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Michi49

Bei meiner Mutter (84 Jahre) wurde im März 2015 ein Glioblastom IV (links temporal) diagnostiziert. An die OP (April 2015) schloss sich die Bestrahlung an. Eine Chemotherapie wurde für nicht sinnvoll erachtet. Sie kämpfte sich ins Leben zurück!

Nach einem Kontroll MRT am 29.06.2016 bekamen wir die Nachricht, dass der Tumor wieder wachse und es einen neuen (frontal) gäbe. Ab dem Zeitpunkt verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand merklich (Hemiparese, Inkontinenz etc.). Außerdem hatte sie einen Anfall, sodass wir daraufhin die Cortisondosis erhöhten. Vor 10 Tagen war sie von einem auf dem anderen Tag sehr schläfrig, sodass sie das Pflegebett nur zu den Mahlzeiten (wenn überhaupt) verlassen konnte. Verwandte und Freunde hatten schon von ihr Abschied genommen. Seit vorgestern ist sie nun aber wieder wach, wie schon seit Tagen nicht mehr. Wie ist das zu erklären, hat jemand Erfahrung dazu?

Leider sitzt mir mein Arbeitgeber im Nacken, da ich momentan ganz zuhause bin und zusammen mit einer 24-Std. Betreuungskraft und der amb. Palliativpflege meine Mutter versorge.

Prof. H. Strik

Es gibt in diesem Zustand immer wieder Schwankungen des Zustandes, die man nicht restlos erklären oder vorhersehen kann. Manchmal sind die Patienten bis kurz vor dem Tod noch relativ wach. Wenn kein Infekt oder ein epileptischer Anfall die Ursache der Bewußtseinsstörung war ist trotzdem zu befürchten, dass es bald zu Ende gehen wird.
Für diese Zeit wünsche ich Ihnen viel Kraft!

Prof. Dr. med. Herwig Strik
Neurologie Uni Marburg

pariti

Hallo Michi49,

meine Mutter ist seit 10/15 mit 69 Jahren am Glioblastom erkrankt und wir hatten mehrmals den Eindruck dass es nun zu Ende geht. Leider oder Gott sei dank kann es niemand voraussehen und es bleibt nur abzuwarten. Wir als Angehörige können nur hoffen, dass es schnell und schmerzlos für den Betroffenen verläuft. Dass wir Kinder/Partner/Eltern noch mehr leiden als die Betroffenen selber ist kein Geheimnis mehr.

Viel Kraft und alles Gute für Euch!

Lorin

Hallo,
bitte nicht falsch verstehen...aber warum lässt man jemanden in dem Zustand (84 Jahre, Glioblastom IV) das durchmachen? Ist es nicht besser dem geliebten Menschen die Schmerzen erträglicher zu machen und gehen zu lassen?

vg..

asteri1

Wieso, man hat doch auch mit 84 Jahren noch ein Recht zum Leben? Michi49, Dir und Deiner Mutter alles Gute.
LG, asteri

alma

Hallo Lorin,

das ist eine pauschale Frage/Aussage, die sich so nicht beantworten lässt.
Kommt sehr darauf an, in welcher Verfassung der Mensch insgesamt ist und was er selbst will.
Wie sich hier gezeigt hat, ist der Lebenswille noch ausreichend vorhanden, um wieder leidlich auf die Beine zu kommen.
Und - man kann als Angehöriger schlecht sagen: "lass das man mit der Behandlung, du bist zu alt".
Das geht einfach nicht. Im Sinne von "es über das Herz bringen".

zo rac

Hallo, wenn du das übers Herz bringen kannst oder deine Mutter den Gedanken evtl gar nicht schlecht findet, wäre vielleicht die Palliativ-Station eine Möglichkeit, dass du wieder etwas in Teilzeit arbeiten kannst und wenn du frei hast, emotional bei deiner Mama sein kannst, weil die Versorgung (Kochen, Betten machen, Spritzen, Kortison, Diabetes) von dem Pflege-Team übernommen wird. Die Betreuung war bei uns wirklich gut, liebevoll und professionell.

Lorin

Hallo,
natürlich verstehe ich einen geliebten Menschen nicht einfach gehen zu lassen. Aber ist das eine Alternative, sie erneut diese Tortur durchmachen zu lassen: Vollgepumpt mit Medikamenten, kriegt kaum was mit..vegetiert dahin...nur damit Angehörige noch etwas bei ihr sein können. Sie ist 84! Glioblastom IV !! Der Körper hat in dem Zustand kaum was entgegenzusetzen...also heisst es, die Betroffene mit Medis vollzupumpen, damit das sich für die Pharmaindustrie "noch lohnt". Ein paar Tage zu gewinnen ist menschenunwürdig und eine Quälerei! Es gibt keine Heilung. Es ist würdiger sie auf der Palliativstation zu behandeln.

Tyche

Lorin, womit wird die Mutter denn "vollgepumpt"? Cortison?
Der Strang heißt doch schon "Palliative Situation".
Das ist sowohl zu Hause als auch auf eine Palliativstation oder im Hospiz möglich. Medikamentöse Unterstützung ist auch da wichtig für die Lebensqualität.
Michi, ich wünsche euch alles Gute und viel Kraft.

zo rac

Lorin, deine Kommentare sind, so finde ich, nicht produktiv.
Ich kann deine Meinung verstehen, aber Michi49 hat gefragt, ob wir es uns erklären können, warum es ihrer Mama wieder besser geht.
Vielleicht ein letztes Aufbäumen, vielleicht Kortison, vielleicht ein Wunder.

Und schrieb, dass sie Probleme mit dem Arbeitgeber hat.

Wir sollten doch auch darauf antworten.
Danke

alma

Du hast Recht, Zorac. Für solche Fragen macht man besser einen gesonderten thread auf, statt sie hier zu behandeln.

Erklären kann man diese Besserung nicht. Es geht bei schweren Krankheiten nicht kontinuierlich bergab, warum auch immer.
Aber der Zustand deiner Mutter bedeutet nicht, dass es nun weiter bergauf geht. Wenn es geht, ändere nichts an der Art der Versorgung. Niemand kann die restliche Lebensdauer voraussehen, auch jetzt nicht.
Versuche, das deinem Arbeitgeber verständlich zu machen. Es ist wichtig für dich, die Zeit gut zu überstehen und die Möglichkeit zu haben, nach bestem Gewissen zu handeln. Dann kommst du danach auch besser in deinen früheren Alltag hinein.

LG, Alma.

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