Guten Abend,
zuerst einmal möchte ich mich kurz vorstellen. Ich bin Daisy, 30 Jahre alt und Mutter von drei Kindern (zwei Jungs 9 und 3 und ein Mädchen 7).
Am 16. April dieses Jahres bekam meine Tochter die Diagnose Ponsgliom. Das dies einem den Boden unter den Füssen wegzieht, muss ich hier wohl nicht erwähnen.
Am 15. April fing alles damit an, das sie nicht mehr gut laufen konnte und ihre rechte Gesichtshälfte schief war. Im Nachhinein betrachtet konnten wir feststellen, das die ersten Symptome am 12. April aufgetreten sind. Davor war NICHTS. Keine Kopfschmerzen, keine Übelkeit, sie war die gesündeste von allen drei Kindern. In der Kinderklinik wurde am selben Abend ein MRT gemacht und ein Tumor festgestellt. Daraufhin sind wir in der Nacht noch mit dem Hubschrauber in die Uniklinik Würzburg verlegt worden und bekamen am nächsten Tag die Diagnose Ponsgliom. Durch das hochdosierte Cortison ging es ihr schnell besser und nach etwa einer Woche wurde mit der Standarttherapie, also Bestrahlung und Temodal begonnen. Nach zwei Wochen auf Station wurden wir nach Hause entlassen und pendeln täglich zur Bestrahlung (eine Stunde einfache Fahrzeit). Am 5. Juni ist die letzte Bestrahlungseinheit (insgesamt 30 Stück).
Ich muss sagen, mein Tochter verkraftet das alles sehr gut, sowohl körperlich als auch psychisch. Sie hat kaum Nebenwirkungen, ihr sind bisher nur wenige Haare ausgefallen und sie ist erschöpft und hat nicht mehr ganz so viel Power wie sonst.
Nun ja, jeder der weiß, was ein Ponsgliom ist, weiß auch wie die Prognose aussieht. Natürlich fängt man relativ schnell an zu suchen ob es nicht doch noch irgendwelche Möglichkeiten geben könnte. So sind wir auf das Thema Cannabinoide gekommen. Nachdem ich mich wochenlang, in dieses hochinteressante Thema, versucht habe einzulesen, versucht habe Kontakte zu knüpfen etc. musste ich leider feststellen das es unglaublich schwierig ist.
Jedenfalls haben wir uns dazu entschieden, diese Therapie auszuprobieren. Man hat keine Alternative und man hat eigentlich nichts zu verlieren wenn man die Aussichten betrachtet. Nachdem ich zwei Kontakte bekommen habe, mit beiden Rücksprache gehalten habe, habe ich mich auch sehr schnell für einen entscheiden können. Es ist ein Vater, der seinen 26 jährigen Sohn therapiert. Über ihn können wir alles bekommen was nötig ist. Leider ist das alles etwas schwammig, ich denke wir werden einfach sehen müssen, wie sie es verträgt und wie die Dosierung im Endeffekt aussehen wird.
Es ist solch eine schwere Entscheidung, es gibt so viele Fragen, so viele Ängste und Bedenken.
Am 08. Juni haben wir ein Gespräch mit dem Oberarzt, wir informieren die Klinik natürlich über unser Vorhaben. Ich erhoffe mir keine große Unterstützung, jedoch bin ich mir sicher, das man uns keine Steine in den Weg legen wird.
Ich hoffe hier nun ein paar Meinungen dazu hören zu dürfen und natürlich wäre auch ein Kontakt mit jemandem der auch mit der Diagnose Ponsgliom konfrontiert ist sehr schön. Vielleicht ist hier ja auch jemand, der Erfahrungen mit der Therapie hat.
Ich bin schon sehr gespannt.
Bis dahin Danke
Daisy