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Die besten Krebsärzte der Welt versprechen: Wir stoppen Krebs!
Gewinnt der Mensch den Kampf gegen den Krebs?
Schon in einem Jahr startet die neue Zell-Therapie
Von JULIAN REICHELT
New York - Es ist die Medizin-Sensation des Jahres. Amerikas größter Krebsspezialist Dr. Andrew von Eschenbach verspricht: "Wir stoppen Krebs!" Gewinnt der Mensch den Kampf?
Für viele ist es das Gipfeltreffen der Hoffnung. In New Orleans (US-Staat Louisiana) tagen die wichtigsten Krebsforscher der Welt. Sie reden über neue Medikamente, die Millionen Patienten ein längeres Leben verheißen, Krebs leichter behandelbar machen. "Krebs wird für uns bald zu einer chronischen Krankheit, die wir genauso wie Bluthochdruck oder Diabetes im Griff haben", sagte Dr. Andrew von Eschenbach, Direktor des "US National Cancer Institute", der "New York Times", die über den Kongress berichtete.
Von Eschenbach wurde vom US-Präsidenten als oberster Krebsbekämpfer eingesetzt. "Ich weiß, gegen welchen Feind ich kämpfe."
Dr. von Eschenbach litt selbst an Haut- und Prostatakrebs. "Ich überlebte, weil ich die richtigen Entscheidungen traf. Herauszufinden, dass man Krebs hat, ist genauso furchtbar, wie man sich das vorstellt - auch für mich" Für Aufsehen sorgen unter den besten Krebsärzten der Welt Eschenbachs "zielgerichtete Therapien".
Sie verhindern nicht mehr das Wachstum sämtlicher Zellen (wie bei der Chemotherapie), sondern unterscheiden zwischen Gut und Böse, blockieren nur gefährliche Tumorzellen.
Die Folge: Eiweißstoffe, die der Krebs zum Leben braucht, werden nicht mehr produziert. Gleichzeitig überleben harmlose Zellen, deren Abtöten bisher beim Patienten zu schwerer Übelkeit und Dauerdurchfall führten.
Die neue Therapie (1 bis 2 Pillen am Tag) soll sanfter sein, könne Chemotherapie und Bestrahlung ergänzen. Sogar tückischste Krebsarten hofft Dr. Andrew von Eschenbach so zu besiegen.
Die neuen Medikamente können angeblich Lungenkrebs noch im Spätstadium eindämmen.
Lebertumore konnten bei Tests mit einem der neuen Mittel in 25 Prozent aller Fälle verkleinert werden.
25 Prozent der Testpatienten mit Hirntumoren leben seit zwei Jahren dank den "zielgerichteten Therapien". Ohne die neuen Pillen sind es nur zehn Prozent.
Die ersten neuen Krebsmedikamente sollen schon in einem Jahr in den USA zugelassen werden.
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