Tagung der DGNC
Die derzeit laufende Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC) findet diese Mal im Congress Center Frankfurt/M. statt und wird erstmalig zusammen mit der Koreanischen Gesellschaft für Neurochirurgie begangen. Etwa 1.500 Neurochirurgen werden zu mehr als 450 Vorträgen und dem wissenschaftlichen Austausch erwartet.
Schwerpunktthemen in diesem Jahr sind aktuelle Konzepte und Entwicklungen in der Hirntumorbehandlung sowie die intraoperative Bildgebung und intraoperative Überwachung der Hirnfunktionen, aber auch die Behandlung intrakranieller Aneurysmen, die Wirbelsäulenchirurgie insbesondere im Alter und die Epilepsiechirurgie. Begleitet wird der Fachkongress durch eine Industrieausstelllung, an der sich auch die Deutsche Hirntumorhilfe mit einem Informationsstand zu ihren Aktivitäten beteiligt.
Eine der ersten Sitzungen des Kongresses widmete sich der Lebensqualität von Hirntumorpatienten vor dem Hintergrund des Resektionsausmaßes. Hier war man sich einig, dass eine möglichst vollständige Tumorresektion nicht nur mit einer besseren Prognose korreliert, sondern auch, dass die Lebensqualität des Patienten dadurch gesteigert werden kann.
Eng mit dem Resektionsausmaß und der gleichzeitigen Sicherheit der Operation verknüpft sind verschiedenste Methoden der präoperativen Bildgebung und des Mappings sowie der intraoperativen Überwachung von Hirnfunktionen. Stichworte in diesem Zusammenhang sind neben der klassischen Bildgebung die navigierte transkranielle Magnetstimulation nTMS, die fluoreszenzgestützte Operation, die intraoperative Bildgebung, das neurophysiologische Mapping oder auch die Wach-Operation. Für all diese Methoden gibt es zahlreiche zum Teil neue Daten und die meisten haben mittlerweile in der modernen Neurochirurgie ihren festen Stellenwert.
Im Themenkomplex der experimentellen Neuroonkologie stehen nicht erst seit Veröffentlichung der neuen WHO-Klassifizierung der ZNS-Tumoren verschiedene Mutationen und molekulargenetische Profile des Tumors im Fokus der Forschungsprojekte. Neben der hinlänglich bekannten MGMT-Promotor-Methylierung, der IDH1-Mutation und der 1p/19q-Codeletion, widmet man sich u.a. Mutationen von BRAF oder TERT. Ziel ist es, geeignete Targets für zielgerichtete Therapien zu finden.
© 13.06.2016 mth, Deutsche Hirntumorhilfe e.V. | www.hirntumorhilfe.de
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