Die Fatigue ist eine ganz tiefe Erschöpfung, in die sich ein gesunder Mensch nicht hineinversetzen kann. Sie führt in schweren Fällen zur Bettlägerigkeit.
Mit einem Glioblastom ist es noch schwieriger, sich motivieren zu lassen. Wo soll es herkommen angesichts der wahrscheinlich nur noch kurzen Lebenszeit?
Natürlich ist mehr Aktivität wünschenswert, das hört man ja beim Thema Fatigue standardmäßig. Aber dadurch geht sie nicht weg, eine Tatsache, die man weniger oft hört oder liest. Sie führt nur dazu, dass der Patient nicht weiter in den Keller rutscht. Das ist etwas anderes.
Damit sind verschiedene Faktoren schon gegeben:
- Schweregrad der Erschöpfung
- Wegfall der Lebensperspektive
- keine Besserung, nur Verhinderung der Verschlechterung
- und dazu noch Antriebsschwäche.
Die Fatigue ist ein Morast, in dem man zu versinken droht.
Wenn ich deinen Beitrag so lese, kommt bei mir die Frage auf, ob ihr deinen Vater nicht auch wie ein Kind behandelt.
Er ist ein Erwachsener, er muss nicht durchschlafen. Möglich, dass er in den "gefühlten" 22 Stunden in Etappen schläft. Und das "Quengeln" kann auf einer Depression beruhen, die in einer solchen Lage ganz verständlich ist.
Ihr könnt ihm anbieten, einen Physiotherapeuten zur Hilfe zu nehmen. Oft ist es innerhalb der Familie schwer, zu dem kranken Angehörigen vorzu-dringen. Der ist dann mit professioneller Hilfe besser beraten. Und das familiäre Klima kann sich entspannen.
Gruß, Alma.
