünschte sich Reis, und zwar 1 Korn auf dem 1. Schachbrettfeld, 2 auf dem 2. Feld, 4 auf dem 3. Feld usw.
Der König versprach dies.
Er ahnte nicht, dass er auf das Schachbrett 18 Trillionen Reiskörner legen müsste.
Das entspricht einer Masse von 400 Milliarden Tonnen Reis.
Würde man diese "Schulden des Königs" auf die heutige Weltbevölkerung aufteilen, erhielte jeder Mensch die unvorstellbare Masse von etwa 60 Tonnen Reis***.
Weltweit werden heutzutage jedoch "nur" 600 Millionen (= 0,6 Milliarden) Tonnen Reis geerntet.


Ich möchte damit wirklich niemandem Angst machen, aber es gibt verständliche Gründe für die MRT-Kontrollen bei "wait and see" und nach den Therapien.
Es muss nicht so kommen, denn unser Gehirn ist kein Schachbrett mit Reiskörnern.
Es schadet aber nichts, ein bisschen so klug wie der Bauer zu sein - und auf sich aufzupassen.

Ich wünsche allen hier alles Beste!
KaSy

* Auf diese Idee hat mich Zwuck gebracht.
** Die Schachbrettlegende gibt es in verschiedenen Varianten.
*** Die Zahlen sind gerundet.
Die genaue Anzahl der Reiskörner auf dem Schachbrett beträgt 2^64=
18 446 744 073 709 551 615

KaSy

Mein Beitrag, auf den sich "der Meister" (um 21:27 Uhr) bezog, enthielt die folgende Aussage:

"Wenn man auch nur im Geringsten vermutet, dass ein Arzt aus "Geldmache" einen Hirntumor operiert oder bestrahlt, dann dürfte man keinerlei Vertrauen mehr zu ihm haben und sollte sofort einen anderen Arzt suchen."

KaSy

der Meister

KaSy,
das ist eine interessante Sichtweise, da ist was dran.
Auch ich habe mittlerweile im Abstand von 12 Monaten Kontroll MRT´s, das nächste ist im Januar 2020 fällig.


Gruß Klaus

Lissie 38

Jeder Arzt und die Pharmaindustrie will Geld machen. Kasy du scheinst sehr sehr naiv zu sein.

Natürlich geht es nur ums Geld und Vertrauen sollte man nie haben sondern immer eigenständig denken

GMT

@Lissie38

SO pauschal ist es eine gewagte Aussage - selbstverständlich will jeder Mensch - nicht nur Ärzte und Pharmavertreter - Geld verdienen. Daran ist
auch gar nichts auszusetzen!
Du wirst sicher auch für deine Arbeit bezahlt oder bist Du eine Wohltäterin?
Traurig ist, dass es oft nur eine Minderheit von Leuten sind, die den Ruf ganzer Branchen vermasseln.
Auch da sollte man selber denken!

Man sagt nicht umsonst:
" Der Neider erfindet das Gerücht der Dumme trägt es weiter und der Idiot glaubt es unbesehen"...…

Silke ist definitiv gut beraten, sich mit mehreren Ärzten - Neurologen, Neurochirurgen, Radiologen usw. zu beraten BEVOR sie dazu eine Entscheidung trifft - denn die Folgen - egal wofür oder wogegen sie sich entscheidet - trägt ausschließlich sie selbst!
Eine Hirn-OP ist in keinem Fall ein Spaziergang und in den wenigsten Fällen kann man behaupten, dass da - auch bei erfolgreichem Ausgang - gar keine Folgen sind.
Das Gehirn ist und bleibt die Schaltzentrale und egal wie klein da drin "rumgeschnippelt" wird, es werden Folgen zu spüren sein......das sollte man nur wissen....

Lissie 38

Naja es ist ja wohl bekannt was in der Pharmabranche abgeht... da darf man nicht so naiv sein

Toffifee

Hallo Silke, schöne Grüße an den Goldkanal! (Ich wohnte jahrelang in KA, fuhr mit dem Rad nach RA zu Omi, Tanten und Onkeln. Jahre später ließen wir uns in RA trauen, dann Pfarrer und Feier in Hagenau, eine schöne Gegend!)
Das Kribbeln und Taubheitsgefühle hatte/habe ich seit November auch. Erst Finger und Zehen, relativ egal bei welchen Temperaturen, als hätte man gefroren, und jetzt taut es auf. Aber im Sommer bei über 30° ging es weiter. Und das mehrmals täglich. Jetzt sind es nur noch die Zehen. Diabetes ist es nicht, B12 Werte stimmen auch. Es könnte Polyneuropathie sein, oder auch nicht.
Uniklinik ist schon mal eine bessere Alternative als eine Feld und Wiesen Klinik. Ich wünsche Ihnen/Dir eine gute Entscheidung.
LG Toffifee

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