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Thema: Phenhydan

Phenhydan
Manuela[a]
13.01.2002 12:59:36
Meine Mutter hat seit letzten Sonntag einen Hautausschlag, der wohl vom Phenhydan kommen soll. Sie bekommt nun Cortison (Decortin), Fenistil-24-Stunden und seit Montag wurde auf Carbamazepin (anstelle Phenhydan) umgestellt. Der Ausschlag ist nur wenig besser geworden, die Zahnfleischschwellung, die sie auch hatte, ist allerdings fast weg.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen mit Phendhydan gemacht oder kann der Ausschlag auch von etwas anderem kommen? Wir wissen nun auch nicht, ob sie eventuell auch auf Carbamazepin allergisch reagiert und sie sollte demnächst operiert werden.

Grüße Manuela
Manuela[a]
Gast[a]
13.01.2002 18:19:28
Soviel ich weiss, treten solche Ausschläge auf, weil die Leberfunktion von dem Phenhydan beeinträchtigt wird, und das kann mittelfristig gefährlich sein und auch zu Leberschäden führen. Es führt auch dazu, dass das Phenytoin schlecht abgebaut wird und sich der Spiegel im Blut (evtl. zusätzlich zu einer bestehenden Übermedikation, die das ganz erst ausgelöst haben könnte, aber nicht unbedingt, viele Leute vertragen entweder Phenytoin oder Carbamazepin nicht) noch mal weiter erhöht, kann deutlich sein.

Zahnfleischschwellung ist ganz typisch für Phenhydan, insbesondere für einen erhöhten Spiegel.

Wenn deine Mutter 3 Tabletten täglich nimmt, sollte der Neurologe überlegen, ob 2 pro Tag nicht reichen, wenn die Symptome nicht so schlimm sind. Wurde denn der Spiegel überprüft? Wenn der Spiegel nicht überprüft wurde und einfach Cortison verschrieben wurde (von dem sie ja nachher noch genug nehmen muss), dann würde mir das zu denken geben.

Vorsicht bei Zusatzmedikation: Auch Valium (Diazepam) und aehnliches können den Phenytoin-Spiegel steigen lassen, ich weiss ja nicht, was deine Mutter sonst noch so nimmt.

Ich habe mit Ausschlag auf Carbamazepin reagiert, wurde daraufhin (eben wegen Gefahr des Leberschadens abgesetzt), zur Zeit ist es aber mit Phenhydan auch nicht viel besser. Ich nehme das alle paar Jahre wieder für ein Jahr, und normalerweise war die Zahnfleischwucherung nur leicht, jetzt ist sie ziemlich schlimm. Das ist aber nicht normal, normalerweise sollte man den Effekt erst nach Monaten merken.

Vor der OP war ich ein paar Tage auf Valium/Frisium, das war völlig ok, das Phenhydan wurde dann erst gleich nach der OP angefangen. Dazu wäre eine ärztliche Meinung interessant.

Die Leberwerte (gamma-GT usw.) und der Phenytoin-Spiegel lassen sich mit einer einfachen Blutprobe überprüfen, da muss man nicht mal nüchtern sein.

Wenn deine Mutter nicht im Krankenhaus ist, kann das beides der Hausarzt machen. Der soll dann ggf. den Neurologen anrufen und ihm die Hölle heiss machen wegen der Leber, auch im Hinblick auf die bevorstehende OP. Wie soll sie denn die vielen OP-Gifte abbauen? Nicht selber den Neurologen kritisieren, und auch nicht selber die Dosis heruntersetzen. Lieber den Hausarzt motivieren, der soll das alles auf seine Kappe nehmen (es sei ihm aufgefallen) und ein bisschen poltern.

Jedenfalls lassen sich der Ph-Spiegel und die Leberwerte doch problemlos überprüfen.

viele Gruesse
Gast[a]
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