Hallo in die Runde,
meine Angehörige ist nach einer OP an einem Kraniopharyngenom stark sehbehindert. Sie sieht nur noch Schemen. Die OP war im Februar, der Tumor konnte nicht im ganzen entfernt werden (dies ist noch ein anderes Thema). Sie befindet sich im Moment in einer Anschlußheilbehandlung (Rehaklinik Wilhelmshaven) bei der so gut wie gar nicht auf ihre Sehbehinderung eingegangen wird. Sie wird oftmals einfach "vergessen" und erhält Anwendungen und Vorträge die nichts mit ihren Einschränkungen zu tun haben (z.B. logopädische Behandlungen, Vorträge über Schlaganfallprävention, Egotraining, Laufen auf den Laufband - gefährlich!). Da sie nichts sieht fühlt sie sich sehr isoliert und ist natürlich traurig und niedergeschlagen. Sie erhält keine Maßnahmen die auf eine Wiedereingliederung in das Alltags und Berufsleben, speziell auf die Einschränkung Sehbehinderung abzielen. Da wir auf keine Erfahrung mit Sehbehinderung zurückblicken können, fehlt uns schlicht die Anlaufstelle.
Leider konnte ich bisher keinen OP Bericht oder Histologie-Befund einsehen, die genaue Diagnose sowohl auch Prognose ist uns ziemlich unklar. Der operierende Arzt sprach von "beleidigten" Sehnerven, damit kann ich nicht wirklich etwas anfangen. Laut Augenhintergrundspiegelung ist der Sehnerv wohl durchblutet aber damit bleibt offen, was nachgeschaltet verletzt sein könnte.
Meine Fragen zu diesem Zeitpunkt:
Wo wäre eine maßgeschneiderte Reha? Gibt es spezialisierte Kliniken?
Wie kann sie diese veranlassen?
Wer hilft ihr dabei dies in die Wege zu leiten (ich wohne weit weg), wo sie doch nichts sehen kann?
Welches sind die Anlaufstellen für sie (erneut, sie kann nichts sehen, wie kann sie diese erreichen)?
Vielen Dank im Voraus für eure Hilfe