Lebensqualität messbar machen
Von Pete Smith Veröffentlicht: 20.12.2020
Bonner Assistenzarzt mit Quality-of-Life-Preis geehrt
Wie wirkt sich die Kombitherapie mit Lomustin-Temozolomid bei Glioblastomen auf die Lebensqualität aus? Der Bonner Assistenzarzt Dr. Johannes Weller ist dieser Frage nachgegangen und dafür nun mit dem Quality-of-Life-Preis ausgezeichnet worden.
Gerade beim Glioblastom stellt sich die Frage, ob die zusätzlichen Lebensmonate, die ein Patient durch eine ihn belastende Behandlung gewinnt, den Verlust an Lebensqualität rechtfertigt.
An der von Weller und Kollegen vorgelegten randomisierten, multizentrischen Phase-III-Studie zur gesundheitsbezogenen Lebensqualität und neurokognitiven Funktion mit Lomustin-Temozolomid versus Temozolomid bei Patienten mit neu diagnostiziertem, MGMT-methyliertem Glioblastom (CeTeG/NOA-09) waren 129 Probanden aus 17 Universitätszentren in Deutschland beteiligt.
Die Therapie mit Lomustin-Temozolomid bringt Patienten im Vergleich zur Behandlung mit Temozolomid eine signifikante Verlängerung des Überlebens von durchschnittlich anderthalb Jahren.
In ihrer Studie wiesen die Forscher nach, dass damit kein Verlust der Lebensqualität einhergeht: Jene Patienten, die mit einer Kombination aus Lomustin und Temozolomid behandelt wurden, litten nicht häufiger an physischen oder psychischen Beeinträchtigungen als die, denen ausschließlich Temozolomid verabreicht wurde.
Mit dem Quality-of-Life-Preis soll die Integration der Messung von Lebensqualität und patientenbezogenem Nutzen in die Therapieentscheidung fördern. Seit 1996 wurde die Auszeichnung bereits zum 24. Mal vergeben. 2020 wurden 45 Arbeiten eingereicht, von denen vier mit dem Quality-of-Life-Preis geehrte wurden.