Hallo Sonne,
meine Tumordiagnose in 2005 hat mich auch nicht sehr beunruhigt, da mein Meningeom auch noch sehr klein war und an einer gut erreichbaren Stelle saß, an der es auch keine größeren Probleme verursachen konnte. Also habe ich die Zeit genutzt, die Diagnose erst mal sacken lassen und war mir dann recht schnell sicher, dass ich abwarte und kontrollieren lasse und erst bei deutlichem Wachstum tätig werde.
Ich habe mich in alle Richtungen informiert und das finde ich wirklich wirklich wichtig. Ich habe mir gleich mehrere Meinungen von anderen Neurochirurgen eingeholt und von mehreren Strahlentherapeuten. Dann habe ich mich entschieden, mich bei deutlichem Wachstum operieren zu lassen.
Als es dann soweit war 2009 (der Tumor hatte seine Größe innerhalb von 9 Monaten verdoppelt, machte der keine Symptome) war mir sonnenklar, dass ich ihn mit Gamma Knife behandeln lassen würde und nicht operieren. Das hat mich schon selbst erstaunt, aber es war plötzlich, als es akut wurde, klar, logisch und richtig und ich habe die Entscheidung niemals bereut.
Mein 2. Tumor wurde operiert, weil nicht klar war, ob es wirklich ein Tumor ist oder eine Osteomyelitis (der Tumor wuchs ausschliesslich im Schädelknochen). Schon alleine, um herauszufinden, was genau das jetzt ist, war eine OP angesagt und dann wurde der Großteil des Tumor eben dabei entfernt.
Der 3. Tumor hat seinen Schaden bereits angerichtet (ist in die Sinusvene eingewachsen) und wird daher beobachtet und dann behandelt, wenn er Wachstumstendenzen zeigt.
Du siehst wie unterschiedlich die Möglichkeiten sind, die Du hast und daher finde ich es so enorm wichtig, sich so gut wie möglich zu informieren, um eine gute Entscheidung treffen zu können. Denn die triffst letzten Endes Du selbst.
Ich habe damals meine Bilder und Befunde an das INI in Hannover (ich glaube, der Zeitmeinungsservice ist kostenlos) geschickt, das geht in D in verschiedenen Kliniken (Uniklinik in Münster ebenfalls und das Gamma Knife Zentrum in Krefeld).
So kannst Du Dir recht schnell weitere Meinungen einholen und dann entscheiden. Das geht ja grenzübergreifend. Wie dann die Wahl der Behandlungsmethode in der Schweiz abläuft, weiss ich nicht.
LG
Xelya