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bg_sz

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Hallo allerseits

In meinen Entlassungspapieren nach der Tumoroperation habe ich gelesen, dass ich einen "perioperativen Infarkt im Mediastromgebiet rechts temporal, okzipital und mit kleinerem Infarktareal zwischen dem rechtenThalamus und der Ganglienregion rechts gehabt habe. Was ist das? Ein Schlaganfall? Kommt so etas bei Tumoroperation häufiger vor? Als Folge bin ich halbseitig (links) gelähmt. Was kann man dagegen tun? Im Augenblick bin ich auf einer neurologischen Phase-C-Reha. Die Besserung ist bis jetzt sehr bescheiden. Gibt es erfolgversprechende Therapien?

Danke und viele Grüße, BG

Trulla1

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Hallo bgsz
Ein Infarkt ist ein Gefässverschluss, der zu einer unzureichenden Blutversorgung führt und das zu versorgende Gewebe abstirbt oder schwer geschädigt zurückbleibt.
Ein Anfall ist ein plötzlich auftretendes Ereignis. Ein Schlaganfall ist mehrheitlich auf einen Gefässverschluss zurückzuführen oder auf eine Hirnblutung, Vielleicht gibt es noch mehr Ursachen, die ich aber nicht kenne.
Mit deinem Einverständnis zur Operation hat man dich über mögliche Risiken und entsprechende Konsequenzen aufgeklärt haben. Ich möchte keine Schuldzuweisung machen nach dem Motto Dann hättest du dich nicht operieren lassen sollen. Mein Standpunkt ist, dass das ganze OP-Team manchmal bis zu 17 Fachkräfte, sein Bestes gibt um dir zu helfen. Der Gefässverschluss kann durch einen winzigen Blutpfropf, der es vom Bein in dein Hirn geschafft hat entstanden sein und ist nicht zwingend ein ärztlicher Fehler.
Ich kann mir gut vorstellen, dass das öfters vorkommt und die Konsequenzen schrecklich sind so wie bei dir.
Eine komplette Halbseitenlähmung ist von einer Art Parese zu unterscheiden: Kannst du noch etwas auf der linken Seite bewegen?
Früher hat man angenommen, dass nach einem Jahr keine Besserung mehr zu erwarten ist aber diese Annahme ist überholt. Wichtig ist die betroffene Seite ins „Alltagsgeschehen“ zu integrieren: Zum Beispiel beim Essen die gelähmte Hand neben den Teller legen, so bleibt sie dir im Körpergefühl erhalten. Ich kann es im Moment nicht besser erklären.
LG Trulla

bg_sz

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Hallo Trulla1
Vielen Dank für deine aufsclussreiche Antwort. Ja, Lähmung war nicht korrekt. Ich habe eine Parese, genauer eine linksseitige, armbetonte Hemiparese, Danke für den Tipp mit dem Alltagsgeschehen, ja, das versuche ich.

Danke und viele Grüße, BG

Trulla1

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Die Physiotherapeuten können dir bestimmt mehr Tipps zu solchen „Trockenübungen“ geben.
Habe mir eben Kraulschwimmen vorgestellt und in meiner Vorstellung, die Bewegung durchzuführen, ist der linke Arm so schwerfällig, wie er im täglichen Leben tatsächlich ist.
Witziges aus dem Krankenalltag: Ich wollte losrennen, nix tat sich, schaute auf meine Füsse und fing an zu lachen. Das war echt ein schräges Erlebnis und irgendwann ging es wieder mit dem Rennen. Ich bin eine Treppe hochgerannt und mittendrin habe ich erst gemerkt, dass dieses Bewegungsmuster wieder abrufbar ist. Das Tempo war nicht rekordverdächtig, vielleicht sah es seltsam aus, egal.

LG Trulla

bg_sz

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Hallo Trulla1

Verstehe ich das richtig? Du hast das Laufen wieder gelernt? Wenn ja, dannn mein Glückwunsch und meine Bewunderung!

Alles Gute und viele Grüße, Boris

Trulla1

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Nach 24h auf der Überwachungsstation wurde ich mobilisiert d.h mit Hilfe der Pflege vor das Bett gestellt. Arme und Beine konnte ich gut bewegen und Gehen war kein Problem. So ganz ungeschoren kam ich doch nicht davon, wie du an dem Beispiel mit dem Rennen gelesen hast und ganz kleine Gleichgewichtsprobleme sind geblieben.
LG Trulla

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