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nosik

Chordom - Orientierungs- & Gedächtnisprobleme plötzlich 2 Monate nach OP

Liebe Leute,

meinem Stiefvater wurde Mitte Dezember in München ein Hirntumor (Chordom) am Hirnstamm operativ entfernt. Die OP verlief gut, nach ärztlicher Aussagen wurde der Tumor größtmöglich entfernt und es wurde eine Schwerionen Bestrahlung an der Uniklinik Heidelberg für den Resttumor angeordnet.

Lediglich im hinteren Kopfbereich gibt es eine Wasseransammlung, die nach außen hin wie eine große Beule aussieht. Dies wurde auf einem CT untersucht und laut Aussage des Neurochirurgen fließt das Wasser von selber ab. Ansonsten gab es postoperativ, außer eine kurzfristigen Störung des Elektrolythaushaltes und Doppelbildern, keine weiteren Probleme.
Nun hat ab Dienstag in Heidelberg die Bestrahlungstherapie begonnen und ziemlich zeitgleich (allerdings noch vor der ersten Bestrahlung) hat mein Stiefvater seit Montag nun plötzlich extreme Orientierungs- und Gedächtnisprobleme.

Wir haben hier in Heidelberg eine Wohnung angemietet für den Monat der Behandlung und die Verwirrung geht zB so weit, dass er immer wieder vergisst in welcher Straße die Wohnung ist. Ein anderes Beispiel ist, dass er im Restaurant nach dem Bestellen 3 mal nachfragt ob wir bereits bestellt haben. Was er bestellt hat, vergisst er dann auch direkt wieder...

Alleine lassen kann man ihn bei der jetzigen Verwirrung auf keinen Fall.
Wir machen uns alle extreme Sorgen, weswegen er seit Donnerstag stationär in der Klinik aufgenommen wurde. Dort wurde u.a. ein Schlaganfall ausgeschlossen. Der Neurologe nimmt sich leider erst am Montag der Untersuchung an.

Wir machen uns jedoch alle unglaubliche Sorgen, da mein Stiefvater wie ausgewechselt ist und die Verwirrung von einem Tag auf den anderen erst 2 Monate nach der OP auftrat. Mein Stiefvater ist 65 Jahre alt und war körperlich als auch geistig topfit.

Hat jemand vergleichbare Erfahrungen sammeln können oder eine Idee woran die Verwirrung liegen könnte? Uns ist bewusst, dass der Neurologe das zwingend untersuchen muss bevor man eine Diagnose abgeben kann, aber wir haben die letzten Tage kein Auge zugedrückt.

Wir sind für jeden Ratschlag dankbar!

Muschelsucherin

Hallo Nosik,
woran es liegt, kann ich Dir auch nicht schreiben, aber es ist leider bei meinem Mann ähnlich.
Rezidiv OP im Juli, ging alles gut, er konnte gehen, war wach und teilweise auch orientiert.
Im November begannen die Ausfälle, mit allem, wie Du es auch schreibst.
Kurzzeitgedächtnis funktioniert nicht, er kann nicht gehen, dazu kommt Inkontinenz, Unterhaltung ist kaum noch möglich.
Ein Krankenhausaufenthalt hat keine Erkenntnisse gebracht.
Die MRT Bilder geben keinen Hinweis auf solche Ausfälle.
Nimmt Dein Stiefvater Cortison?
Läuft die Bestrahlung bereits?
Mein Mann hatte vor 4 Jahren Bestrahlungen, da war er auch sehr verwirrt und konnte kaum gehen. Das gab sich aber nach mehreren Monaten wieder.
Ich drücke Euch die Daumen, dass der Neurologe Euch helfen kann.
Schöne Grüße
Muschelsucherin

nosik

Hallo Muschelsucherin,
Danke für deine Antwort.
Cortison nimmt mein Stiefvater nicht und die Bestrahlung läuft bereits seit Dienstag. Jedoch trat die Verwirrung bereits 1 Tag vor der ersten Bestrahlung ein...
Wie alt ist dein Mann? Hat sich die Verwirrung im Laufe der Zeit verschlechtert?
Gruß, Nosik

Muschelsucherin

Hallo Nosik,
mein Mann ist jetzt 65 Jahre, seit fast 5 Jahren hat er mit den Hirntumoren zu tun.
Momentan ist es mit der Verwirrung und auch der körperlichen Verfassung sehr schlecht.
Es gibt Tage, da geht es etwas besser. leider ist er auch zu nichts zu motivieren.
Die Ausfälle durch die Bestrahlung traten damals erst nach ca. 4 Wochen auf, Da ging es ihm sehr schlecht und es hat ca. 2 Monate gedauert, bis er wieder besser drauf war. Dann ging es stetig bergauf, er konnte wieder gehen, am Computer sitzen und einiges erledigen.
Mein Mann bekam damals während der Bestrahlung ziemlich hohe Dosen Cortison, da der Tumor und die Umgebung sich entzünden kann (Ödeme ). Seiner konnte damals gar nicht entfernt werden und Cortison ist nun mal ein schlimmes aber hilfreiches Medikament.
Man steht so hilflos davor und weiß nicht, was man machen soll. Der Mensch, den man kannte, ist ein ganz anderer.
Aber, bei jedem ist der Verlauf anders, gebt nicht auf,
Schöne Grüße
Muschelsucherin

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