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Thema: Presse: Glioblastom wird besser operierbar

Presse: Glioblastom wird besser operierbar
Tanja[a]
05.08.2006 20:38:18
Glioblastom wird besser operierbar

Neues Verfahren grenzt Hirntumoren vom Gewebe ab.

Salzburg. Jährlich erkranken 450 bis 500 Menschen in Österreich an einem Glioblastom, dem häufigsten bösartigen Hirntumor. Glioblastome sind oftmals schwer zu entfernen, eine neue Methode wird nun seit Mai 2006 an der Universitätsklinik für Neurochirurgie in Salzburg angewendet.
"Glioblastome sind für den Neurochirurgen während der Operation vom gesunden Hirngewebe häufig schlecht zu unterscheiden. Sie sind infiltrativ wachsend, das heißt die Tumore wachsen in das umliegende Gewebe ein. Eine genaue Abgrenzung des Tumors von funktionell wichtigem Hirngewebe ist deshalb oft schwierig", erklärte Bernd Richling, Vorstand der Salzburger Klinik.

Ein in Deutschland entwickeltes Verfahren ermöglicht nun eine exaktere und sicherere Tumorverkleinerung: Eine chemische Substanz, Aminolaevolinsäure (5-ALA) markiert den Hirntumor farbig und macht ihn somit für den Chirurgen leichter vom gesunden Gewebe unterscheidbar. Den Patienten wird die Substanz fünf Stunden vor der Operation oral verabreicht. Durch die Benützung von Lichtquellen und Filtern wird der Tumor dann während des Eingriffs unter dem Mikroskop sichtbar.

Bereits sieben Patienten erfolgreich behandelt
"Die Fluoreszin-ähnliche Substanz lagert sich im Gehirn ausschließlich in den Tumorzellen ab. Für den Chirurgen wird damit eine sehr genaue Entfernung der Tumoranteile möglich, weil die Abgrenzung zum gesunden Gewebe exakter ersichtlich ist", sagt der Vorstand der Neurochirurgie zu den Vorteilen von 5-ALA.

Bereits sieben Patienten konnten erfolgreich behandelt werden. Insgesamt rechnet man an der Universitätsklinik Salzburg mit zirka 50 Patienten pro Jahr, bei denen die 5-ALA-unterstützte Mikrochirurgie zum Einsatz kommen wird.

WienerZeitung
Samstag, 05. August 2006
Tanja[a]
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