Liebe Forumsmitglieder,
nachdem ich bis jetzt überwiegend still mitgelesen habe, möchte ich heute um eure Erfahrungsberichte bitten.
Bei meinem Vater (78) wurde im August 2017 ein Glioblastom rechts frontal diagnostiziert. Nach erfolgreicher Operation mit anschließender Bestrahlung und Chemo nach Stupp, ging es ihm sechs Monate sehr gut. Das MRT Ende Januar war unauffällig, Ende März traten jedoch wieder Wesensveränderungen und ein „Schlurfen“ beim Gehen auf. Das vorgezogene MRT Mitte April zeigte ein großes, inoperables Rezidiv am Balken, sowie zwei weitere kleine auffällige Stellen.
Der behandelnde Arzt hat uns direkt nahegelegt, uns um eine palliative Begleitung zu kümmern und mitgeteilt, dass er in kurzer Zeit mit einer dramatischen Verschlechterung rechnet.
Zur Zeit ist es so, dass mein Vater alles noch selbstständig machen kann, er wird aber immer antriebsloser, und seit ein paar Tagen knickt der linke Fuß manchmal weg.
Ich weiß, dass man keine allgemeingültigen Aussagen machen kann und dass jeder Verlauf anders ist, trotzdem wäre ich über ein paar Erfahrungsberichte dankbar, wie lange der Leidensweg unter diesen Voraussetzungen dauern kann. Ich habe das Gefühl, dass meine Mutter vor allem psychisch sehr schnell an ihre Grenzen kommen wird, und da meine Schwester und ich leider nicht direkt vor Ort sind, müssen wir überlegen, wie die verbleibende Zeit für alle Beteiligten so „schön“ aber auch erträglich gemacht werden kann. Zur Zeit kommt ein ambulanter Palliativdienst 1x pro Woche, was aber jederzeit erhöht werden kann.
Ich danke euch für das Lesen des langen Textes und hoffe auf einige Antworten. Es ist toll, dass es dieses Forum gibt, aus dem ich in den vergangenen Monaten schon viele Informationen aber auch Kraft gewinnen konnte.