Unterstützen Sie unsere Arbeit für Hirntumorpatienten. Vielen Dank!

Jetzt spenden

Smilla

Hallo Zusammen, seit den vergangenen 4 Jahren wird mein Keilbeinmeningeom jährlich kontrolliert (MRT) und ich werde wieder in die Freiheit entlassen. Vor einer Woche wollten mein Mann und ich uns eine Zweitmeinung (hier Uni Heidelberg) holen und waren doch geschockt, dass der leitende Oberarzt klar eine jetzigen OP empfiehlt, da jetzt mit 2,6 cm noch gut operabel (1,5 cm von Hirnhauptschlagader entfernt), ich noch jung wäre (45 :)) und es relativ schnell wachsen würde (ca. 0,3 mm p.a.).
Ich möchte betonen, dass ich bislang keinerlei Symptome habe!
Da ich leider nicht unbedarft an die Sache rangehe, da ich 1999 schon ein Kraniopharyngeom entfernt bekommen habe und hier seit der OP mit den Nachwirkungen kämpfe, bin ich jetzt doch sehr verunsichert. Es würde mich interessieren, wer sich auch ohne Symptome für die OP entschlossen hat und warum. Herzlichen Dank und Euch allen das Beste.

SpinEcho

Ich bin zwar nicht in der glücklichen Lage, ohne Beschwerden zu leben, aber allgemein gilt:

1. Resultat und Prognosen nach einer OP sind um so besser, je weniger Beschwerden bereits vor der OP bestanden.

2. Die Fähigkeit des Gehirns zur Erholung von Schäden ist, vorsichtig ausgedrückt, begrenzt. Wenn erst einmal tumorbedingte Beschwerden auftreten, dann kann es sein, dass eine OP nur noch eine weitere Verschlechterung verhindert, aber bereits durch den Tumor verursachte neurologische Ausfällig nicht behebt.

alma

Man muss sich vor Augen halten, dass Beschwerdefreiheit bei einem wachsenden Hirntumor nicht für die Zukunft gilt, sondern für die Gegenwart und die Vergangenheit.
Nach meiner Kenntnis ist die Blutung bei einer Hirn-OP mit die größte Gefahr und die kann man in deinem Fall ja durch rechtzeitiges Handeln minimieren.
Ich habe drei OPs hinter mir und hatte nur vor der Erstdiagnose ein Symptom (Anfall). Für die anderen beiden Eingriffe habe ich mich aufgrund der Prognose entschieden.

Prof. Mursch

Ich würde einen jungen Menschen mit einem wachsenden, operablen Meningeom wahrscheinlich auch so beraten.

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

KaSy

Liebe Smilla,
ich könnte es kaum besser ausdrücken als SpinEcho!
Ich bin bis jetzt fünfmal an Meningeomen operiert worden und hatte durch diese zuvor keine Beschwerden gehabt.
Es ist für die Betroffenen unter uns eigentlich ein glücklicher Umstand, wenn ein Meningeom gefunden wird, bevor es Beschwerden verursacht.
Man kann es beobachten lassen und warten.
Aber nicht darauf, dass es irgendwelche Funktionen des Gehirns beeinträchtigt, die einen im Leben einzuschränken beginnen, sondern bis zu dem Zeitpunkt, bevor so etwas Ungewolltes geschieht.
Je mehr Platz noch bis zu wichtigen Organen (wie bei Dir der Hirnhauptschlagader) besteht, um so besser lässt sich das Meningeom vollständig entfernen, ohne dass wichtige Hirnareale in Mitleidenschaft gezogen werden.
Sollte aber das Meningeom bereits an bestimmte Strukturen angrenzen, an die im Interesse der weiteren Lebensqualität nicht gerührt werden sollte, dann müssen die Neurochirurgen die Operation dort abbrechen, nachdem sie den Tumor mit größter Vorsicht möglichst weit entfernt haben.
Dann lebst Du nach der (riskanteren) Operation mit einem Resttumor weiter, für den womöglich Nachbehandlungen erforderlich sind.
All das bedenken die Ärzte, wenn sie einerseits empfehlen, dass man noch warten kann, aber dann die Entscheidung treffen, das gerade JETZT der richtige Zeitpunkt ist.
(Vielleicht war die damalige OP riskanter, da akut operiert werden musste?)
Ich würde Dir sehr empfehlen, dem Rat des Arztes zu vertrauen.

Ich selbst habe erst nach der 5. Kopf-OP nicht mehr weiterarbeiten können, da waren aber seit der Erstdiagnose bereits mehr als 16 Jahre vergangen. Organische Probleme durch die Operationen hatte ich nur vorübergehende. Allerdings macht mir meine Psyche zu schaffen, aber das hat eher mit der frontalen Lage der Meningeome sowie mit den mehrfachen Operationen und Bestrahlungen zu tun.

Sei mutig und Du wirst es schaffen! Ich wünsche es Dir sehr!
KaSy

Smilla

Vielen Dank für Informationen und die aufmunternden Worte. Da ich die OP erst für April angesetzt habe, werde ich mich noch weiter im Forum informieren und guten Mutes sein.

Duden888

Hallo Smilla,
ich hatte auch keinerlei Beschwerden, mein Auge kam nur etwas vor, also eher kosmetischer Natur. Aber selbst das war noch kaum zu sehen. Mir haben beide NC's damals zur OP geraten, das war einer der Gründe warum ich mich für eine OP entschied. Mir wurde von beiden gesagt, für die OP hätte ich noch ein paar Monate Zeit, aber es sollte gemacht werden.
Ein anderer Grund war, dass ich nicht wollte, dass etwas in mir wächst, was ich nicht kontrollieren kann, da ich gelesen hatte, dass Meningeome auch in Schüben wachsen können.
Meine OP war letztes Jahr im März und ich habe bis Dezember gebraucht, mich davon zu erholen, will sagen: ein Zuckerschlecken für den Körper war es nicht. Würde ich es wieder tun? Sofort!
Mir geht es besser mit dem Gefühl, dass da nix mehr unkontrolliert wuchern kann und schöner bin ich jetzt auch :-)))
Liebe Grüße
Anja

Antworten nur für eingeloggte Benutzer möglich

Nur angemeldete Nutzer können eine Antwort erstellen. Bitte loggen Sie sich ein oder erstellen Sie einen Account.