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Handy & Hirntumor

Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Nutzung von Mobiltelefonen und Hirntumoren?

Björn Drechsler, DHH, 26.01.2017
Quelle: https://www.hirntumorhilfe.de/hirntumor/andere-themen/handy/

Seitdem für die meisten Menschen der Gebrauch von Mobiltelefonen alltäglich geworden ist, wird immer wieder diskutiert, ob die von den Geräten emittierten elektromagnetischen Felder das Risiko erhöhen, an einem Hirntumor zu erkranken. Mehrere Studien haben den Zusammenhang zwischen der Nutzung von Mobiltelefonen und einem vermehrten Auftreten von intrakraniellen Tumoren untersucht, wobei die Ergebnisse keinen eindeutigen Schluss zulassen.

Die größte bis heute durchgeführte Studie, die den Zusammenhang zwischen Mobiltelefonnutzung und Hirntumoren untersuchte, ist die Fall-Kontroll-Studie INTERPHONE [5]. Im Rahmen der sich über 13 Länder erstreckenden Studie wurden Personen im Alter von 30-59 Jahren zur Nutzung von Mobiltelefonen und Schnurlostelefonen befragt. Es wurden 2409 Meningeom- und 2708 Gliomfälle mit Kontrollgruppen verglichen. Die 2010 veröffentlichten Ergebnisse zeigen keinen Zusammenhang zwischen dem Gebrauch von Mobiltelefonen und dem Auftreten von Hirntumoren. Auch eine Nutzung über einen Zeitraum von mindestens zehn Jahren ging demnach nicht mit einem erhöhten Risiko einher (OR = 0,98; CI: 0,76-1,26 für Gliome, OR = 0,83; CI: 0,61-1,14 für Meningeome). Zwar gab es den Verdacht, dass eine sehr hohe Exposition mit einem größeren Risiko verbunden ist, allerdings erlauben die vorliegenden Daten keinen eindeutigen Schluss, da statistische Verzerrungen aufgrund methodischer Mängel nicht auszuschließen sind [5].

Eine in Großbritannien durchgeführte prospektive Studie erhob zwischen 1999 und 2005 sowie 2009 die Daten zur Mobiltelefonnutzung bei 791710 Frauen mittleren Alters [6]. Demnach sei das Risiko, bei regelmäßiger Nutzung eines Mobiltelefons an einem intrakraniellen Tumor zu erkranken, nicht größer als bei Nichtnutzern (RR = 1,01; CI: 0,90-1,14). Die Studie fand auch keinen Zusammenhang zwischen Langzeitnutzern (über zehn Jahre) und dem Auftreten von Gliomen oder Meningeomen (RR = 0,78; CI: 0,55-1,10 für Gliome, OR = 1,10; CI: 0,66-1,84 für Meningeome). Jedoch sprechen die Daten dafür, dass die Langzeitnutzung gegenüber der Nichtnutzung mit einem erhöhten Risiko für Akustikusneurinome einhergeht, wobei das Risiko mit der Dauer der Nutzung steigt (RR = 2,46; CI: 1,07-5,64) [6].

Im Mai 2016 präsentierten australische Forscher Ergebnisse einer knapp 30 Jahre laufenden Langzeitstudie [9]. Anhand des nationalen Krebsregisters werteten die Wissenschaftler die Daten von mehr als 19800 Männern und 14200 Frauen, die zwischen 1982 und 2012 an einem Hirntumor erkrankt sind, sowie die Nutzungsdaten von Mobiltelefonen im Zeitraum von 1987 bis 2012 aus. Demnach konnte kein Anstieg der Neuerkrankungsrate festgestellt werden. Einen leichten Anstieg von Diagnosen bei Männern in diesem Zeitraum erklären die Forscher mit besseren Diagnosemethoden [9].

Eine von Forschern des National Toxicology Program (NTP) in den USA durchgeführte Studie berichtete 2016 über einen Zusammenhang von Mikrowellen-Bestrahlung und Tumorerkrankungen in Tierversuchen [8]. Ratten und Mäuse wurden mit Mikrowellen der Übertragungstechnologien GSM und CDMA bestrahlt. Wie die vorläufigen Ergebnisse zeigen, entstanden bei einigen männlichen Tieren, die einer Frequenz von 900 Megahertz ausgesetzt wurden, Gliome und Schwannome am Herzen, die in der Kontrolle nicht auftraten [8].

Eine Fall-Kontroll-Studie aus Frankreich, die zwischen 2004 und 2006 durchgeführt wurde und 253 Gliom-, 194 Meningeom sowie 892 Kontrollen umfasste, fand beim Vergleich von regelmäßigen Nutzern und Nicht-Nutzern keinen Zusammenhang zwischen dem Gebrauch von Mobiltelefonen und Gliom- oder Meningeomerkrankungen (OR = 1,2; CI: 0,86-1,77 für Gliome, OR = 0,90; CI: 0,61-1,34 für Meningeome) [3]. Allerdings ergab diese Studie für die Gruppe der intensivsten Nutzer (mind. 896 Stunden Gesamtnutzungsdauer und insgesamt mehr als 18300 Gespräche) einen signifikant positiven Zusammenhang (OR=2.89; CI: 1.41- 5.93 für Gliome; OR=2.57; CI: 1.02-6.44 für Meningeome) [3].

Einer 2015 veröffentlichten schwedischen Studie zufolge, die 1498 Gliompatienten und 3530 Kontrollen einschloss, erhöht die Nutzung von Mobiltelefonen das Risiko an einem Gliom zu erkranken leicht (OR = 1,3; CI: 1,1-1,6) [1]. Das größte Risiko ergab sich demnach für die Gruppe mit einer Latenzperiode von mehr als 25 Jahren (OR = 3,0; CI: 1,7-5,2). Auch die Nutzung von schnurlosen Telefonen führe zu einem erhöhten Risiko (OR = 1,4; CI: 1,1-1,7). Mit zunehmender kumulativer Nutzungsdauer und einer längeren Latenzzeit steige das Risiko signifikant, ebenso bei Applikation der Mobilfunkgeräte auf vorwiegend derselben Kopfseite (OR = 1,8; CI: 1,4-2,2). In Bezug auf die Lokalisation einer Gliomerkrankung sei das Risiko im Temporallappen am größten [1].

Dieselben Forscher fanden keinen Zusammenhang zwischen Mobiltelefongebrauch und dem Auftreten von Meningeomen [2]. Für die Gruppe der intensivsten Nutzer von Mobil- und kabellosen Telefonen (mehr als 3300 Stunden kumulative Nutzungsdauer über die Lebenszeit) wurde allerdings ein erhöhtes Risiko berichtet (OR = 1,5; Cl: 0,99-2,2). Ein Zusammenhang zwischen bevorzugter Kopfseite der Nutzung und Tumorlokalisation zeigte sich in dieser Untersuchung nicht [2].

Weitere Studien fanden keinen Hinweis auf einen Zusammenhang zwischen Mobilfunk-Exposition und Meningeomen. Da es sich bei diesen häufig um langsam wachsende Tumoren handelt, muss eventuell eine längere Latenzzeit berücksichtigt werden, um deutlichere Ergebnisse zu gewinnen [7].

2010 berichteten Hardell et al. über ein erhöhtes Risiko einer Gliomerkrankung sowohl für Langzeit- als auch Kurzzeitnutzer [4]. Allerdings könnten die Daten dieser Studie dadurch verzerrt worden sein, dass Angaben zur Mobilfunk-Exposition von Angehörigen verstorbener Patienten bis zu elf Jahre nach deren Tod erhoben wurden. Zudem muss berücksichtigt werden, dass Personen im Alter von 20 bis 80 Jahren in die Studie eingeschlossen wurden und damit die Altersgruppe der 45- bis 75-Jährigen, in der Glioblastome am häufigsten vorkommen, besonders stark vertreten ist [7].

Aktuell laufen weitere Studien, die sich mit dem Zusammenhang von Mobiltelefonen und Gesundheitsrisiken auseinandersetzen. MOBI Kids, eine in 14 Ländern durchgeführte Fall-Kontroll-Studie, untersucht den Einfluss elektromagnetischer Felder, die von mobilen Kommunikationstechnologien emittiert werden, auf das Risiko einer Hirntumorerkrankung bei Kindern und Jugendlichen. Die Studie wird ca. 1000 Hirntumorpatienten im Alter von 10-24 Jahren sowie entsprechende Kontrollgruppen einschließen [10].

Bei der COSMOS-Studie handelt es sich um eine prospektive Kohortenstudie, die insgesamt ca. 250.000 Frauen und Männer aus Dänemark, Finnland, Schweden, den Niederlanden und Großbritannien einschließen wird. Die Teilnehmer sollen über einen Zeitraum von 25 Jahren nachbeobachtet werden. Informationen zur Nutzung von Mobiltelefonen sollen sowohl durch Fragebögen als auch objektiv anhand des Datenaufkommens von Netzwerkbetreibern gewonnen werden. Da es sich um eine prospektive Studie handelt, kann die Exposition elektromagnetischer Strahlung durch Nutzung von Mobilfunkgeräten vor dem Auftreten einer Erkrankung berücksichtigt werden. [11]

Auf der Grundlage der bislang verfügbaren Studienergebnisse kann kein eindeutiges Urteil in Bezug auf den Zusammenhang von kabellosen Kommunikationstechnologien und Gesundheitsrisiken gefällt werden. Einzelne Studien, die einen Zusammenhang zwischen der Nutzung und dem Risiko einer Hirntumorerkrankung zeigen, werden von größeren Untersuchungen nicht bestätigt. Allerdings kann nicht gänzlich ausgeschlossen werden, dass eine sehr intensive Nutzung von Mobilfunkgeräten das Erkrankungsrisiko erhöhen kann. Es bleibt abzuwarten, in welche Richtung die Daten laufender Studien weisen.


Quellen

1. Hardell L., Carlberg M.: Mobile phone and cordless phone use and the risk for glioma – analysis of pooled case-controll studies in Sweden, 1997-2003 and 2007-2009. Pathophysiology 2015, 22: 1-13.

2. Carlberg M., Hardell L.: Pooled analysis of Swedish case-control studies during 1997-2003 and 2007-2009 on meningeoma risk associated with the use of mobile and cordless phones. Oncology Reports 2015, 33: 3093-3098.

3. Coureau G., Bouvier G., Lebailly P., Fabbro-Peray P., Gruber A., Leffondre K. et al.: Mobile phone use and brain tumors in the CERENAT case-control study. Occup Environ Med. 2014, 71: 514-522.

4. Hardell L., Carlberg M., Hansson MK.: Mobile phone use and the risk for malignant brain tumors: a case-control study on deceased cases and controls. Neuroepidemiology 2010, 35: 109-114.

5. INTERPHONE Study Group. Brain tumor risk in relation to mobile phone use: results of the INTERPHONE international case-control study. Int J Epidemiol. 2010, 39: 675-694.

6. Benson VS, Pirie K, Schüz J, Reeves GK, Beral V, Green J et al.: Mobile phone use and risk of brain neoplasms and other cancers: prospective study. Int J Epidemiol. 2013, 42: 792-802.

7. George A. Alexiou, Chrissa Sioka: Mobile phone use and risk of intracranial tumors. J Negat Results Biomed 2015, 14: 23.

8. Wyde M., Cesta M., Blystone C., Elmore S., Foster P., Hooth M., Kissling G. et al.: Report of Partial findings from the National Toxicology Program Carcinogenesis Studies of Cell Phone Radiofrequency Radiation in Hsd: Sprague Dawley® SD rats (Whole Body Exposure) bioRxiv 055699; May 2016, doi: https://doi.org/10.1101/055699

9. Chapman S., Azizi L., Luo Q., Sitas F.: Has the incidence of brain cancer risen in Australia since the introduction of mobile phones 29 years ago? DOI: http://dx.doi.org/10.1016/j.canep.2016.04.010

10. Sadetzki S, Langer CE, Bruchim R, Kundi M, Merletti F, Vermeulen R, Kromhout H et al.: The MOBI-Kids Study Protocol: Challenges in Assessing Childhood and Adolescent Exposure to Electromagnetic Fields from Wireless Telecommunication Technologies and Possible Association with Brain Tumor Risk. Front Public Health. 2014 Sep 23;2:124.

11. Schüz J, Elliott P, Auvinen A, Kromhout H, Poulsen AH, Johansen C et al.: An international prospective cohort study of mobile phone users and health (COSMOS): Design considerations and enrolment. Cancer Epidemiology 2011 35,1: 37-43.

Lorin

Hi,
ich habe für solch eine Studie gearbeitet und das Ergebnis war dasselbe. Erhöhtes Risiko für Hirntumoren bei regelmäßiger Handynutzung.

lg

Aziraphale

@Lorin

Die Studien sehen aber keinen Zusammenhang...

della

Doch, zum Beispiel die Studie der Schweden von 2015 [1]. Latenzzeit und Nutzungsdauer (Viel- vs. Wenigtelefonierer) scheinen von Bedeutung zu sein.

@ Lorin: Lieferte die Studie, für die Du gearbeitet hast, auch Ergebnisse hinsichtlich der Nutzung von Schnurlostelefonen (Festnetz)?

hitachiman

Hi, auf der Startseite sind viele Studien beschrieben.
Heiko

Marienkäfer2

Mein Inneres Gefühl sagt das es da schon ein Zusammenhang gibt.mein Mann ist viel Nutzer das Handy überall am Tisch auf dem Klo im Bett stundenlang schaut er sich was drauf an ! Und das schon über Jahre !
Das kann einfach nicht ohne Auswirkung sein .

Irmhelm

Mein Mann hat ganz selten ein Handy benutzt und trotzdem ein Glioblastom gehabt!

Forever

Meine Frau hat nie ein Handy benutzt ...
wurde mangels Brüchen oder sonstiger Vorfälle nie geröngt ...

... hat aber Pech gehabt und bekam nen Glio.

Mayla

Mein Mann benutzt Handys seit etwas über 25 Jahren und ist seitdem extrem Nutzer, die ersten Mobiltelefone waren kofferähnliche Produkte mit minimal Leistungen aber ich denke hoher negativ Auswirkungen (mir fällt keine bessere Bezeichnung ein.
Ich nutze Mobiltelefone erst seit kurzer Zeit und bin minimal User.
Bei uns würde es sich nicht bestätigen, aber es ist sicher nicht repräsentativ.

hitachiman

Hallo,
ich habe früher wegen der Arbeit viel telefonieren müssen.
Als damals mit der Lehre als Landwirt ferdig war musste ich in der Pflanzenschutz, also Pflanzenschutzmittel ausbringen. Die Traktoren damals waren nicht so dicht wie heute, und die Mittel auch giftiger. Habe dann auf dem Bau gearbeitet, auch in verseuchten Böden wo einen im Gerät schlecht wurde. Auch in Abwasserkanälen hab ich gearbeitet.
Es gab Tschernobyl zuletzt Fukujima.
Soll es alles nur am Handy liegen?
Mikrowellen, Elektrosmog was ist damit?
Lebensmittel, Getränke die ewig haltbar sind?
Keiner kann und konnte mir sagen warum ich das Glio bekam,in meiner Familie bin ich der einzige damit ,also nicht erblich vorbelastet.

Ich hab nun die Arschkarte gezogen und muss damit klar kommen. An wen soll ich meinen Frust ablassen??? Keiner kennt die Antwort, da helfen auch keine Vorwürfe wegen des Handys.
Heiko

della

Mein Vater telefoniert seit Jahren sehr viel und auch je Telefonat recht lang mit einem Schnurlostelefon, das laut Hersteller aber strahlungsarm ist. Ein Handy benutzt er äußerst selten. Sollten strahlungsarme Schnurlostelefone auch im Verdacht stehen, wäre das eine weitere potentielle Ursache.

Mayla

Es ist mir ein Herzensanliegen das die Ursache erforscht und gefunden wird. Mir hilft es vermutlich nicht mehr aber den Generationen die nach mir folgen.
Ich vermute das es nicht mein Zorn steigern wird da ich auch denke, ich habe einfach Pech gehabt.
Aber dann überlege ich was mir bisher alles an Gutem passiert und geschehen ist, ohne mein Zutun... und ich komme zu der Erkenntnis: ich bin ein Glückskind :)
Gruß

Forever

"... wäre das eine weitere potentielle Ursache."

Das Leben selbst ist eine potentielle Ursache, eine Krankheit zu bekommen. So sehe ich das.
Solange ich meinen Kopf nicht in das Abkühlbecken eines AKW halte, betrachte ich die Entstehung eines Glio als Pech. Shit happens.

Aziraphale

Vom Tage Deiner Geburt an bist Du vor'm Tode nicht mehr sicher.

@ Mayla

Auch wir empfinden uns als Glückskinder. Wir haben uns als Familie und uns geht es einigermaßen gut, wir lachen viel und gerne, auch über das Ding im Kopf meines Mannes. Irgendwann ist (unser aller) Leben vorbei. Das wird hoffentlich noch lange hin sein, im Moment spielt das keine Rolle.


Einer meiner Lieblingscomics: Charlie Brown sitzt mit Snoopy auf einem Steg an einem See:

Charlie: Eines Tages werden wir alle sterben.
Snoopy: Ja, aber an allen anderen Tagen nicht.

Irmhelm

@Forever
genauso betrachte ich/wir es auch.
Mein Mann hat in seinem Berufsleben viel schweißen müssen. Daher hatten wir erst den Verdacht, daß es daher kommt. Aber alle Ärzte sagen es ist "Schicksal"! Leider ist es noch nicht erforscht woher es kommen kann und auch was 100%ig hilft.

Aziraphale

@ Irmhelm

Wobei mir die Erforschung von letzterem weitaus wichtiger erscheint, da ersteres unseren Lieben keine längere Lebenszeit unter guten Bedingungen gibt. :)

della

Denkt Ihr denn nicht, dass es für die derzeit (noch?) Gesunden von Vorteil wäre zu wissen, welche Risikofaktoren es gibt? Ich finde Prävention sehr wichtig. Kuration ist auch wichtig, aber dann ist das Kind schon in den Brunnen gefallen...

hitachiman

Da habt Ihr alle Recht, warum Gründe suchen,
lieber das Leben mit der Familie genießen so lange man kann, ändern können wir es sowieso nicht.
Glücklich sein und Spass haben, hilft mir darüber hinweg.
Heiko

della

Aber das hilft doch denjenigen nicht, die vielleicht einmal erkranken werden! Wenn diese wüssten, was sie tun müssen, um dieser Krankheit entgehen zu können, wäre doch schon viel gewonnen. Oder seht Ihr das anders?

Aziraphale

Ja allerdings. Es wird und wurde ja geforscht. Eindeutige Ergebnisse wurden aber nicht gemacht. Also wird es keine einfache Lösung geben.

Es ist ja auch so:

Wir alle wissen, dass Rauchen Krebs verursachen KANN. Trotzdem bleibt es jedem selbst überlassen, ob er raucht oder nicht. Aber diese Entscheidung kann ich selbst fällen.
Wir alle wissen, dass Abgase Krebs verursachen KÖNNEN. Hier wird es mit der Wahl aber schon ein Stück schwerer, weil wir als Einzelperson nur in geringem Maße Einfluss auf die Konzentration der Abgase, die wir abbekommen nehmen können.

Also ist es keineswegs so, dass das Wissen, wodurch ein Gehirntumor entstehen KANN auch wirklich dazu führen wird, dass es weniger Gehirntumore geben wird. Weil es eben Dinge gibt, auf die wir sehr wenig bis gar keinen Einfluss haben.

Oder mal anders gefragt: Vermeidest Du alles, von dem Du weißt, dass es krebserregend sein könnte?

hitachiman

Della,du hast Recht die Forschung muss weiter gehn, damit zukünftige Betroffene wissen wie Sie der Krankheit entgehen können eventuell. Es wäre natürlich richtig zu wissen was diese Krankheit auslöst.
Das werden auch schon unsere Vorfahren gedacht haben, als Sie erkrankten.
Wären vor vielen Jahren daran erkrankt und die Forschung nicht soweit, wären wir schon tod, oder nicht?
Ich würde alles geben um gesund zu werden,und unseren Kindern zu sagen was Sie tun müssen um nicht solche Krankheiten zu bekommen.
Ich hoffe das die Gründe für die auslösung der Krankheit erkannt werden um Aufzuklären.
Heiko

Ironfighters

Bei der Handystrahlung wäre es schon recht Interessant zu wissen ob ein Zusammenhang besteht. Denn könnte man zumindest zukünftig durch anderes (Telefon-)verhalten eine Ursache vermeiden.

Mein Partner hat beruflich extrem viel mit dem Handy telefoniert. Er ist Rechtshänder und telefoniert ausschließlich am rechten Ohr. Der Tumor saß im rechten Temporallappen. Mag nun Zufall sein, aber er benutzt jetzt trotzdem nur noch eine Fernsprecheinrichtung.

Forever

Ja, della, das sehe ich anders.

Hatte schon mal an anderer Stelle geschrieben, dass für mich allem voran die Qualität des Lebens zählt. Nicht die Dauer. Die Dauer ist natürlich auch sehr wichtig und ein hohes Alter wünschenswert, steht für mich aber nicht über der Qualität. Und man kann nicht alles erklären. Manche Dinge, auch im Körper, geschehen nun mal, ohne von außen dazu veranlasst zu werden.

Du bist sicher auch schon mal in nen Hundehaufen getreten, weil du einfach nicht aufgepasst hast. Wusstest schon, dass die Kacke stinkt, hattest Augen im Kopf, also alle Vorraussetzungen um es zu vermeiden - und dennoch ist es passiert. So denke ich, dass auch im Körper Dinge passieren können, die nicht immer vermieden werden können. Deshalb auch meine o.g. Aussage vor dem Hintergrund des Hundehaufens = shit happens / Scheiße passiert.

Mit all diesen Belastungen und Sorgen, die mit den Fragen nach der Suche diverser "potientieller Ursacher" einer Erkrankung (ein Hirntumor ist ja nur eine Möglichkeit, das Leben zu verkürzen) zusammenhängen, verminderst du die Qualität des Lebens erheblich.

Deshalb ist mein Handeln an jedem Tag so ausgerichtet, dass ich glücklich über diesen Tag bin. Und mir eben nicht die Sorgen machen, woran es liegen könnte, dass meine Frau nen Glio bekam. Ich bin mir sicher, dass die medizinische Forschung und sehr schlaue Menschen nicht nur auf dem Weg zur Erforschung von Heilmitteln sind (da wurden in meinen Augen in den letzten 15 Jahren schon gute Fortschritte gemacht), sondern in diesem Zusammenhang auch irgendwann entdeckt werden wird, warum es zu der bösartigen Zellteilung kam. Entstehung und Heilung hängen in der Forschung sicher zusammen. Letztendlich ist es dann nicht mehr relevant zu wissen, warum es zu dieser Zellteilung kam, wenn es ein Mittel gibt, diese wieder zu stoppen. Also halte ich die Forschung nach einer Heilung für wichtiger, weil sie aktuellen und zukünftigen Betroffenen hilft.

Mayla

Das Leben ist ein Geschenk und ich zähle jeden schönen Augenblick den das Schicksal mir gönnt zu meinem Gewinn dazu.
Ich habe eine Familie hast die mich liebt, Freunde mit denen ich lachen und weinen kann, ein Dach über dem Kopf, jeden Tag genug zu Essen und ein warmes Bett. Somit bin ich reicher als ich denke und reicher als die meisten Menschen dieser Welt.
@aziraphale
:)

Mayla

Ein Argument warum ich es so wichtig finde das in der Forschung nach der Ursache gesucht wird um vorzubeugen.
Viele Seefahrer sind früher an Skorbut erkrankt - die Ursache war Vitamin C Mangel, da hätte die reine Behandlung der Symptome niemals Heilung gebracht. Kleine Ursache - große Wirkung. Heute muss daran keiner mehr erkranken.
LG

della

@ Mayla
Gutes Beispiel! So sehe ich das auch. In sehr, sehr vielen Bereichen wäre die Vorbeugung wesentlich besser (für den Patienten) als Heilung(sversuche). Ein Beispiel von vielen: Das metabolische Syndrom. Man schaut zu, wie der Patient Diabetes Typ II, Fettstoffwechselstörungen usw. entwickelt, um ihn dann mit Statinen, Antihypertensiva und Co. zu behandeln, statt ihm einfach mal ehrlich zu sagen, hey, stell deine Ernährung um und beweg dich sportlich, dann wirst du das los. Ich spreche aus Erfahrung, wir haben so einen Fall in der Verwandtschaft. Er vertraut seinem Arzt blind und wird immer dicker und kränker und denkt gerade über eine Magenverkleinerung nach....

@ Aziraphale
>>Vermeidest Du alles, von dem Du weißt, dass es krebserregend sein könnte?<<
Ja, das versuche ich zumindest. Ich tu, was ich kann - ich habe noch nie geraucht, trinke äußerst selten mal ein Glas Bier oder Wein, treibe viel Sport in der freien Natur, lege das ganze Jahr über alle Wege unter 30 km abseits von Hauptverkehrsrouten mit dem Rad zurück, versuche, so weit wie möglich vegan zu leben (schwierig für mich, ich geb's zu), nutze kein Deo mit Alu, keine Zahnpasta mit Fluoriden, keinerlei Kosmetika (auch keine Gesichtscreme o. ä.), meide Fertignahrung und telefoniere nur im Notfall mit Handy und Schnurlostelefon. Unser Haus ist ausschließlich aus Naturmaterialien gebaut (Lehm, Kalk, Holz, Hanf, Naturstein).

LG
della

fefele

Liebe della,

Also ich habe immer ähnlich 'gesund' gelebt
wie Du und hatte lange keine Ahnung,
dass ich das mit einem Untermieter tue.
Ich kenne Viele, denen es auch so geht geht. Leider.

Wenn Du die Forschung unterstützen willst, (die ich prinzipiell wichtig finde), dann überleg Dir, wie Du das praktisch nach Kräften tun kannst. (Schreib an Politiker, starte Kampagnen, mach Öffentlichkeitsarbeit...)
Du wirst eine Möglichkeit finden Deine Kraft zum Wohle der zukünftigen Generation einzusetzen.

Allen ein schönes schmerz- und sorgenfreies Wochenende
Andrea
-------------------------------
fefele
Diagnose Astro 2
ED 2009, 1 Rezidiv 2016

Ein Kranker soll nicht ein "Gezeichneter",
sondern ein "Erwachender" sein.
Dr. Ebo Rau

Schwan01

Hallo Ihr lieben,

auf der einen Seite finde ich es ganz wichtig das nach den Ursachen geforscht wird, warum so viele Menschen an Hirntumoren erkranken.

Vielleicht gibt es ja doch mal in hoffentlich naher Zukunft Möglichkeiten den Hirntumor noch besser behandeln zu können.

Noch schöner wäre es natürlich diese Erkrankung würde es gar nicht mehr geben.

Auch ich habe mich so oft gefragt warum, wieso, weswegen ist ausgerechnet meine Einzigste Tochter erkrankt, was habe ich falsch gemacht.

Ich habe nach Ursachen gesucht, ,ich für so vieles Schuldig gefühlt, aber wer sagt mir was habe ich falsch gemacht, was ist überhaupt Richtig und Falsch????

Heute bin ich Stolz, unsagbar Glücklich und wünsch Emir jeden Morgen wenn ich auf stehe, das meine Tochter weiterhin zu den Langzeitüberlebenden zählt.

3 Jahre und vier Monate sind es her wo wir die Diagnose bekamen, das Leben hat sich schlagartig geändert, vieles muss man versuchen an zunehmen, man fängt bewusster an zu Leben, freut sich über so viele Kleinigkeiten, sei es ein Lächeln von einem Menschen den man gar nicht kennt, über den strahlend blauen Himmel, ich freu mich mit meinem Mann verheiratet zu sein.

Ich freue mich auf meinen morgigen Geburtstag, wenn wir meine Tochter ab holen und gemeinsam Essen gehen.

Hoffen wir gemeinsam das die Forschung sich weiter entwickeln kann - das eine viel bessere Heilung erfolgen kann,

liebe Grüße
Schwan01

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