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Jule[a]

Habe den Eintrag von Isolde und Eure Antworten gelesen. Auch ich stehe momentan vor der Frage : Wie soll ich eine Pflege zu Hause
bewältigen. Nachdem mein Mann nun nicht mehr laufen kann, nicht selbstständig Wasser lassen, seinen ersten epileptischen Anfall
hatte und sehr verwirrt ist bzw. massive Gedächnislücken hat. (Er weiß z.Bsp.nicht mehr, daß wir verheiratet sind und ein Baby erwarten-kann
es sich auch nicht merken) Ich bin im 4.Monat schwanger und unsere Wohnung ist für einen Rollstuhl nicht geeignet.
Momentan ist mein Mann noch im Krankenhaus und soll danach zur Reha. Bin dabei eine neue Wohnung zu suchen, habe aber Skrupel
einfach selbst zu entscheiden und umzuziehen. Kann ich meinen Mann einfach nach der Reha in eine neue Wohnung
bringen ? Oder ist es vieleicht sogar besser für ihn ? Außerdem möchte ich einen privaten Pfleger/in angagieren, da es mir wegen der Schwangerschaft nicht möglich ist, meinen
Mann 24 Std./Tag zu pflegen und ein Pflegedienst, welcher 2-3x pro Tag kommt, wird nicht ausreichen. Wer hat ähnliche Erfahrungen gemacht ?
Wie habt ihr das bewältigt ? Es fällt mir schwer, da mein Mann trotz Glioblastom und einigen schweren Verwirrungen und Komplikationen
alles in allem zumindest körperlich in gutem Zustand war. Ich muß jetzt auch an unser Baby denken. Vieleicht habt ihr noch Tips oder Infos, denn ein Pflegeheim
kommt nicht in Frage.
Jule

Ingrid[a]

Liebe Jule,
ich war erschüttert über deine Zeilen. Es ist sehr viel, was momentan auf dir lastet. Mach es dir deshalb so einfach wie es nur geht. Such dir auf alle Fälle eine rollstuhlgerechte Wohnung. Es wäre deinem Mann bestimmt recht und er wird sich daran gewöhnen. Es ist sehr wichtig, dass du an das Baby denkst und dir Hilfe besorgst. Hast du vielleicht Freunde, die auch mal einspringen könnten? Falls du dir eine Pflegekraft finanziell leisten kannst, ist das natürlich auch sehr gut.
Jedenfalls werde ich für dich beten, dass du die Kraft erhälst für jeden Tag.
Gute Entscheidungen wünscht dir
Ingrid

Maggie[a]

Hallo Jule
Zuerst möchte ich dir viel Kraft wünschen für diesen Weg voller Steine und doch wegen dem Baby in deinem Bauch wieder voller Hoffnung. Mein Bruder hat diese Krankheit. Meine Schwägerin hat zwei kleine Kinder (7+4). Solange mein Bruder körperlich selbstständig war (zuletzt noch teilweise) war er zu Hause bei seiner Familie. Meine Schwester und ich, wie auch ihre Schwester haben soviel geholfen wie wir konnten um die Familie zu entlasten. Jetzt, nach drei Jahren Krankheit und einem dritten Rezidiv haben wir für meinen Bruder ein Haus in unserer Nähe gefunden, wo junge Patienten optimal betreut werden und wir jederzeit mit ihm zusammen sein können. Wir können sogar bei ihm schlafen und auch jederzeit da mit ihm essen wenn wir wollen. Das Haus wird von geschultem Personal in der Paliativ-Medizin und Sterbebegleitung geleitet. Seit Werner da ist (zwei Wochen) geht es uns allen besser. Bitte, versteh mich nicht falsch, es ist kein Abschieben. Das Haus ist nicht ein trauriges Haus. Es herrscht ganz viel Leben und Liebe, die wir als Familie mitbekommen. Wir haben als Familie auch Unterstützung da. Wir können da hingehen und einfach die kostbaren Momente mit Werner geniessen. Es geht immer mal rauf und runter. Es gibt Tage, da spricht er was noch geht und andere wo er ganz anderswo ist.
Ich denke wir (Du) müssen schauen, dass wir nicht zusammenklappen. Denn wem würde das helfen?
Es ist jetzt ganz wichtig, dass du auch an dich denkst. Dass du deine Familie und deine engsten Freunde mobilisierst und, dass du dich selber nie vergisst. Nur so kannst du immer wieder neue Kraft auftanken für dich, deinen Mann und vor allem für das wunderbare Geschenk, das dir dein Mann mit dem werdenden Leben macht.
Wegen der Pflege zu Hause: Hier in der Schweiz gibt es die Spitex, das ist eine Organisation die von den Krankenkassen bezahlt werden und die die Pflege von Kranken Menschen bei ihnen zu Hause übernehmen. Die gehen täglich helfen. Gibt es das in Deutschland nicht?
Wegen der Wohnung: Die ungeeignete Wohnung meines Bruders war ein sehr grosses Hinderniss (Fehlerder Aufzug!!!). Er hätte im Rollstuhl die Wohnung nicht mehr verlassen können. Sie haben eine andere Wohnung gesucht, leider dann termingerecht keine gefunden. Wenn ich kann helfe ich gerne mit Rat weiter.
Alles Gute
Maggie

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