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Thema: Optionen der alternativen Medizin?

Optionen der alternativen Medizin?
albus
05.02.2021 15:41:56
Hallo,
habt Ihr Vorschläge für alternative Bebehandlungsmethoden?
Ich meine nicht die komplementären Methoden (wie zum Beispiel Enzyme, Vitamine, Diät, Yoga, Weihrauch, Sport, Curcurmin, Mistel oder Heilpilze, etc.). Auch meine ich nicht Off-Label-Use (wie zum Beispiel Methadon, Cannabis, Metformin oder CCNU).

Ich suche nach alternativen Verfahren. Hat jemand Erfahrungen mit der Germanischen Neuen Medizin nach Hamer oder der Vitaltherapie nach Dr. Rath oder Geistheilung??
albus
Prof. Mursch
05.02.2021 17:46:11
Das sind Scharlatane, teilweise bereits gerichtlich verurteilt.

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka
Prof. Mursch
Lissie38
05.02.2021 20:06:39
Blos keinen solchen Quatsch. Das sind Leute, die nur Geld aus der Tascheziehen wollen mit teuren wirkungslosen Mitteln.
Lissie38
Mirli
05.02.2021 20:16:54
Hallo albus,
deine Anfrage erinnert mich an den Fall der Moderatorin und Schauspielerin Miriam Pielhau. Dr. Hoffnung war ihr Arzt. Sie hatte Brustkrebs und
fand eine "einzigartige" alternative Therapiemethode eines Scharlatans im Internet. Sie nannte diese Therapie "ein Wunder". Es gab darüber auch eine Fernsehreportage. Sie starb voller Hoffnung.
Gruß Mirli
Mirli
Eris
06.02.2021 08:56:47
Diese Themen kosten Zeit und Nerven, die man nicht hat.
Eris
Lissie38
06.02.2021 11:17:09
Miriam Pielau ihatte Chemo und OP besiegt.
Es gibt dazu auch ein Buch von ihr
Lissie38
rawa
06.02.2021 12:02:43
Diese Germanische Neue Medizin ist von Ryke Geerd Hamer erfunden, einem Arzt dem die Approbation bereits in dien Achtzigern entzogen wurde, und der mehrmals in Deutschland und Frankreich in Haft war.

Er ist nicht nur ein Scharlatan, er ist für den Tod von Menschen verantwortlich die teilweise an Krankheiten gelitten haben, die heilbar waren. 80 Todesfälle wurden untersucht in diesem Zusammenhang. Auch der Fall Olivia Pilhar ist hier zu nennen, ich kann mich aus meiner Kindheit noch daran erinnern.

Er war zudem Antisemit und Verschwörungstheoretiker, also alles was man braucht um Wunderheiler zu werden.
rawa
Marsupilami
06.02.2021 12:15:49
Hallo albus,

ich war vor gut 15 Jahren mal bei einem Vortrag über die "Neue Medizin".
Hatte sich so ergeben aus dem Bekanntenkreis heraus, mich hat es weder besonders angesprochen noch alarmiert.
Heute denke ich, boh, was war ich da naiv. Inzwischen sehe ich das um einiges kritischer.

Ein oberflächlicher Bekannter von mir - junger fitter Kerl- nahm den Vortrag zum Anlass mich darauf hinzuweisen, dass ich meine Migräne doch einfach loswerden kann, wenn ich nur die richtige Einstellung habe.
Seine Reaktion habe ich weniger auf den Vortrag, als auf seine Jugend und Ahnungslosigkeit geschoben.

Auch das sehe ich inzwischen kritischer.

Es gibt einige "Thesen", die mittlerweile sehr in der Gesellschaft angekommen sind. Rüdiger Dahlke fällt mir spontan ein, der ziemlich bekannt geworden ist und fleissig auf dieser Klaviatur spielt.

Ich sehe meine eigene Sehnsucht, meine eigenen Schwierigkeiten, mir von diesen falschen Versprechungen nicht zu viel Energie absaugen zu lassen.

Wir alle wissen, dass wir sterben müssen...aber doch nicht so und nicht jetzt...!

Man muss nur positiv denken und "Puff" ist es weg..mal finde ich das lachhaft und dann spüre ich wieder die Sehnsucht.

Wie kamst Du eigentlich auf die Frage, albus? Ist es in Deiner SHG aufgetaucht?



Gruß vom Marsupilami
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"Don´t feed the troll"

„Trollen ist ein Spiel um das Verschleiern der Identität, das aber ohne das Einverständnis der meisten Mitspieler gespielt wird.“
– Judith Donath: Identity and Deception in the virtual Community
(Wikipedia)
Marsupilami
KaSy
06.02.2021 12:23:59
Zu Miriam Pielhau:

Nach ihrem aufklärenden Buch fiel Miriam Pielhau auf ein dubioses Mittel herein.

Von diesem "Medikament" sagt eine Ärztin (Dr. H., damals aus J.), die sich umfassend mit alternativen Methoden in der Krebsmedizin befasst, dass sie dazu sehr viel gelesen hat und alle Untersuchungen bzw. Studien "grottenschlecht" waren. Sie würde dieses Mittel nicht einmal einem Patienten geben, bei dem keine Aussicht mehr besteht.

Miriam Pielhau verstarb wenige Wochen später.

Sie hat sich sehr für die Aufklärung von Krebspatienten eingesetzt.

Immerhin hat sie aus bestimmten Gründen nichts über die Herkunft dieses Mittels gesagt.

KaSy
KaSy
Marsupilami
06.02.2021 13:12:45
mir fällt gerade auf, folgende Erfahrung von mir geht in die gleiche Richtung:

Durch meine seit Jahrzenten andauernden Migränesymptome habe ich lange nicht auf die sich veränderten Kopfschmerzen -und Übelkeit- reagiert. Schließlich kam es mir doch komisch vor bzw sie wurden so konstant stark ,dass ich zu meinem damaligen Hausarzt gegangen bin.
Dieser hat als Schulmediziner alle Patienten immer kinesiologisch untersucht und meistens Homöophatische Mittel verodnet ,manchmal auch andere.

Dieser Arzt hat irgendwas gemacht, was man glaub ich als "einrenken" bezeichnet.
Das war nicht die Lösung. Bei meinem nächsten Anruf, wurde ich aufgefordert zur Neurologin zu gehen, hat etwas gedauert mit dem Termin: ich sollte mich mehr bewegen .
EInige Arztbesuche später hatte ich weiterhin heftigste Kopfschmerzen, die eindeutig keine Migräneschmerzen waren und dann fing ich an, mich dauerhaft zu übergeben.

Ich bekam verschiedene Kügelchen vom Hausarzt

Und nochmehr Kügelchen

und ein paar neue Kügelchen..

Ich habe drei Wochen zuhause gelegen und auf gut deutsch gekotzt wie ein Reiher, Kopfschmerzen brutal, ich konnte den Kopf kaum noch heben, laufen ging auch nicht mehr .

Mein Mann ist Krankenpfleger und wurde von meinem "behandelneden Hausarzt" mit Material ausgestattet, um mir zuhause eine Infusion in den Oberschenkel zu legen, er selber machte grundsätzlich keine Hausbesuche

Sowohl der Hausarzt als auch der Arzt vom ärztlichen Bereitschaftsdienst weigerten sich mich ins Krankenhaus einzuweisen, der letztere hielt uns vom Gang zum Krankenhaus ab, da die Notaufnahme mich ohne Einweisung abweisen würde.
Wie schon gesagt: ich konnte nicht mehr laufen

ich kürze jetzt mal etwas ab:

Notaufnahme,(irgendwie hat mein Mann mich schließlich hingeschlurt,)Intensivstation, Not-OP, AHB... esrtmal wieder das Stehen/Laufen zurückgewinnen, dann lesen, schreiben. Nach ein paar Wochen ging das so halbwegs.

Wieder Zuhause angekommen ging ich zum "Hausarzt". Und dieser Arzt der mich von Ende Juni bis Mitte Dezember mit Kügelchen behandelt hatte, sagte zu mir:
"Ich habe es mir ja gedacht, ich wollte Sie nicht beunruhigen"


Ist es nötig zu erwähnen, dass ich diesen Arzt nicht wieder aufgesucht habe und der Homöophatie sowie anderen Methoden gegenüber kritisch gegenüberstehe?

Wie gesagt, ich verstehe durchaus die inneren Nöte und Hilflosigkeit, die Menschen darin Hilfe suchen lassen.




Gruß vom Marsupilami
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"Don´t feed the troll"

„Trollen ist ein Spiel um das Verschleiern der Identität, das aber ohne das Einverständnis der meisten Mitspieler gespielt wird.“
– Judith Donath: Identity and Deception in the virtual Community
(Wikipedia)
Marsupilami
rawa
06.02.2021 13:32:21
Marsupilami, sag mir bitte jetzt nicht diese Ärzte behandeln weiterhin Patienten? Ich glaube solche Ärzte verdienen eine Anzeige.
rawa
Mirli
06.02.2021 13:56:05
Hallo,
mir ist zwischen Weihnachten und Neujahr mal eine Vertretungs-Hausärztin aufgefallen, die ich unbedingt aufsuchen musste, wegen extrem starker Gürtelrose am Hals und Gesicht.

Im Behandlungszimmer stand auch ein halbhoher Rollschrank voller Homöopathie-Globuli. Das waren meiner Schätzung nach 150-200 Fläschchen mit "Perlen" drin.

Wer jemals so etwas verschrieben bekommen hat, weiß wie teuer eine kleine Dose ist. Diese Ärztin hatte ein kleines Vermögen im Schrank.
Daneben ihr Schreibtisch hinter dem sie saß und der Patient war geschickt direkt vor dem Globuli-Schrank platziert.

Mein nicht mehr praktizierender HNO-Arzt hat mir gegen Schwindel mal auf Kassenrezept "V.....heel" verordnet. :-/ (homöopathische Inhaltsstoffe)

Laut der ARD-Sendung Panorama: "Bundesregierung zieht Abschaffung des Heilpraktiker-Berufs in Betracht" kommt hoffentlich mal etwas Bewegung in diese Angelegenheit.

"Das Bundesgesundheitsministerium erwägt nach Informationen von Panorama einschneidende Veränderungen beim Berufsstand der Heilpraktiker - inklusive einer möglichen Abschaffung der Profession."

Zu schön um wahr zu sein.
Gruß Mirli
Mirli
Minimo
06.02.2021 16:03:33
Man kann Heilpraktiker und Homöopathen nicht über einen Kamm scheren. Da kommt es auch sehr auf die Ausbildung an.

Mein Mann hat über viele Jahre an heftigen Kopfschmerzen, die immer wieder über mehrere Wochen aufgetreten sind, gelitten. Er hat viele Ärzte aufgesucht, aber es hat ihm keiner helfen können. Erst ein Heilpraktiker, der früher als Schulmediziner tätig war und sich später der Homöopathie verschrieben hat, konnte Abhilfe schaffen.
Minimo
Mirli
06.02.2021 16:54:40
Eben, es geht darum, dass ein Heilpraktiker nicht mehr jeder werden kann, dessen Überprüfung lediglich ergibt, dass der angehende Heilpraktiker seinen Patienten nicht schadet. Es wird nicht überprüft, ob und welche medizinischen Fachkenntnisse er nachweisen kann.

Das Heilpraktiker-Gesetz ist 1939 in Kraft getreten!
Darin ist keine Ausbildung, staatliche Prüfung oder die Qualifikation von Heilpraktikern geregelt. Dieser Berufsstand wird überhaupt nicht kontrolliert.

In Zukunft soll sich die Heilpraktiker-Ausbildung in Hinsicht auf Dauer und Inhalt an der Medizinerausbildung orientieren,
meint das Gesundheitsministerium (BMG).
Und das finde ich richtig und überfällig. Meinetwegen sollen sie dann Globuli verschreiben.
Mirli
Deubi
06.02.2021 16:58:17
@ Mirli

Ich finde es gut, dass es Heilpraktiker gibt.
Sie haben ganz andere Behandlungsansätze und versuchen dort anzusetzen, wo Ärzte aufhören.
Ich möchte sie nicht missen.
Es gibt auch viele gute Heilpraktiker.
LG
Deubi
Deubi
Prof. Mursch
06.02.2021 17:05:40
Wo hören Ärzte denn auf?

nur aus Interesse.


Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka
Prof. Mursch
Deubi
06.02.2021 17:20:44
Herr Prof. Mursch,
meinem Sohn wurde von einer engagierten Heilpraktikerin geholfen, die vielen Allergien in den Griff zu bekommen.
Bei Borreliose ist mir Antibiotikum zu einseitig.
In meinem Fall zucken die Ärzte bei Fatigue nur mit den Schultern.
Mein Heilpraktiker (studierter Immunbiologe und in TCM ausgebildet) versucht Verbesserungen zu erzielen.
Für die Lebensqualität gibt mir das Hoffnung.
Das Geld ist es mir wert.

Deubi
Deubi
Prof. Mursch
06.02.2021 17:29:28
wenn Sie meinen...

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka
Prof. Mursch
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