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Katja[a]

18. Juli 2005 Siegel-online

Asthma-Gene schützen vor Hirntumor

Patienten mit allergischen Erkrankungen wie Asthma oder Heuschnupfen haben ein verringertes Risiko für einen bösartigen Gehirntumor. Amerikanische Forscher haben jetzt die Gene identifiziert, die diesen Effekt wahrscheinlich verursachen.

Botenstoffe hemmen entzündliche Prozesse im Gehirn

Im Bösen kann auch Gutes stecken - das haben Judith Schwartzbaum und ihre Kollegen von der Ohio State University in Columbus jetzt bei einer Genanalyse festgestellt. Bestimmte Varianten zweier Gene führen zu einem erhöhten Asthma-Risiko, ergab die Untersuchung von 533 MAX-Patienten. Doch die Betroffenen, die unter der allergischen Erkrankung leiden, haben gleichzeitig ein verringertes Risiko, an bösartigen Hirntumoren zu erkranken. Die Genvarianten schützten regelrecht vor der gefährlichen Krebsform, schreiben die Mediziner in der Fachzeitschrift "Cancer Research".

Schwartzbaum und ihre Kollegen hatten die DNA von 533 Patienten untersucht, von denen 111 ein sogenanntes Glioblastom hatten. Bei dieser Krebserkrankung handelt es sich um einen besonders bösartigen Gehirntumor, der vergleichsweise häufig vorkommt. Alle Teilnehmer wurden befragt, ob sie jemals unter Asthma, Heuschnupfen oder Ekzemen gelitten hatten, und wie lange die Erkrankung angedauert hatte.

Probanden mit zwei bestimmten Varianten der Gene IL-4RA und IL-13 haben ein erhöhtes Asthma-Risiko, ergab die Untersuchung, dafür jedoch ein geringeres Risiko für ein Glioblastom.

Die beiden Gene haben einen Einfluss darauf, wie sich Zellen des Immunsystems verhalten und wie sie Informationen untereinander austauschen. Dabei könnten die Botenstoffe verstärkte Immunreaktionen der Lunge auslösen - also Allergien, jedoch gleichzeitig entzündliche Prozesse des Gehirns hemmen, die wiederum zu Tumoren führen können.

Etwa 13 von 100.000 Menschen erkranken im Laufe ihres Lebens an einem Glioblastom. Dabei ist die Sterberate hoch: Nur drei Prozent der Betroffenen sind fünf Jahre nach der Entdeckung des Tumors noch am Leben. Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen Allergien und Gehirntumoren hatte es schon seit Jahren gegeben. Diese waren jedoch nur aus den Berichten der Patienten abgeleitet worden.

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