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eviablau

Erstmal wünsche ich allen schöne Weihnachten oder zumindest ein paar glückliche, sorgenfreie Momente.
Bei uns war es eher traurig...
Mein Mann nimmt zwar jetzt wieder Cortison und war dadurch ca 2 Tage wieder klarer...hat aber nun oft Phasen kompletter Verwirrung. Er will dann irgendwas, ich verstehe es nicht, er wird agressiv und ich bekomme Angst weil er mir so fremd ist dann.
Heiligabend war es besonders schlimm , auch unser Sohn fing an zu weinen und wollte seinen Papa beruhigen, nichts klappte.Er sagte er wird wahnsinnig und dass er sterben will.
Ich habe ihm dann irgendwann eine halbe Beruhigungstablette gegeben, die wir vom Krankenhaus für Notfälle bekommen haben. Gestern dann war er die ganze Zeit abwesent und ließ die Augen geschlossen. Er hat kaum gesprochen und wenn nur ziemlich wirre Sachen und immer dasselbe.
Er ist zuhause teilweise orientierungslos und weiß nicht wo er hin will, soll, muss.Er hat nicht geschlafen, aber sich wohl "ausgeschaltet".
Heute ist nochmal großes Treffen bei meiner Mutter, darauf hatte er sich gefreut, aber nun ist das außer Reichweite...Ich weiß zwar nicht, wie der Tag wird, weil mein Mann noch schläft, aber ich habe im Moment immer nur Angst vor dem was kommt und was ich noch nicht kenne.
Morgen soll der erste Zyklus Temodaltherapie sein.
Kennt ihre diese Verwirrungsphasen bei euren Angehörigen auch und wie schafft ihr sie zu beruhigen...
Können wir jetzt einfach mit der Chemotherapie beginnen auch wenn es ihm so schlecht geht?Die Blutwerte sind ok, das ist eigentlich das Einzige was den behandelnden Arzt interessierte..

Danke fürs "Zuhören"und liebe Grüße,
Sabine

Oberstdorf

Hallo Sabine, ich lese gerade Deine Geschichte, ja dieser blöder Tumor.
Ist Dein Mann operiert ?. das Cortsion und Temodal hilft bestimmt, er hat bestimmt Druck im Kopf. Wenn die Blutwerte gut sind, dann kann man mit Temodal anfangen.
Bei uns waren es 15 Monate mit Temodal, haben es aber dann leider nicht mehr geschafft.
Versuche alles so zu machen wie es deinem Mann gut tut, das hilft Euch alle.

Noch einen besinnlichen Restweihnachtstag.
LG Rita

alma

Liebe Sabine,

wenn dein Mann mit dem Cortison gut eingestellt ist und für den Notfall Beruhigungstabletten da sind, ist erst mal getan worden, was im Moment möglich ist.
Es kann sein, dass das Hirn durch den inoperablen Tumor zu sehr belastet ist. Es kann aber auch sein, dass dein Mann durch schlimme Erkrankung sehr mitgenommen ist. Müdigkeit, Orientierungsschwäche, Verwirrtheit und Aggressivität können auch psychische Ursachen haben.
Mit dieser Diagnose kommt etwas völlig Unbekanntes auf den Betroffenen und seine Angehörigen zu. Man hat einen Plan in der Tasche, der einem unzulänglich vorkommt und häufig auch nicht einzuhalten ist. Und es ist unheimlich, eine fortschreitende Tumorerkrankung jeden Tag vor Augen zu haben und handeln zu müssen. Dazu noch für einen Ehepartner, der einem in jeder Hinsicht ebenbürtig ist, jetzt aber Hilfe und Unterstützung braucht.

Für dich ist wichtig, eine Anlaufstelle zu haben, statt damit ganz allein zu sein. Das kann eine Beratungsstelle für Angehörige von Krebserkankten sein, ein Beratungstelefon, ein Psychoonkologe, ein Seelsorger usw.
Es gibt mehr Leute als man denkt, die bereit sind, einem da helfend zur Seite zu stehen.

LG, Alma.

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