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confidence

Hallo,

bei meinem Vater wurde vor kurzer Zeit ein Keilbeinflügelmeningeom diagnostiziert. Auf Grund seines fortgeschrittenen Alters und diverser Vorerkrankungen ist das Risiko einer Operation derart hoch, dass der behandelnde Professor von einem Eingriff abrät. Welche Formen der Behandlung gibt es außer der Operation, kann Bestrahlung helfen?

Vielen Dank für eure Tipps und Hilfe
confidence

Harry1962

Hallo confidence,

Wegen des gutartigen Charakters und des langsamen Wachstums bedürfen sehr kleine Meningeome, die keine Beschwerden verursachen, meist keiner Therapie. Eine abwartende Haltung mit regelmäßigen Verlaufsuntersuchungen ist dann ausreichend. Bei Wachstum oder beginnender klinischer Symptomatik sollte dann die Entscheidung für eine therapeutische Intervention gestellt werden. Die möglichst komplette Tumorresektion steht am Anfang aller therapeutischer Bemühungen.

Meningeome mit einem maximalen Durchmesser von 3 cm eignen sich gut für die stereotaktische Einzeitbestrahlung (Radiochirurgie mit dem Linearbeschleuniger oder Gamma-Knife), vorausgesetzt sie haben einen ausreichenden Abstand zu sensiblen Strukturen.

Es wäre ratsam noch weitere Ärzte, Proffessoren zu kontaktieren und dann erst eine Entscheidung zu treffen.

VG

Harry

confidence

Vielen Dank, Harry,

für deine Antwort. Das Meningeom meines Vaters hat einen Durchmesser von 4 cm. Ich denke, wir werden auf jeden Fall noch weitere Meinungen einholen - vielleicht gibt es ja doch noch irgendwelche anderen Behandlungsmöglichkeiten. Es ist so bitter, dass die "Co-Morbidität", die mit der OP bei ihm einhergehen würde, so derart hoch ist. Ich habe schon eine Menge Recherchen angestellt. Die OP wäre als Therapie einfach die beste Alternative.

Besten Gruß
confidence

Prof. Mursch

Die Bestrahlung ist bei 4 cm und Druck auf das umliegende Hirn nicht immer sinnvoll.

Eine Entscheidung kann nur treffen, wer den Patienten sieht, die Vorgeschichte kennt und die Bilder interpretieren kann.

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

confidence

Vielen Dank auch Ihnen, Herr Prof. Mursch,

für Ihre Antwort auf meinen Beitrag. Am 22. Januar 2015 ist der 1. Wiedervorstellungstermin für meinen Vater - warten wir erst einmal ab, was sich dann ergibt und hoffen weiter das Beste.

VG
confidence

Werner

Ich bin im Alter von 51 Jahren als Bluthochdruck- und Diabetespatient an einem 5 cm großen Keilbeinflügelmeningeom operiert worden. Der Neurochirurg, der sich meiner angenommen hat, hat mir die OP sehr ausführlich am Model erklärt. Meine Vorerkrankungen sind wir im Einzelnen durchgegangen und haben uns über die Risiken während der OP unterhalten. Das Überzeugenste, was er sagte war: "Glauben Sie mir, ich habe das schon sehr oft gemacht und bei mir ist noch nie ein Mensch gestorben."

Das Meningeom wurde vollständig entfernt.
Kontrolluntersuchungen sind bisher immer ohne Befund.
Mir geht es ausgesprochen gut und die Nachwirkungen der OP bestehen aus einer Narbe am Kopf und einem kleinen Liquorkissen an der Schläfe.

Also, viel Glück für ihren Vater und lassen Sie den Kopf nicht hängen!
Die Neurochirurgen sind nämlich die Feinmechaniker unter den Chirurgen.

Alles Gute
Werner

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