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Thema: OP mit nachfolgender Brachytherapie

OP mit nachfolgender Brachytherapie
Tati[a]
10.04.2006 09:32:03
Hallo,
bei meiner Mutter, 70, wurden letztes Jahr im November durch Zufall zwei Glioblastome, Malignes Gliom WHO Grad IV festgestellt, wobei einer davon operabel war. Sie hatte bis dahin keinerlei neurologische Ausfallerscheinungen oder sonst irgendwelche Anzeichen für diese Krankheit. Ein Tumor wurde soweit es ging entfernt. Der andere, der in der Nähe des Sprachzentrums lag, konnte leider nicht operiert werden. Danach folgte eine 6 wöchige Bestrahlung mit gleichzeitiger Chemotherapie. Erstaunlicherweise hat sie alles sehr gut vertragen. Alle um sie herum waren mehr oder weniger krank, aber meine Mutter nicht. Eine Misteltherapie wollten wir auch noch beginnen, aber diese ist, laut Weleda, nicht für Hirntumorpatienten geeignet. Durch die Misteltherapie würde der Druck im Hirn zu sehr ansteigen. Wir sind dann auf anraten unseres Hausarztes davon abgekommen. Nach der 6 wöchigen Bestrahlung und Chemotherapie kam die Kontrolluntersuchung. Das MRT hatte ergeben, das der operierte Tumor weg war nur der inoperable Tumor war trotz der Therapie weitergewachsen. Diese Nachricht hat uns natürlich alle umgehauen. So paradox wie es sich wahrscheinlich anhört - die schlechte Nachricht war im nachhinein doch eine gute Nachricht. Der Tumor hatte, wider Erwarten nicht gestreut, sondern ist in sich größer geworden. Was ihn dadurch wieder operabel gemacht hat. Verrückt, oder!? Ich hoffe mir kann jeder folgen. Die Ärzte der Uni-Klinik schlugen uns diese andere Methode, Brachytherapie, vor. Da meine Mutter mit immer größeren Sprachstörungen zu kämpfen hatte, mußten wir nicht lange überlegen. Nach einigem Hin und Her wurde meine Mutter am 7.4.06 endlich operiert. Ich war bei der OP Aufklärung dabei und ich hatte schon die schlimmsten Befürchtungen, dass meine Mutter bei dieser OP einen Schaden davon tragen würde. Die Gefahr war groß, aber weit gefehlt! Ich habe heute (9.4) mit ihr telefoniert! Sie hat keinerlei Schäden davon getragen! Bis jetzt alles Bestens! Die Ärzte von der Uni-Klinik haben super operiert!! Vielen Dank an dieser Stelle!!!! Die Sprachstören haben sich jetzt schon merklich gebessert. Der behandelnde Arzt hatte meiner Mutter schon vorher bestätigt, dass sie ein "zäher Knochen" wäre. Das stimmt. Sie ist auch schon alleine aufgestanden und zur Toilette gelaufen. Die Schwester hatte keine Chance ihr zu helfen. Die erste Hürde ist nun genommen. Die zweite folgt in den nächsten Tagen. Dann wird das radioaktive Mittel zur Bestrahlung eingeführt und dann wird es sich zeigen, aber die Chancen stehen gut!

Ich hoffe es spricht alles gut an und meine Mutter kann weiterhin ohne große Beschwerden noch lang weiterleben. Ihr großes Glück war, das die Krankheit in einem Stadium festgestellt wurde ohne großen Schaden angerichtet zu haben. Meine Mutter hat nie den Lebensmut verloren und den Willen zum Leben, das ist sehr wichtig!
Ich wünsche allen noch viel Kraft die wir alle im Kampf gegen diese Krankheit noch brauchen werden!
Viele Grüße
Tati
Tati[a]
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