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Heike Kuffer

Meine Mutter (65 Jahre) wurde am 9.1.04 ein fausgroßes Meningiom in einer 9,5 Std. OP entfernt. Die ersten beiden Tage war sie auf Intensiev danach auf einem Bewachungszimmer. Dort hatte sie eine Nachtschwester mit der sie nicht klar kam. Jedesmal wenn ich sie besucht habe hat sie fast geweint und gesagt ich muss in der Nacht bei Ihr bleiben weil sie umgebracht werden soll. Sie hat der Nachtschwester sogar einmal eine Flasche nachgeschmissen. Man hat sie am Bauch und an den Händen festgeschnallt. Davon war sie total blau an den Handgelenken. Sie behauptet man hat ihr eine falsche Infusion gegeben und wollte ihr Gift geben und sie solle beseitigt werden (das hat sie sogar gelesen). Manchmal weiss ich nicht mehr ist das wahr oder nicht. Sie erzählt es sogar glaubwürdig. Heute ist sie ja wieder soweit fit kann normal reden und denken aber sie behauptet einfach immer noch das sie umgebracht werden sollte. Wenn sie aus dem Krankenhaus rauskommt will sie zur Polizei gehen. Mit tut es irgendwo weh weil ich seit 18 tagen stundenlang trotz Beruf und Kindern bei ihr bin und sie mir vorwirft dass ich diese schweren Nächte in denen sie umgebracht werden sollte nicht bei ihr geblieben bin.
Hat jemand ähnlich Erfahrungen mit solchen Dingen??? Bitte helft mir weiter mich macht das noch verrückt.

Liebe Grüße Heike

Edi[a]

Hallo, Heike,
ich glaube, das ist relativ normal. Bei meiner Mutter saß nach der OP immer eine alte Frau neben dem Bett, die einfach nicht gehen wollte. Sie hat dann ständig geklingelt. Außerdem liefen immer kleine Tiere an den Wänden herum.
Versuch einfach, ihr einzureden, dass das von der Narkose kommt und nur in ihrer Phantasie existiert. Ich weiß, das ist ziemlich schwierig, aber meine Mutter hat es mit der Zeit eingesehen.

Liebe Grüße und gute Nerven
Edi

Claudia[a]

Denken Sie auch an sich und ihre Familie. Ihre Mutter hat ein verständliches Trauma. Durch ihre Anschuldigungen versucht sie vielleicht auch Sie so lang wie möglich bei sich zu behalten. Ihnen Angst zu machen. Eltern/Kind - Verhältnis.
Die Sache ist schrecklich genug. Schädel auf/Schädel zu. Schläuche fremde Menschen. Krankenhausablauf. Vielleicht noch nie im KKH gewesen.
Allerdings müssen sie schauen, dass bei Ihnen nicht alles drunter und drüber geht. Schalten sie also Betreuungsstellen ein und holen Sie sich Hilfe von aussen. Leute mit medizinischer Bildung kennen diese üblen Phantasien und haben auch Verständnis dafür.
Meine Mutter ist 7Monate nach der OP - Glioblastom IV verstorben.
Ihre Mutter hat bessere "Chancen". Da sie ihr Bestes tun brauchen sie sich auch keine Vorwürfe machen.
Sie sind für viele Personen die wichtigste Person - bei allen gleichzeitig zu sein funktioniert nicht. Man kann allerdings organisieren.
Meinem Vorgänger kann ich auch nur recht geben.

Viel Glück

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