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K. Teig

Hallo liebe Mit-Leser,

ich suche Informationen zum Thema "papilläres Meningeom", bin selbst betroffen. Ich wüßte gerne, wie sich diese Form von einem Hämangioperizytom abgrenzt, histologisch und histochemisch.Ich bin auf der Suche nach der richtigen Behandlung, speziell eben für einen perivaskulären Tumor.

vielen Dank

K.T.

H. Strik

Hmmmh, diese Frage bewegt sich auf Niveau einer Facharztprüfung Neuropathologie. Hilft es Ihnen wirklich, wenn Sie wissen, dass das Meningeom, aber nicht das Hämangioperizytom EMA exprimieren sollte, dafür für letzteres die Hirschgeweihformen der Gefäße typisch sind?
Wesentlicher ist die wenig erfreulich Information, dass Papilläre Meningeome nicht mehr zu den gutartigen Tumoren gezählt werden können. Wenn also die histologische Diagnose in einem asgewiesenen neuropathologischen Zentrum gestellt wurde müßte man ernsthaft über eine Nachbestrahlung nachdenken.

Gruß,
Dr. H. Strik
Neurologie Uni Göttingen

J.T.

Hallo Herr Dr. Strik,

ja, tut es sehr, vielen Dank!
"Die Tumorzellen binden Antikörper gegen Vimentin und, in geringerem Ausmass, EMA." (Bonn)
"EMA wird perinukleär und an der Membran der Tumorzellen kräftig exprimiert." (Bremen Ost)
Als DD wurde ein papilläres Ependymom in Betracht gezogen, aber verworfen.
Jetzt habe ich noch etwas von einem angiomatösen Meningiom gehört. Mir wurde schon einmal an selber Stelle ein grosses Angiom + histologisch selbes Meningiom entfernt. Können Sie da etwas dazu sagen?
Ich suche auch noch eine Behandlungsoption, denn ich befürchte sehr, es wird ein weiteres Mal wiederkommen. Kennen Sie jemanden, der mit Interferon-Alpha schon mal eine Behandlung versucht hat oder versuchen würde?

J.T.

H. Strik

Diese Immuno-Befunde sprechen schon recht für ein Meningeom, wenig für ein Ependymom. Aber da
kennen sich die Bremer und vor allem Bonner - die machen immerhin das Referenzzentrum für
ganz Deutschland - wesentlich besser aus als ich. Die Subtypisierung ist dann Frage des
individuellen Aussehens.
Zu dem Zusammentreffen von Angiom und Meningeom kann ich mir nichts rechtes vorstellen und
somit keinen Kommentar abgegen.
Ein Rezidiv, zumal von einem papillären Meningeom, würde ich bestrahlen lassen, falls noch nicht
geschehen. Zu Interferon-alpha kann ich nicht viel sagen, das ist immer noch eher experimentell.
Zudem wird es eher bei den Grad-I Meningeomen gegeben, für Grad III werden meist
Chemotherapien verabreicht.

Gruß,
Dr. H. Strik
Neurologie Uni Göttingen

J.T.

Lieber Herr Dr. Strik,

danke für die Info. Mein Operateur hat wegen 17 Jahre rezidivfreier Zeit empfohlen, sich die Bestrahlung aufzuheben, und ich bin geneigt, der Empfehlung zu folgen, weil ich a) glaube, dass Bestrahlung in meinem Fall eine mehr aufschiebende Wirkung hätte und b) weil ich ihm zutraue, dass er wirklich alle Blutgefäße "ausgewickelt" hat.
(Ausserdem stünde für mich die Suche nach Metastasen vorher und die Klärung, warum mir jeden Morgen der Mundwinkel auf der Tumorseite runterhängt und ich Beschwerden in der dem Tumor gegenüberliegenden Kopfseite habe.)
Kennen Sie jemanden, der Interferon-Alpha Therapie macht?

viele Gruesse und vielen Dank
J.T.

H. Strik

Zu Interferon: ich kenne keinen, ich müßte mal bei Gelegenheit rumfragen.

Gruß, HS

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