Thema: Presse: Heilende Wärme gegen Krebs
Presse: Heilende Wärme gegen Krebs
Babsi T.
03.06.2004 08:16:26
03.06.2004 Neue Osnabrücker Zeitung
Heilende Wärme gegen den Krebs
Osnabrück (fhv)
Operation, Bestrahlung und Chemotherapie waren bislang die üblichen Verfahren der Krebsbehandlung. Jetzt kommt eine neue Methode hinzu: die Hyperthermie, die gezielte Überwärmung des Tumors, wird seit kurzem auch in der Paracelsus-Strahlenklinik angewendet.
Die Hyperthermie gelte inzwischen als "die vierte Säule der Onkologie", sagte dazu jetzt Prof. Wolfgang Wagner, Ärztlicher Direktor der Paracelsus-Klinik Osnabrück, "denn es hat sich gezeigt, dass damit die Wirkung von Chemotherapie oder Bestrahlung enorm verstärkt werden kann".
Seit etwa anderthalb Monaten arbeitet Oberarzt Dr. Ulrich Niewöhner in der Strahlenklinik an der Lürmannstraße mit dem neuen Gerät. Die Paracelsus-Klinik in Osnabrück ist damit eins von etwa 50 Tumorzentren in Deutschland, an denen mittlerweile die Hyperthermie angeboten wird.
"Wir erzeugen ein elektrisches Feld mithilfe von zwei Kondensatorplatten", so erläutert der Radio-Onkologe, "dazwischen schwingen Wellen mit der tumorspezifischen Frequenz von 13,56 Megahertz." Steigert er dann die Leistung, so erwärmt sich gezielt und treffgenau das zwischen den Platten liegende Körperorgan mit dem Tumor auf eine Temperatur von bis zu 44 Grad Celsius.
Krebszellen seien relativ einfach strukturiert, so Wagner, "sie verändern sich unter der Wärmetherapie so, dass das körpereigene Immunsystem sie besser von gesundem Gewebe unterscheiden kann." Damit sei zu erklären, dass in der Kombination mit Bestrahlung oder Chemotherapie eine deutlich erhöhte Wirksamkeit beobachtet werde. Dies könne zur Tumorverkleinerung, sogar zur Tumorheilung führen.
Dabei verläuft die Behandlung selbst recht unspektakulär: Der Patient liegt auf einem Wasserbett und die eine Elektrode ruht auf seinem Bauch, die andere Platte dagegen ist in die Unterlage integriert: Er spüre nur eine leichte Erwärmung, berichtet der Patient, "eigentlich ganz gemütlich" sei das Ganze.
Insgesamt 15 Behandlungen in mehreren Zyklen erfordert die Hyperthermie-Behandlung mit dem 140000 Euro teuren Gerät. Einziger Wermutstropfen dabei: Bislang wird die Hyperthermie nicht als Kassenleistung übernommen.
Heilende Wärme gegen den Krebs
Osnabrück (fhv)
Operation, Bestrahlung und Chemotherapie waren bislang die üblichen Verfahren der Krebsbehandlung. Jetzt kommt eine neue Methode hinzu: die Hyperthermie, die gezielte Überwärmung des Tumors, wird seit kurzem auch in der Paracelsus-Strahlenklinik angewendet.
Die Hyperthermie gelte inzwischen als "die vierte Säule der Onkologie", sagte dazu jetzt Prof. Wolfgang Wagner, Ärztlicher Direktor der Paracelsus-Klinik Osnabrück, "denn es hat sich gezeigt, dass damit die Wirkung von Chemotherapie oder Bestrahlung enorm verstärkt werden kann".
Seit etwa anderthalb Monaten arbeitet Oberarzt Dr. Ulrich Niewöhner in der Strahlenklinik an der Lürmannstraße mit dem neuen Gerät. Die Paracelsus-Klinik in Osnabrück ist damit eins von etwa 50 Tumorzentren in Deutschland, an denen mittlerweile die Hyperthermie angeboten wird.
"Wir erzeugen ein elektrisches Feld mithilfe von zwei Kondensatorplatten", so erläutert der Radio-Onkologe, "dazwischen schwingen Wellen mit der tumorspezifischen Frequenz von 13,56 Megahertz." Steigert er dann die Leistung, so erwärmt sich gezielt und treffgenau das zwischen den Platten liegende Körperorgan mit dem Tumor auf eine Temperatur von bis zu 44 Grad Celsius.
Krebszellen seien relativ einfach strukturiert, so Wagner, "sie verändern sich unter der Wärmetherapie so, dass das körpereigene Immunsystem sie besser von gesundem Gewebe unterscheiden kann." Damit sei zu erklären, dass in der Kombination mit Bestrahlung oder Chemotherapie eine deutlich erhöhte Wirksamkeit beobachtet werde. Dies könne zur Tumorverkleinerung, sogar zur Tumorheilung führen.
Dabei verläuft die Behandlung selbst recht unspektakulär: Der Patient liegt auf einem Wasserbett und die eine Elektrode ruht auf seinem Bauch, die andere Platte dagegen ist in die Unterlage integriert: Er spüre nur eine leichte Erwärmung, berichtet der Patient, "eigentlich ganz gemütlich" sei das Ganze.
Insgesamt 15 Behandlungen in mehreren Zyklen erfordert die Hyperthermie-Behandlung mit dem 140000 Euro teuren Gerät. Einziger Wermutstropfen dabei: Bislang wird die Hyperthermie nicht als Kassenleistung übernommen.
Babsi T.
