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Isolde[a]

Wir stehen kurz vor der Entscheidung wie soll es weiter gehen. Die Ärzte sprechen von
einem Pflegeplatz besorgen. Mein Mann Glio IV wünscht sich nach Hause zu kommen.
Wir holen ihn jedes Wochenende schon nach Hause, aber es wird immer schwieriger.
Er kann fast nicht mehr aufstehen . Gestern ist er auf dem Weg zur Toilette gestürzt und wir haben ihn zu dritt wieder hochgezogen.
Mehrere Schwestern haben mir schon gesagt, daß ich die Pflege meines Mannes zu
Hause gar nicht bewältigen kann. Mit meinen 53 kg kann ich die Kraft kaum aufbringen
meinen Mann ca. 90 kg. zu pflegen.
Hat jemand Erfahrung wie man dies trotzdem möglich machen kann? Kann man mit Hilfe eines Pflegedienstes diese Aufgaben bewältigen? Die Familie steht dazu, daß man seinen Wunsch erfüllt, ihm den Aufenthalt zu Hause ermöglichen sollte.

Heike[a]

Ich pflege mein Kind zu Hause.Pflegestufe 3.Mir wurde auch immer eingeredet das man das nicht schaffen kann.Es ist auch schwierig und man geht teilweise an seine Grenzen.Durch das Cortison nahm mein Kind über 30kg zu und wog fast 58kg.Zudem schläft er im 1.Stock und ich mußte ihn viel tragen.Aber ich persönlich könnte mir nie vorstellen, dass er von jemand anderem gepflegt würde.Sicher bei einem Kind ist es etwas anderes, aber die Krankheit ist doch schon schlimm genug für die Betroffenen.Ich glaube man würde sich total abgeschoben fühlen.Es gibt sicherlich einige Pflegedienste so wie Sozialstationen bei euch.Frage doch einfach mal nach und laß dich beraten.

Ute[a]

Liebe Isolde,

meine Mutter - knapp 66 Jahre alt - hat meinen Vater, nachdem er im Krankenhaus ausbehandelt war, nach Hause geholt und Pflege beantragt. Der Pflegedienst kam
erst zwei Mal, dann drei Mal am Tag, der Landschaftsverband hat meine Eltern besucht und die Pflegestufe festgelegt. Mit dem Krankenhaus wurde abgesprochen, dass mein
Vater ein Pflegebett, einen Toilettenstuhl und mehrere Kleinigkeiten braucht, die
alle schnellstens geliefert wurden. Mit dem Toilettenstuhl braucht Dein Mann nicht
so große Wege zu machen, wenn er sie nicht schafft. Außerdem kann er sich
anlehnen und hat Armstützen. Außerdem konnten wir ihn mit aufgelegtem Kissen
- dann ist er wie ein Sesselstuhl - auch mal ein ein anderes Zimmer schieben.
Mit der Unterstützung des Pflegedienstes hat meine Mutter die Aufgabe hervorragend bewältigt. Mein Bruder und ich haben - wann immer es unsere Zeit zuließ- geholfen.Die Pfleger zeigen einem auch, wie man einen Patienten mit ein paar Griffen, die nicht so ins Kreuz gehen -leichter aus dem Bett bekommt.

Für meinen Vater und für uns war es gut, dass wir ihn zu Hause behalten konnten,
dass er sich nicht abgeschoben vorkam und wir ihn in unserer Familie hatten.

Wohnt Ihr im Ruhrgebiet? Dann könnte ich Euch einen hervorragenden Dienst
mit liebevollen Pflegern empfehlen.

Ich wünsche Euch Kraft.
Alles Liebe, Ute

Iris[a]

Hallo Isolde, Pflege zu Hause ist keine leichte Sache, vor allem weil es oft nicht nur an die physischen Grenzen, sondern auch an die Psyche geht, aber ich denke es ist nicht nur für den Kranken wichtig zu Hause zu sein, sondern auch für die Angehörigen besser etwas tun zu können, als immmer nur hilflos daneben zu stehen und in die von den Ärzten ständig wiederholte schwarze Zukunft zu sehen. Mein Vater ist jetzt zu Hause und wird hauptsächlich von meiner Mutter betreut. Wir haben uns einen Rollstuhl von der Arbeiterwohlfahrt geliehen (wird glaube ich auch von der Pflegeversicherung übernommen), damit kann meine Mutter meinen Vater über weitere Strecken, auch in der Wohnung bewegen. Außerdem geben Pflegedienste Auskunft über Hilfsmittel und Handgriffe die notwendig sind. In einem Laden für Orthopädie und Medizintechnik habe ich mir Infomaterial besorgt, denn man weiß oft nicht was es alles so gibt. Auf jedenfall gibt es viele Hilfen für die Pflege zu Hause. Wichtig ist Pflege bei der Kranken-versicherung zu beantragen. Fragt den Hausarzt danach.
Ich wünsche euch viel Kraft, Iris

Jutta[a]

Hallo Isolde,
habe meinen Mann auch zu Hause gepflegt. Im nachhinein weiß ich selbst nicht mehr woher ich die Kraft genommen habe. Es war sehr schwer, aber ich habe die Kraft bekommen. Und ich bin froh jetzt sagen zu können, alles für meinen Mann getan zu haben. Auch du wirst es schaffen! Mein Mann wog auch 90 kg und ich 58 kg.

Viel Kraft,Liebe und Geduld

Jutta

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