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Thema: Presse: Emotionale Rückkehr

Presse: Emotionale Rückkehr
Katja[a]
28.01.2004 12:28:31
Emotionale Rückkehr

Von Wolfgang Müller


Das Phänomen Agassi, der Schlager Hewitt kontra Federer, das frühe Ausscheiden von Venus Williams ? die sportlichen Schlagzeilen der Australian Tennis-Open bestimmen bekannte Namen. Da stand der Erstrundensieg im Mixed-Bewerb von Leander Paes und Martina Navratilova im Schatten. Für den 30-jährigen Inder war es allerdings eine emotionale Rückkehr ins Leben. Nach dem Wimbledon-Titel im Vorjahr an der Seite der Grande Dame des Tennissportes hatte Paes sein schwerstes Match vor sich. Gehirntumor. Nach einer Tablettenkur war Indiens Daviscup-Kapitän zwar über 20 kg schwerer, aber wieder gesund. Mitt­lerweile hat Leander sein Kampfgewicht, kehrte an der Seite Navratilovas auf den Court zurück, und ist sich bewusst, dass alles was nach seinem größten Sieg noch kommt, nur noch Zugabe ist.

Quelle: Tiroler Tageszeitung
Katja[a]
Katja[a]
28.01.2004 12:47:27
Der pure Spaß am Leben

24.01. 2004

Von einer Gehirnerkrankung geheilter Paes spielt mit Navratilova Mixed

Melbourne (NW). Die Gebete der Nonnen von Mutter Theresa wurden erhört. Lächelnd und von seiner schweren Gehirnerkrankung genesen, betrat Leander Paes an der Seite seiner Mixed-Partnerin Martina Navratilova die große Bühne der Rod-Laver-Arena von Melbourne.
"Ich bin noch nicht wieder so gut wie früher, aber das ist nicht so wichtig. Die letzten sechseinhalb Monate waren sehr hart", meinte Indiens Tennisheld zu seinem Comeback: "Deswegen ist die Rückkehr auf den Court zu dem Sport, den ich seit 19 Jahren liebe, ein sehr emotionaler Moment."

Die Todesangst verfliegt nur langsam, und am leichtesten auf einem Tennisplatz, wo die Probleme begannen. Im vergangenen Jahr in Wimbledon bei einem Mixed mit Navratilova verlor Paes nach einem Schmetterschlag die Orientierung. Er nahm die Probleme zunächst nicht ernst, erst als die Kopfschmerzen zur Tortur wurden, ging der dreimalige Grand-Slam-Sieger im Doppel im August zur Notaufnahme des Krankenhauses von Orlando/Florida. Die Ärzte schickten ihn zum Anderson-Krebszentrum, und als Problem wurde schnell ein Gehirntumor vermutet.

"Die Angst hat mich fast um den Verstand gebracht. Aber ich habe mir gesagt, egal, wie schlimm die Diagnose ist, ich kämpfe bis zum letzten Atemzug", erklärte Paes. Schließlich fanden die Experten heraus, dass ein durch eine Gemüsespeise ins Blut gelangter parasitischer Wurm eine schlimme Entzündung samt Gewebeveränderung im Gehirn ausgelöst hatte.

"Die Chance, dass dir sowas passiert, liegt bei eins zu einer Million", sagt Paes. Eine Operation hätte bedeutet, dass er nie wieder hätte laufen können, also entschied er sich für eine riskante Tabletten-Therapie.

Sein einst als Hockey-Nationalspieler berühmter Vater Vece und seine in Indien als Schauspielerin berühmte Freundin Mahima Chaudhury eilten ans Krankenbett. Die Nonnen beteten für den Träger der höchsten indischen Auszeichnung "Padma Shri", und die 47 Jahre alte Martina Navratilova rief ihren Freund jeden zweiten Tag an.

"Uns hält viel mehr zusammen, als gemeinsam Titel zu gewinnen", sagt Paes. Die "Grande Dame" verzichtete auf das Mixed-Turnier der US-Open, "weil die spezielle Beziehung zu Leander durch niemanden ersetzt werden kann". Paes nahm durch die Tabletten 42 Pfund zu, und als die Erkrankung geheilt schien, begann er für sein Comeback zu kämpfen.

45 Pfund nahm er ab, und der neue indische Daviscup-Kapitän schaffte es wie erträumt pünktlich zu den Australian Open zurück in den Tenniszirkus. Ein Jahr, nachdem er mit Navratilova den Mixed-Titel gewonnen hatte, kehrte ein veränderter Leander Paes nach Melbourne zurück. "Ich habe begriffen, wie fragil das Leben eigentlich ist. Wir halten immer alles für garantiert." Der Sport, der mit Preisgeld-Einnahmen von über drei Millionen Dollar seit 1990 vor allem Job war, ist jetzt viel mehr: "Es ist ein Geschenk, Tennis spielen zu dürfen, und es ist ein Geschenk, zu leben."

Quelle: Neue Westf.
Katja[a]
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