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Thema: Postoperativer Zustand und nun ein Pflegefall?

Postoperativer Zustand und nun ein Pflegefall?
Synonym
09.04.2019 10:47:07
Guten Tag, wie alle von euch suche auch ich hier Antworten auf meine Fragen...in diesem Fall als Angehörige. Bei meiner Mutter (83 J.) wurde vor 14 Tage die Diagnose Meningeom gestellt; 5 Tage später wurde sie bereits operiert und nach 8 Tage Intensivmedizinischer Betreuung (nach Einblutung u. Krampfanfällen) erfolgte jetzt endlich die Verlegung auf die normale Station verbunden mit der Hoffnung, dass es vorwärts geht.

Am Tag 8 nach der OP darf man sicher nicht zuviel erwarten, aber ich persönlich bin erschrocken über ihren Zustand: massive Sprachstörungen/ Wortfindungsschwierigkeiten, kognitive Einschränkungen und eine sehr beeinträchtigte rechte Körperseite (z. B. Lähmung des ganzen Arms). Zum derzeitgen Zeitpunkt ist im Anschluss des stationären Aufenthalts eine 4-wöchige Reha geplant...

Natürlich kann hier keiner eine Prognose stellen, aber gibt es Hoffnung auf eine Besserung auch in diesem Alter? Geduld zu haben ist ohnehin nicht einfach, erst Recht nicht, wenn man das Gefühlt hat, dass da nicht mehr so viel Zeit ist...
Synonym
KaSy
09.04.2019 13:34:40
Liebe Synonym,
es klingt sehr erschütternd, was Deine Mutter direkt erleben und Du als ihre Tochter mit ansehen musst.

Ich selbst hatte mehrere Meningeom-OPs und war ein wenig schneller wieder auf den Beinen als Deine Mutter, jedoch war ich 45 - 25 Jahre jünger als Deine Mutter. Es kommt ja auch auf die Lage des Meningeoms an, welche Symptome/Ausfälle bereits da waren sowie auch auf das Alter. Die Gefahr von Blutungen ist im höheren Alter auch höher.

Aber es ist eine sehr gute Entscheidung, dass sie in eine Rehaklinik zur Anschlussheilbehandlung (AHB) geschickt wird. Dort kann wesentlich mehr gezielt getan werden, um ihr zu helfen und es wird Erfolge bringen!

Noch wirkt die OP, die Blutungen, es gibt noch Schwellungen im OP-Gebiet, die Krampfanfälle schwächen zusätzlich. Aber das alles oder das meiste wird sich mehr oder weniger schnell zurück bilden und mit den angebotenen Hilfen und den begleiteten Übungen in der Klinik wird vieles besser werden.
Sie wird nicht zwangsläufig nach vier Wochen nach Hause geschickt. Wenn der Reha-Arzt sieht, dass noch Rehbedarf besteht, kann er eine Verlängerung beantragen, die hoffentlich genehmigt wird.

Ich konnte nach meinen Meningeom-OPs nach mehreren Monaten alles wieder wie zuvor. Ob das so bei Deiner Mutter gelingt, weiß ich nicht, das wissen auch ihre Ärzte nicht, aber eine deutliche Besserung ist sicher!

Bleibt alle optimistisch! Macht ihr Mut, indem Ihr sie nicht auf ihre derzeitigen Probleme ansprecht, sondern erzählt von zu Hause, vom Frühling, von den Enkeln ...
Sie schafft das!
KaSy
KaSy
der Meister
09.04.2019 17:58:26
Hallo Synonym,
das ist ein schwerer Eingriffen das tut mir für Euch sehr leid und ist eine schwerer Weg.
Besserung ist auch nach Jahren noch möglich. Auch sind die Nebenwirkungen der Medikamente gegen Krampfanfälle nicht ohne
Meine OP ist jetzt ein Jahr her und in den ersten Tagen/Wochen ging es schnell wieder Aufwerts (ich war linksseitig Gelähmt und Laufen konnte ich schon nach 3 Wochen wieder, leider fällt mir die Sache nach wie vor schwer und in der linken Hand fehlt das Feingefühl, hier sind immer Ameisen unterwegs).
Ich kann mir vorstellen, dass wenn man älter ist, dass alles länger dauert.
Hier hilft nur Geduld, Geduld, was mir auch schwer fällt, denn die Verbesserungen werden immer weniger und brauchen länger.
Ein Meningeom ist eben nicht wie ein gebrochener Arm, hier spielt auch die Psyche mit.
Alles Gute.

Gruß Klaus
der Meister
suace
09.04.2019 19:21:44
Aus der Ferne kann man nix dazu sagen ..... aber als meine Mutter mit 75 Jahren mehrere Stunden an der Wirbelsäule operiert wurde, hatte sie 10 Tage lang ein Durchgangssyndrom von der langen Narkose. Sie hat uns nicht erkannt und Quatsch geredet.
suace
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