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Thema: Plötzliche Einschränkungen

Plötzliche Einschränkungen
Jastrona
03.12.2016 22:10:10
Bei meiner Mutter, 62, wurde im Oktober ein Glio (4cm, zw Hirnstamm und Sehnerv) nach plötzlichen massiven sprachlichen Ausfällen diagnostiziert und innerhalb einer Woche operiert. Seit letzter Woche ist sie in einer Nivolumab Studie und erhält Bestrahlung. Während bald nach der Op die sprachlichen Fähigkeiten wieder sehr gut waren, haben sie sich in den letzten 2,3Wochen wieder verschlechtert, seit heute scheitert sie etwa am Nagelschneiden oder Haare föhnen. Sie sagt sie hat keine Kraft in dem Händen. Rechts besteht zusätzlich eine Gesichtsfeldeinschränkung. Woran kann der plötzliche Kraftverkust liegen. Was nehmen andere Nivolumab Patienten gegen die Müdigkeit? Misteltherapie geht ja nicht wegen möglicher Kreuzreaktion. Danke vorab!
Jastrona
alma
03.12.2016 23:05:36
Liebe Jastrona,

der Kräfteverlust kann von der belastenden Therapie sein. Wurde und wird bald wieder ein Blutbild gemacht? Vielleicht hat deine Mutter eine Anämie.
Kommt häufiger vor bei Bestrahlung und Chemo. Und ist auch eine Nebenwirkung von Nivolumab.
Das müssen die Ärzte untersuchen und ab einem bestimmten Punkt
einschreiten. Allgemein gesprochen wird dann die Therapie kurzzeitig ausgesetzt bzw. die Menge der roten Blutkörperchen durch medizinische
Maßnahmen wieder aufgefüllt.

Gruß, Alma.
alma
Ironfighters
04.12.2016 00:47:16
Hallo Jastrona,
bei Hirntumoren sind Ferndiagnosen in der Regel nicht möglich.
Bei akuten Einschränkungen und plötzlichen Verschlechterungen, sollte deine Mutter zeitnah einem Neurochirurgen oder dem Strahlentherapeuten vorgestellt werden (diensthabender Arzt). Nur diese können entscheiden ob es sich um eine Nebenwirkung der Therapie handelt und können ggf. eine geeignete Behandlung einleiten.
Alles gute für Euch.
Ironfighters
Lybelle
04.12.2016 05:41:35
Hallo Jastrona. Was ich so während meiner Zeit in der Strahlenklinik mitbekommen hab...
Während der Bestrahlung kann es zu einem Ödem im Kopf kommen. Deshalb bekommt man oft bei auftretenden Beschwerden Cortison zum abschwellen.
Auf jeden Fall sollte deine Mutter einem Arzt vorgestellt werden.

Alles Gute für Dich und deine Mutter.
Lybelle
Lybelle
alma
04.12.2016 11:59:16
@ Ironfighters:
um einem eventuellen Missverständnis vorzubeugen - es handelte sich bei meiner Antwort nicht um eine Ferndiagnose, sondern darum, eine Möglichkeit aufzuzeigen, wo es langgehen könnte. Das ist in diesem ängstigenden Chaos von schwerer Erkrankung und unerklärlichen Symptomen manchmal hilfreich.
Wenn man zugleich auf die behandelnden Ärzte verweist, ist das in Ordnung. Natürlich stellen nur die eine Diagnose, treffen eine Entscheidung und sorgen für die Therapie.
Ich ziehe meine Grenze woanders: da, wo ein Teilnehmer darum bittet, einen MRT-Befund zu deuten. Nicht nur, weil ich als Nichtarzt dazu nicht befugt bin, sondern auch, weil ich den Fragesteller und seine Umstände nicht kenne und darum nicht weiß, was ich mit meiner Antwort auslöse.
alma
rokohu
04.12.2016 23:07:56
Grundsätzlich sollte man als sogenannter"nicht Facharzt" weder positiv Hoffnung machen noch Nachteile aufzeigen. Ich meine, dass jede Erkrankung individuell verläuft und niemand in der Lage ist vorausschauend zu prognostizieren. Leider nicht. Es liegt in den Händen unseres Schicksals, wer auch immer das gestimmt. Ich selbst habe mit meiner Tochter fünf Jahre gekämpft und gehofft.
Wünsche allen eine positive Zeit und alles erdenklich Gute.
rokohu
alma
05.12.2016 19:27:07
LIeber rokohu,

ich bin nicht ganz sicher - aber falls du beunruhigt bist, dass hier eventuell Laiendiagnosen gestellt werden: die Anämie ist keine eigenständige Diagnose. Sie kann verschiedene Ursachen haben - Blutkrebs, Tumorerkrankung (Tumoranämie), Knochenmarksinsuffizienz, Magenkrankheiten, Nierenerkrankungen, innere Blutungen, Störung der Bildung der roten Blutkörperchen (Erbkrankheit) usw.
Die Anämie ist vielmehr eine Krankheitserscheinung, der ein anderes Leiden zugrunde liegt. Das müssen die Ärzte dann herausfinden.

Alma.
alma
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