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Thema: Presse: Ermutigendes für Krebspatienten

Presse: Ermutigendes für Krebspatienten
Anne[a]
04.06.2004 15:46:06
Ermutigendes für Krebspatienten
Von Peter Leiner

Für junge Männer mit Krebs ist die Meldung aus Großbritannien zunächst einmal eine gute Nachricht: Selbst 21 Jahre langes Einfrieren der Spermien bei minus 196 °C und das Auftauen schaden offenbar nicht allen Samenfäden. Es sind selbst nach so langer Zeit noch genügend vitale Spermien vorhanden, die sich in vitro zur künstlichen Befruchtung in eine Eizelle injizieren lassen und damit Grundlage für ein gesundes Neugeborenes sind.

Dieser Bericht ermutigt vielleicht noch mehr Patienten als bisher, vor einer Krebstherapie Spermien zur Lagerung einfrieren zu lassen, um sich später vielleicht doch noch einen Kinderwunsch erfüllen zu können. So wie es viele Onkologen empfehlen.

Zwar ist der britische Junge noch immer gesund, doch jetzt noch nicht einmal zwei Jahre alt. Derzeit läßt sich also darüber, ob das Einfrieren über mehr als zwei Dekaden die körperliche und geistige Entwicklung ohne Folgen ist, noch lange nichts aussagen.

Die britischen Reproduktionsmediziner stehen jetzt in der Pflicht, mögliche negative Folgen der Lagerung auf die Entwicklung unverzüglich bekannt zu geben. Auch zum Wohle der Krebspatienten, die sich für eine Kryokonservierung der Spermien entscheiden wollen.

Ärzte Zeitung, 26.05.2004

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Gefrorenes Sperma hält Dekaden
Gesunder Junge durch künstliche Befruchtung / Spermien 21 Jahre lang gelagert

MANCHESTER (ple). In Großbritannien ist ein Junge nach künstlicher Befruchtung gesund zur Welt gekommen. Das Besondere daran: Die verwendeten Spermien waren 21 Jahr lang eingefroren.

Wie britische Reproduktionsmediziner aus Manchester berichten, wurden 1979 Spermien aus dem Ejakulat eines damals 17jährigen Krebspatienten eingefroren, bevor der Mann wegen eines Hodentumors radio- und chemotherapeutisch behandelt wurde (Hum Reprod 19/6, 2004, 1448).

Nach mehreren Krebsbehandlungen galt der Patient 1992 als geheilt. Drei Jahre lang versuchte er, mit seiner Partnerin Kinder zu bekommen. 1998 wurde bei ihm schließlich eine Azoospermie diagnostiziert. Deshalb entschied sich das Paar für eine In-vitro-Fertilisation (IVF) mit intrazytoplasmatischer Spermieninjektion (ICSI).

Nach Angaben der Wissenschaftler um den Embryologen Dr. Greg Horne vom St Mary's Hospital in Manchester entstanden erst im vierten IVF/ICSI-Versuch genügend Embryonen, von denen zunächst drei tiefgefroren wurden. Im Jahr 2001 wurden sie schließlich aufgetaut und zwei von ihnen in den Uterus verpflanzt. Vor zwei Jahren brachte die Partnerin nach Angaben der Wissenschaftler einen gesunden Jungen mit einem Gewicht von 3700 Gramm zur Welt.

Nach Ansicht von Dr. Elizabeth Pease aus Manchester ist dies der erste wissenschaftliche Bericht über die Verwendung von Spermien für die IVF/ICSI, die länger als 20 Jahre eingefroren waren.
Anne[a]
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