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biene1808

Hallo meine Lieben,

nach meinem heutigen Termin beim Neurochirurgen dachte ich mir, dass es doch Zeit wäre mich mit meinem kleinen ungewollten Mitbewohner zu beschäftigen.

Vorab zur mir:
Ich heiße Aurelia, bin 26 Jahre alt, wohne in Österreich und weiß seit 2012, dass ich ein ossifiziertes Meningeom habe. Wurde damals im Krankenhaus entdeckt - davor monatelang starke Kopfschmerzen gehabt.. Nachdem man mir damals sage, dass es sich hier um ein gutartigen Tumor handelt und die Größe nicht wirklich erwähnenswert sei, habe ich das Thema damals für mich ruhen lassen und bin LEIDER nicht jährlich zur Kontrolle. So weit so gut.

Letztes Jahr (erstes HJ 2019) fingen plötzlich meine Beschwerden an:
- Kopfschmerzen (hab immer das Gefühl, dass ich alles verschwommen sehe bzw. mich am nächsten Tag nicht gut erinnern kann)
- Probleme mit dem Gleichgewicht

Natürlich dann zum MRT und anschl. zum Neurochirurg.
Diagnose: 12 x 11 x 23 Durchmesser links hochfrontal

Der NR meinte, dass operieren kein Muss ist, aber ich wohl nicht drum herum kommen werde, da seit meinem 18ten Lebensjahr bekannt. Liegt wohl gut zum Operieren und würde wohl sowas wie eine "Blinddarm OP" bei den Neurochirurgen sein ;-))

Nun meine Gedanken und Fragen:
Was denkt ihr? Ich denke mir schon, dass ein Fremdkörper entfernt gehört. Lieber jetzt, wo ich jung und fit bin.. In den nächsten Jahren ist die Familienplanung auch ein Thema und dementsprechend hätte ich das gern vorher erledigt.

Ich freue mich jetzt schon auf eure Antworten und einen guten Austausch.

LG

Toffifee

Hallo Biene, sei willkommen bei den "Geplagten"
Ich hoffe das sind Millimeterangaben. Wenn die Raumforderungen größer werden, kann es zu unterschiedlichsten Problemen führen je nachdem in welcher Hirnregion es auftritt. Bei mir waren es Geruchsverlust und dann Jahre später auch Gedächtnislücken (Baumwipfelpfad mit meiner Tochter etwa nach zehn Monaten völlig vergessen, obwohl es ein Riesenspass war).
Deine Überlegungen sind richtig, besonders wenn es an einer gut zugänglichen Stelle liegt. Blinddarm OP klingt ja recht ok. Mir sagte man in fünf bis zehn Tagen sei ich wieder daheim. Es dauerte etwas länger.
Knapp zwei Jahre nach der Erst-OP finde ich es war die richtige Entscheidung.

Auf eine gute OP und einen guten Austausch
Willi

PS Blinddarm-OP hatte ich keine

KaSy

Liebe biene1808,
eine Meningeom-OP ist nur für den Neurochirurgen vergleichbar mit einer Blinddarm-OP, da er das Meningeom mit den "hirneigenen" Hirntumoren vergleicht.

Die Operation eines Meningeoms dauert oft viele Stunden und Du wirst auf der Intensivstation einen Tag nachbetreut. Diese OP ist ein Eingriff ins Gehirn.

Es ist unterschiedlich, ob man schon nach ganz wenigen Wochen wieder fit ist oder nach mehreren Monaten oder längerer Zeit erst wieder so ist wie vorher.

Ich schreibe das, weil ich nicht möchte, dass Du diese OP unterschätzt.

Die Neurochirurgen sind sehr erfahren und werden ihre Sache gut machen. Die Anforderungen an sie und an Dich sind hoch, aber schaffbar.

Geh es an!
KaSy

Mego13

Liebe Biene,

herzlich Willkommen. Konntest Du mit dem Neurochirurgen besprechen, was für und was gegen eine OP spricht?
Welche Auswirkungen hat die Ossifikation aus seiner Sicht.

Aus meine Warte - aber das ist die einer Oligodendrogliom- Geplagten - würde ich sagen: Raus mit dem Untermieter und zwar so schnell als möglich.

Es ist schön, dass Dein Neurochirurg die OP für sich unter "Blinddarm" abrechnet, für Dich wird es das wohl leider nicht werden. Damit möchte ich Dir keine Angst machen, aber Dir auch vermitteln, so leicht ist es für den Betroffenen nicht, wenn auch schaffbar.
Es ist nicht vorhersehbar, wie gut jemand die OP verpackt und wie schnell die Person wieder fit ist.
Auch wenn viele nach der OP auf der Intensivstation landen, ist das kein Muss. Ich hatte eine sehr komplexe und lange Wach-OP, habe aber den Abend nach der OP sofort wieder auf der Normalstation verbringen können und nur die Vitalfunktionen wurden für einen Tag und zwei Nächte überwacht. Ich würde auch schon nach 5 Tagen entlassen. Meine Zimmernachbarin mit Meningeom - OP hat allerdings 14 Tage in demselben Krankenhaus verbraucht.
Gönn Dir auf jeden Fall viel Ruhezeit nach der OP und sei geduldig mit Dir. Das Gehirn mag es nicht, dass man es anfasst. Eine andere Zimmernachbarin hatte nur eine Tremor -OP am Hirn - sie war auch topfit und hatte ihre OP ebenfalls im Juni 2019 - sie muss auch noch ein wenig an ihrer Fitness arbeiten.

LG

Mego

Prof. Mursch

Das mit dem “Blinddarm” würde ich nach fast 30 Jahren Neurochirurgie nicht unterschreiben.


Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

Marsupilami

@prof.mursch

für manche Ihrer Aussagen könnte ich Sie küssen!


Gruß vom Marsupilami
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"Don´t feed the troll"

„Trollen ist ein Spiel um das Verschleiern der Identität, das aber ohne das Einverständnis der meisten Mitspieler gespielt wird.“
– Judith Donath: Identity and Deception in the virtual Community
(Wikipedia)

Scholle 1967

Hallo biene1808,
was heißt "ossifiziertes" Meningeom? So lange habe ich meine Diagnose auch noch nicht, habe das noch nie gehört.

LG Scholle

Prof. Mursch

os= Knochen.
also "verknöchert" oder korrekter "mineralisiert".
So ein Tumor fällt im CT durch eine Hohe Dichte (Densität) im MRT durch Wasserarmut auf.
Im Allgemeinen ist das Wachstum eher gering.

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

Scholle 1967

Vielen Dank Prof. Mursch,
habe ich wieder dazu gelernt.
Gruß Scholle

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