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Thema: Presse: Gentech-Stammzellen gegen Hirntumore

Presse: Gentech-Stammzellen gegen Hirntumore
Tom[a]
16.12.2002 20:43:30
Gentech-Stammzellen gegen Hirntumore

Los Angeles - Forscher am Cedars-Sinai Medical Center wollen mit einem körpereigenen Eiweiß den häufigsten und zugleich bösartigsten Hirntumor, das Glioblastom (Glioblastoma multiforme), bekämpfen. Der Name dieses Tumors leitet sich von den Stützzellen (Gliazellen) des Gehirns ab, aus denen er entsteht. Der Kampf gegen den Gehirntumor soll mit gentechnisch veränderten neuralen Stammzellen, die ein bestimmtes Eiweiß in den Tumor einschleusen, angetreten werden. Die ersten Ergebnisse der neuen Therapie wurden im Fachblatt Cancer Research publiziert.Die Wissenschaftler unter der Leitung von Moneeb Ehtesham manipulierten neurale Stammzellen so, dass sie ein bestimmtes Eiweiß transportieren konnten. Dieses Eiweiß (in der Fachsprache: Tumor Necrosis factor-related apoptosis-inducing ligand, TRAIL) ist ein Mitglied der Tumornekrosefaktor-Superfamilie, und löst bei verschiedenen Tumorarten den Selbstmord der Zelle (Apoptose) aus. Für gesunde Zellen ist das Protein nicht toxisch. Invitro-Studien haben gezeigt, dass unveränderte TRAIL-Zellen rasch menschliche Glioblastom-Zellen angreifen und die Tumorzellen innerhalb von 24 Stunden vollständig abtöten. Auch TRAIL-absondernde neurale Stammzellen führten zu einem signifikanten Absterben der Krebszellen. Ähnliche Ergebnisse brachten in-vivo-Versuche mit Glioblastom-Zellen in Mäusen, wenn diese mit TRAIL-sekretierenden neuralen Stammzellen behandelt wurden. Nach der Behandlung wurde das Eiweiß im Tumor verstärkt gebildet. Bereits nach einer Woche waren die behandelten Hirntumore deutlich geschrumpft. Erneut zeigte sich, dass die Behandlung die Gliomzellen wirksam abtötete, gesundes Gehirngewebe aber nicht angegriffen wurde. Das Cedars-Sinai-Team glaubt, dass die Kombination von neuralen Stammzellen und TRAIL ein neuer Ansatz in der Behandlung von Glioblastomen ist. In den letzten Jahren wurden eine Reihe neuer Methoden zur Behandlung dieses Tumors erprobt, die Fortschritte sind aber bescheiden. Ein Grund dafür ist, dass sich das Tumorgewebe kaum vom normalen Gehirngewebe abgrenzt und sich daher nur schwer entfernen lässt. Zudem wandern viele einzelne Tumorzellen in gesunde Gehirnregionen und bilden so genannte Satellitentumore. Die Überlebenszeit beträgt im Durchschnitt nur etwa zwölf Monate. Sie ist aber von vielen Faktoren abhängig und kann im Einzelfall auch wesentlich darüber liegen.
Tom[a]
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