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Thema: Presse: Eßstörung o. Hirntumor - MRT klärt Ursachen für Erbrechen

Presse: Eßstörung o. Hirntumor - MRT klärt Ursachen für Erbrechen
Erika[a]
28.05.2002 13:32:19
Anorexie oder Hirntumor - eine MRT klärt Ursachen bei Erbrechen
Bei Kindern mit häufigem Erbrechen muß an eine organische Ursache gedacht werden
GREIFSWALD (gwa). Bevor die Diagnose Eßstörung bei Kindern und Jugendlichen etwa wegen rezidivierenden Erbrechens gestellt wird, muß immer eine organische Ursache ausgeschlossen werden. Das betrifft besonders intrakranielle Prozesse. Methode erster Wahl ist die Magnetresonanz-Tomographie (MRT).

Das belegen Professor Heinz Lauffer und seine Kollegen von der Universitätsklinik Greifswald anhand der Krankengeschichte eines elfjährgen Mädchens. Vier Wochen lang hatte das Mädchen rezidivierend erbrochen. Doch die Ursache dafür war keine Eßstörung, sondern ein Kavernom an der Medulla oblongata. Der Tumor wurde erst mittels MRT entdeckt.

Bevor das Mädchen in die Universitätsklinik kam, war sie zuvor in einem anderen Krankenhaus wegen der Verdachtsdiagnose Eßstörung behandelt worden. Diesen Verdacht hatten Lauffer und seine Kollegen zunächst auch, da alle Untersuchungen einschließlich Computer-Tomographie des Schädels unauffällig waren (Klin Pädiatr 214, 2002, 41).

Doch der hinzugezogene Psychologe konnte eine Eßstörung nicht bestätigten. Deshalb veranlaßten die Greifswalder Kollegen eine MRT. Hier wurde der gutartige Tumor an der Medulla oblongata entdeckt. Nach der operativen Entfernung war das Mädchen nicht mehr verhaltensauffällig.

Bei Kindern unter 15 Jahren sind Neoplasien im zentralen Nervensystem mit einer Prävalenz von drei pro 100 000 zweithäufigste Tumorart. Sehr oft kommen Astrozytome mit 50 Prozent und Medulloblastome mit etwa 20 Prozent vor. Besonders Tumoren im Hypothalamus oder an der Medulla oblongata können Erbrechen auslösen. Symptome bei Hirntumoren sind außer Erbrechen oft auch Kopfschmerzen, Gang- und Sehstörungen sowie Krampfanfälle.
Erika[a]
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