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Thema: Operation missglückt - und nun?

Operation missglückt - und nun?
Gabi[a]
31.05.2002 14:43:50
Vor einer woche wurde bei meinem feund, 21 jahre!, ein gehirntumor diagnostiziert!
es wurde versucht letzten freitag zu operieren, doch der tumor sass zu tief und es kam zu starken blutungen und zu schwellungen des gehirns, sodass die operation erfolglos blieb,so konnte man nur durch eine gewebeprobe zu der erkenntnis kommen, dass der tumor bösartig ist. seitdem liegt mein freund in einem künstlichen tiefschlaf, und die ärzte meinen es steht sehr schlecht um ihn der kreislauf ist nicht stabil, er hat teilweise fieber, und die blutungen sind auch noch nicht vollends gestoppt, er hat nun drainagen bekommen. die ärzte sagen immer nur, dass sich erst sein zustand stabilisieren muss, um uns weitere infos geben zu können, was vielleicht in nächster zukunft unternommen werden könnte, aber mehr nicht, operiert wird aber wahrscheinlich nicht mehr.
1. Frage: was bedeutet das? operation fällt wahrscheinlich ausser betracht, weil der tumor einfach zu tief sitzt aber der tumor ist so schnell aufgetaucht und gewachsen, dass man doch irgendwas unternehmen muss! und einfach sagen, dass es schlecht ausschaút, und nichts weiter ...?!?! 2. Frage: ist denn in diesem fall eine strahlentherapie oder chemotherapie nicht mehr sinnvoll? ich bin schon am ende meiner kräfte, weil ich einfach nicht mehr weiter weiss. man muss doch bittesehr irgendwas versuchen können, irgendwas muss doch ansprechen, oder? man kann doch die hoffnung nicht aufgeben?! und was wenn man ihn dann aus dem tiefschlaf holt, was wird geschehn?? ihn einfach sich selbst überlassen?? gestern wurde neuerlich eine ct bei bernd, so heisst mein freund, vorgenommen, doch dies ergab nur, dass die schwellungen im gehirn nicht zurückgegangen sind. er hat nun zusätzlich angina bekommen, und wird jetzt noch weiters mit antibiotika vollgepumpt. sein fieber ist noch immer nicht gesunken, er wird immer noch künstlich beatmet. ab gestern bekommt bernd astronautenfutter, was nur bedeutet, dass sein zustand so schlecht ist, dass man ihn nur mehr so aufpäppeln kann?! oder will man ihn einfach an etwas festere nahrung gewöhnen?? der tumor sitzt leider so zentral, dass er von allen seiten gleich weit entfernt ist, und eine op meiner meinung nach so gut wie nicht mehr in erwägung gezogen werden kann. das heisst entweder bestrahlung oder chemo, falls das überhaupt noch möglich ist, so schwach wie er ist. zusätzlich ist der tumor so schnell gewachsen, dass er binnen wenigen tagen 3*4*? cm gross ist, also sehr auf das gehirn drücken muss. wenn er es also schafft, was ich so sehr hoffe, dass ich mien eigenes leben dafür geben würde, ist auf jeden fall mit störungen zurechnen, oder???
Ihr merkt ich bin zeimlich entmutigt, aber das kommt wahrscheinlich davon, dass ich mir nun die gesamten beiträge des hirntumorforums durchgelesen hab, gibt es wirklich keine heilung oder chance für gehrintumor??? die genaue tumorart weiss man immer noch nicht, da die ergebnisse der vollwertigen auswertung noch nicht vorliegen
man hat uns nur gesagt, dass mán nun die sedierung, also die tiefe, des künstlichen tiefschlafes heruntersetzen will, um zu testen, inwieweit seine reflexe vorhanden sind
- hustenreflex sei manchmal da, aber eben leider nur manchmal, da heisst: von stabilem zustand noch weit entfernt!!! ich habe solche angst, das könnt ihr gar nicht glauben. ich fühl mich soowas von hilflos und leer, und bin wirklich bald am ende meiner kräfte. er kann doch nicht einfach in so kurzer zeit wegsterben, oder? ohne dass die ärzte auch nur versucht haben eine chemo oder bestrahlung anzuwenden?! keiner hatte mit so einem ausgang der op gerechnet, und so habe ich mich nicht mal von ihm richtig verabschieden können, ich war nämlich einpaar tage vor der op krank und wollte ihn vor einer eventuellen ansteeckungsgefahr schützen, so habe ich ihm nur alles gute für die operation gewünscht, und mehr nicht. ich halt den ganzen psych. druck echt nicht mehr lange aus. ich will éinfach nur, dass er wieder gesund wird... man darf doch nicht aufgeben oder? ich hasse die medizin dafür, dass sie noch nicht so weit ist, merh leben retten zu können. bin wirklich mehr als am boden zerstört, und falle nur mehr von einer leere in den nächsten heulkrampf
ganz liebe grüsse!
gabi

ps. der operierende arzt ist einer der weltbesten, so sagte man uns, also am arzt kanns ja wohl nicht liegen. dieser ist jedoch ein völliger gegner von homöopathie
wie soll man in so einem fall vorgehen??
Gabi[a]
Maggie[a]
31.05.2002 15:22:25
Hallo Gabi
Wie gut ich dir nachfühlen kann. Eines aber darfst du nicht, die Nerven verlieren. Versuche, deinem Freund zuliebe ruhig zu bleiben. Nur so kannst du ihm eine Hilfe sein. Mein Bruder ist vor drei Wochen leider gestorben, daher weiss ich wovon du sprichst. Du musst von den Aerten klare Antworten fordern. Vergiss aber nicht, es sind auch nur Menschen die manchmal nicht mehr weiter wissen. Habe Geduld, und sei bei deinem Freund. Er wird deine Wärme und deine Kraft spüren. Das kann ihm helfen weiter zu kämpfen. Du musst dich aber gleichzeitig damit beschäftigen, dass es die Möglichkeit geben könnte, dass es keine Besserung mehr gibt. Das ist sehr schwer - hoffen und zugleich mit dem schlimmsten rechnen. Hast du Unterstützung von seiner und deiner Familie? Geh selber zum Arzt und falls nötig lass die ein homäopatisches Beruhigungsmittel verschreiben. Ich konnte leider für meinen geliebten Bruder nichts mehr tun. Ich möchte aber denen helfen - soweit ich es kann - die es möchten.
Lass nicht locker und lass ihn deine Liebe spüren.
Alles Liebe
Maggie
Maggie[a]
Jule[a]
31.05.2002 16:13:06
liebe gabi, das klingt alles sehr, sehr schlimm - doch gib bitte noch nicht auf.
ich kann mich maggie nur anschließen: dein freund braucht jetzt deine nähe. versuche inzwischen aber auch etwas für dich zu tun, du brauchst viel kraft um ihm in der nächsten zeit beistehen zu können. versuche herauszufinden welche art von tumor dein freund hat, such das gespräch mit den behandelnden ärzten, lass dir alles erklären. ich habe die erfahrung gemacht dass meine angst mit meinem wissen etwas kleiner wurde. wenn du fragen hast, dann stell sie hier im forum, es finden sich immer wieder menschen, die dir deine fragen beantworten können und bereits ähnliches erlebt haben.
alles gute!
Jule[a]
Christine[a]
01.06.2002 08:45:24
Hallo Gabi, es tut mir unentlich leid und ich schließe mich ´dem an, was Dir schon geantwortet wurde.
Gib nicht auf, gib vorallem Deinen Freund nicht auf. Kämpfe, hoffe und verliere nicht den Mut. Mein Freund ist ebenfalls an einem Hirntumor erkrankt. Manchmal glaube ich, daß ich als Freundin noch mehr darunter leide wie mein Freund selber. Er ist sooo lebensfroh und geht ganz gut mit der Tatsache um, was mir dann auch wieder die Kraft gibt, jeden Tag neu zu geniesen. Es ist, daß ist meine Meinung, sehr sehr schwer mit der Tatsache zu leben, daß den, den man doch soo liebt, so schwer krank ist. Jeder Tag ist anders mal ist er dunkel, mal scheint dann aber auch die Sonne.

Alles Liebe sendet Dir Christine.
Christine[a]
H. Strik
03.06.2002 21:40:07
Liebe Julia,
der Schilderung nach ist das Problem erstmal ein handfestes intensivmedizinisches, um den Zustand Deines Freundes überhaupt stabilisieren zu können. Vorher ist an eine weitere Therapie wie Bestrahlung oder Chemo nicht zu denken, weil er das nicht verkraften würde. Erstes Ziel dürfte jetzt sein, die Infektion - d.h. das Fieber - zu beherrschen und den Hirndruck zu senken. Wenn man sich trauen kann, ihn aus der Narkose aufwachen zu lassen, kann der Hirndruck nicht mehr so schlimm sein. Danach muß er sich erstmal erholen. Das weitere hängt von der genauen Art des Tumors ab. Aber die Tumorbehandlung kann erst später erfolgen.
Ich sehe es auch so, dass Du erstmal an Dich denken und Hilfe von Familie oder Freunden suchen musst, sonst stehst Du diese schreckliche Situation nicht durch.

Alles Gute und viel Kraft,

Dr. H. Strik
Neurologische Uniklinik
Göttingen
H. Strik
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