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Thema: Patientenverfügung

Patientenverfügung
Lebenswille
16.02.2017 21:31:28
Hallo,
ich habe ein Astrozytom II und wurde 09/2015 zwei mal daran operiert, ein Resttumor ist aber stehen geblieben, der sich beim letzten MRT leicht verändert hat. Meine Neurologin hat mir geraten, mich unverzüglich um eine Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht zu kümmern.
Wer kann mir Tipps geben, die speziell auf unsere Krankheit "Gehirntumor" abzielen. Ich weiß ja gar nicht, wie der Weg des "Sterbens" so abläuft. Ich möchte keinesfalls künstlich am Leben erhalten werden und irgendeinem zur Last fallen.

Danke für eure Antworten
Lebenswille
liisa
16.02.2017 21:42:21
Ich kann da helfen.
Die letzten zwei Jahre habe ich es ein paar mal gemacht. Bitte per suchcode informieren, das letzte Mal waren es über 20 Foristen, denen ich mit der Sog. Generalvollmacht, die alles includiert, auch Konto über den Tod hinaus.
Wir können es so machen, alle die sich in den nächsten vier Wochen melden , beschicke ich.
Wenns ganz eilt, mir sagen.
Ps. Mein Mann war Anwalt
Lg liisa
liisa
Lebenswille
16.02.2017 21:50:00
Hallo Liisa,
dass hört sich ja super an. Was meinst zu mit "per suchcode" informieren? Ich bin gerade neu hier.
Außerdem möchte ich eine Vorsorgevollmacht erstellen.

Vielen lieben Dank schon im Voraus!
Lebenswille
liisa
16.02.2017 23:19:46
Hallo Lebenswille,
Gib mal liisa ein, dann weißt du bescheid . Lg liisa
liisa
Telekomtoto
17.02.2017 09:14:01
Hallo Lebenswille,
auch ich bin betroffen und habe alles geregelt über eine Generalvollmacht beim Notar.

Lg. Thomas
Telekomtoto
Lebenswille
17.02.2017 09:20:34
Hallo Telekomtoto,
ich weiß dass ist sehr privat und individuell, aber mich würde interessieren ob Betroffene spezielle Themen in die Patientenverfügung schreiben, da bei der Diagnose "Gehirntumor" man ja eher als bei anderen Krankheiten nicht mehr ganz "klar" ist,
Ich bin alleinstehend, also müsste ich spezielle Themen zur Pflege, Heimunterbringung etc. anbringen. Außerdem möchte ich mich und Familienmitglieder/Freunde nicht mit meiner Krankheit belasten.
Lebenswille
hitachiman
17.02.2017 10:00:31
Hallo Lebenswille,
genau wie Telekomtoto waren wir beim Notar und haben Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht, Generalvollmacht alles amtlich gemacht. Meine Wünsche wurden da mit hinein geschrieben auch das ich keinen staatlichen Betreuer möchte wenn es ans Ende geht und Entscheidungen gemacht werden müssen und Ich nicht Herr meiner Sinne mehr bin. Entscheiden sollen bei mir Frau und Kinder.
Natürlich kostet es beim Notar Geld, im Internet bekommst du es kostenlos. Für mich war wichtig es notariell zu machen, damit die Entscheidung kein anderer trifft.
LG Heiko
hitachiman
liisa
17.02.2017 10:20:33
Es sind schon die ersten Anfragen bei mir angekommen.
Ihr müsst mir eure Emailadressen schicken, sonst klappst nicht.
Mein Mann hat mit unseren Notar diese Generalvollmacht erstellt.
Wenn ihr diese als Vorlage nehmt und ausfüllt und dann noch von einem Notar beglaubigen lasst, ist alles ok. Die notarielle Beglaubigung ist absolut wichtig, eben auch deshalb, weil der Notar euch auch sieht und sich von der geschäftsfähigerer überzeugen kann.
Aber es kostet nicht soviel, wenn der Notar nicht alles selbst erstellt.
Die Generalvollmacht beinhaltet patientenverfügung ind vorsorgevollmacht. Die Generalvollmacht erlischt nicht mit dem Tod und gibt dem vollmachtnehmer die Möglichkeit, z. B. Auch dann finanzielles zu regeln, da ansonsten erstmal alles blockiert wäre.
liisa
Katzi 64
18.02.2017 16:18:33
Halli liisa, schicke dir eine PN.
Katzi 64
Katzi 64
18.02.2017 16:21:01
Hallo liisa,
auch ich hätte gerne die von deinem Mann erstellte Muster - Vorlage für eine Generalvollmacht.
Habe multiple Mikrometastasen im gesamten Kleinhirn und möchte auch nicht am Ende einen amtlichen Betreuer bekommen. Meine E - Mail Adresse schicke ich per PN.
Viele Grüße Katzi 64
Katzi 64
liisa
18.02.2017 22:27:06
Ohne Mitteilung der Emailadresse geht's nicht !
Lg liisa
liisa
liisa
20.02.2017 21:12:17
Meiner Meinung nach habe ich jetzt alle Anfragen beantwortet. Toll finde ich, dass sich alle individuell bedankt haben. Euch allen nur das beste.
Mit lieben Grüßen jutta
liisa
Etnhh
21.02.2017 15:00:53
Ich hoffe, dass niemand auf diesen Thread aufmerksam wird, der grade erst seine Diagnose bekommen hat bzw. sich "erstmals" informieren möchte ..
Etnhh
liisa
21.02.2017 15:51:39
Gerade dann ist es wichtig
liisa
Prof. Mursch
21.02.2017 15:57:20
Genau so sehe ich das auch.
Als Neurochirurg (und Ethikberater) einer größeren Klinik sieht man fast täglich Menschen, die dachten, sie haben noch genug Zeit, alles zu regeln. Das sind natürlich nicht regelhaft die Hirntumorpatienten, aber auch nach einer Operation kann die Fähigkeit, alleine zu entscheiden, durchaus mal einige Zeit fehlen.

Der Gang zu Notar ist nicht zwingend, aber eine Patientenverfügung und die Vorsorgevollmacht sind wichtig.



Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka
Prof. Mursch
Etnhh
21.02.2017 17:04:27
Alles klar!
Ich geh mir dann schonmal meinen Sarg aussuchen

Tüdelü
Etnhh
SpinEcho
21.02.2017 17:21:25
> IIch geh mir dann schonmal meinen Sarg aussuchen

Keine Sorge: _Das_ können die Angehörigen auch ohne irgendwelche unterschriebenen Papierchen.

Dagegen ist es für diese richtig schlecht, plötzlich eine Vollmacht zu brauchen und keine zu haben.
SpinEcho
Forever
21.02.2017 17:59:43
Etnhh, ich kann deine Einstellung und die Sicht der Dinge sehr gut verstehen und fühle mich zurückversetzt auf den 13.03.2005.

Wer hier mitliest kennt meine eher positive Art im Umgang mit der Sache.
Dennoch war der 13.03.2005 bei uns der Tag vor der OP (ein Tag nach ihrem 36. Geburtstag) und ich musste meiner Frau gegenüber und entgegen meiner inneren Überzeugung die Notwendigkeit eines Testamentes und der Vollmachten "verkaufen". Wir hatten zwei kleine Kinder, Wohneigentum usw.. Und diese Schriftstücke zeigen ja eigentlich erstmal, dass man nicht an das glaubt, was man als Angehöriger vermitteln möchte. Halt den Glauben an den positiven Verlauf.

Ich habe meiner Frau und auch mir selbst gegenüber die Sache damit erklärt, dass man Dinge, die geregelt sind, nach der allgemeinen Lebenserfahrung nicht braucht. Deshalb würden wir auch das Testament und die Vollmachen zwar anfertigen, aber nicht "einlösen" müssen. Denn wehe, wir würden es nicht regeln, dann ...

Ist wie mit der berühmten Ming-Vase. Wenn du das Ding für teuer Geld versicherst, wird da garantiert nix drankommen. Aber wehe, du hast die Versicherung nicht, das geht nicht lange gut.

In diesem Sinne, je mehr geregelt ist, um so weniger passiert. Und um deinen Sarkasmus aufzugreifen: So ein Sarg hält sich über Jahrzehnte im Regal.
Forever
Mayla
21.02.2017 18:35:27
Am Tag vor der ersten OP kam mein Mann mit der Patientenverfügung, ich hätte es ihm in diesem Moment am liebsten rechts und links um die Ohren geschmissen, ich wollte mich nicht damit beschäftigen. Ich war sehr wüten und emotional überfordert. Wir haben es dann doch gemeinsam ausgefüllt, es war anstrengend aber es hat auch gut getan sich damit auseinanderzusetzen. Alles gut verlaufen und die Verfügung erstmal nicht gebraucht.
Später haben wir dann mit jemandem der sich damit gut auskennt das Schriftstück durchgearbeitet und einen eklatanten Fehler gefunden. Mein Mann und selbst meine erwachsenen Kinder haben mittlerweile eine Patientenverfügung. Denn es ist nirgends eingemeißelt, das ich vor den anderen gehe.
Auch haben wir darüber intensiv gesprochen und wir kennen die Wünsche des anderen. Ich finde es ein befreiendes und beruhigendes Gefühl. Nicht mit dem Tag an dem du sie ausfüllst überlässt du den Angehörigen die Entscheidung, sondern eine Verfügung greift nur dann wenn du nicht in der Lage bist Entscheidungen zu treffenund deinen Willen kundzutun.

LG Mayla
Mayla
liisa
22.02.2017 22:40:20
Hab die neuen Anfragen vorhin alle beantwortet. Wenn ich jemanden vergessen haben sollte, bitte meldet euch
liisa
Harte Nuss
23.02.2017 08:06:29
So eine Vollmacht braucht man nicht unbedingt nur bei so einer Diagnose.
Es kann einen jeden Tag auf der Straße, im Flugzeug oder sonst wo treffen und die Angehörigen wären dann froh. Unsere Diagnose wünscht man keinem und jeder sollte mindestens einmal am Tag Danke sagen für einen schönen Tag. Das fällt einem selber finde ich leichter, wenn man sich mal ausführlich mit dem Thema auseinander gesetzt hat. Ich finde es richtig gut das Jutta so viel Energie für dieses Thema hier aufgebracht hat.
LG von der harten Nuss
Harte Nuss
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