Jörg[a]
George Harrison: Kampf gegen den Krebs
Publiziert am: 09. November 2001 17:48
NEW YORK - Ex-Beatle George Harrison hat sich nach Presseberichten in den USA einer experimentellen Krebsbehandlung unterzogen.
Den Berichten zufolge wurde der 58-Jährige in der Universitätsklinik von Staten Island in New York vom Direktor der Radioonkologie des Krankenhauses, Dr. Gil Lederman, behandelt. Die Klinik äusserte sich nicht zu den Berichten.
Die Zeitung "Daily News" berichtete am Freitag unter Berufung auf nicht näher identifizierte Informanten, Harrison habe ein Privatzimmer in dem Krankenhaus belegt. Die "New York Post" schrieb, der Exbeatle habe die Klinik am Sonntag in Begleitung seiner Frau und drei Leibwächtern verlassen. Während seines Aufenthaltes habe er Besuch von Ringo Starr erhalten.
Die Zeitung "The Staten Island Advance" will erfahren haben, dass sich Harrison unter dem Namen George Arrias in der Klinik anmeldete. Arrias ist der Mädchenname seiner Frau.
Den Berichten zufolge wandte Lederman bei der Krebsbehandlung eine Technik an, die Tumore mit einer hochdosierten radioaktiven Strahlung angreift, das umliegende gesunde Gewebe aber intakt lässt. Diese Art der Behandlung wird bei Patienten mit grossen Tumoren und Geschwüren im fortgeschrittenen Stadium angewandt.
George Harrison hat ironisch auf die Spekulationen über seinen Gesundheitszustand geantwortet. Den mit dem Pianisten und Bandleader Jools Holland für dessen neues Album eingespielten Song "Horse To The Water" veröffentlichte er über die Firma "RIP Ltd 2001" (Rest in Peace - Ruhe in Frieden), wie aus Angaben auf der Webseite von Holland hervorgeht. Der Hinweis zeige "George´s Sinn für schwarzen Humor", hieß es.
Holland beschreibt das Lied für sein am 19. November erscheinendes Album "Small World Big Band" als "Mischung aus dem Bob Dylan der 60er und John Lennon der 70er Jahre - weder Ballade noch Rock". Holland lernte Harrison 1995 beim Drehen der Filmdokumentation "Beatles Anthology" kennen. Das Lied habe der Exbeatle mit seinem Sohn Dhani geschrieben, aufgenommen worden sei es im vergangenen Monat in Harrisons Haus in der Schweiz. "George schlug vor, dass wir zusammen eine Aufnahme machen. Und es war wunderbar, mit einem der großen, legendären Künstler der Welt zu arbeiten", schreibt Holland.
Bereits 1998 hatte Harrison sich einer Therapie wegen Rachenkrebs unterzogen, für den er das Rauchen verantwortlich machte. 1999 verletzte ihn ein Einbrecher mit einem Messerstich an der Lunge.