bei meiner Mutter war es fast dasselbe. Sie war bei der Diagnosestellung im April 94 56 Jahre alt (ebenfalls Glio IV). Für sie war der Gedanke Hilfe anzunehmen oder gar in ein Pflegeheim zu müssen ein Greuel. Manchmal denke ich, dass sie dies mehr getroffen hat als die Krankheit selbst. Sie ist im letzten Juli im Hospiz gestorben.
Da sie im gleichen Ort wie ich ihre Wohnung hatte, habe ich sie selbst betreut,d.h. die pflegerischen und hauswirtschaftlichen Verrichtungen gemacht.. Das Pflegegeld habe ich zu meiner Entlastung für sog. Nachbarschaftshilfe eingesetzt, d.h. es kam immer eine Dame von der Diakonie, die mit meiner Mutter spazieren ging oder sich sonst mit ihr beschäftigt hat(3x WO). Eine Pflegekraft hätten wir uns von dem Pflegegeld in dem erforderlichen Umfang nicht leisten können. Nun konnte ich dies tun, weil ich z.Z Hausfrau bin. Wäre ich berufstätig gewesen, hätten wir versucht ergänzendes Pflegegeld beim Sozialamt zu beantragen. Ganz wichtig ist es , sich so früh wie möglich nach einem stationären Pflegeplatz umzusehen, wenn dir die Pflege selbst nicht möglich ist. Möglichst in deiner Nähe. Auch wenn sie dieser Hilfe noch nicht bedarf, es werden andere Zeiten kommen, vielleicht sehr schnell. Es gibt Wartelisten bei den guten Einrichtungen. Nach meiner Erfahrung wird man auf diese gesetzt, auch wenn man noch keine Einstufung hat. Einen Antrag auf die Einstufung bei der Pflegekasse solltest du auch gleich stellen. Ich bin froh, dass ich mit meiner Mutter alle Möglichkeiten noch durchsprechen konnte. Sie wurde mit der Zeit dement und so war es für mich einfacher die entsprechenden Entscheidungen zu treffen. Aber ich gebe zu, es war ein furchtbar schwerer Akt, weil er von meiner Mutter und mir verlangte, der Realität knallhart entgegenzusehen, bis zum bitteren Ende.