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Stefan[a]

Herpes-Viren zur Behandlung von Krebs

dpa-AFX - Das deutsch-amerikanische Biotech-Unternehmen MediG hat in den USA zwei Patente für Herpes-Viren zur Behandlung von Krebs erhalten. Zwei spezielle Herpes-Viren (HSV) befänden sich in der klinischen Entwicklung, teilte die im NEMAX 50 notierte die Firma am Donnerstag vorbörslich in Martinsried bei München mit.
Die HSV-Technologie sei eine Schlüsseltechnologie in MediGenes Portfolio und eröffne eine neue Möglichkeit für die Krebstherapie. Eines der Herpes-Viren (G207) ziele auf die Behandlung bösartiger Gehirntumore, das andere (NV1020) auf die Behandlung von Lebermetastasen infolge von Dickdarmkrebs. Analysten schätzen nach Unternehmensangaben das jährliche Umsatzpotenzial von G207 auf mehr als 300 Millionen Dollar und das von NV1020 auf mehr als 200 Millionen Euro.

Die HSV-Technologie basiert nach den Angaben auf dem Potenzial von gentechnisch modifizierten Herpes-Simplex-Viren, eine Vielzahl von Tumorzellen zu infizieren und zu zerstören, ohne dabei gesunde Zellen anzugreifen. "MediGenes HSV-Patentportfolio besteht aus 19 erteilten und 12 eingereichten Patenten in den USA und wird durch weitere Patente in anderen großen Weltmärkten geschützt", hieß es in der Mitteilung./bi/mur/

H. Strik

Die Meldung ist zum Appetitanregen für unverbesserliche Börsenhaie sicher schön. Leider hat das HSV-tk System die hochgespannten Erwartungen nicht erfüllt, weil nur ca. ein tausendstel der Tumorzellen transfiziert - also für die Gentherapie erreicht - werden konnte und die Therapie den Patienten keinen Vorteil gebracht hat. Leider ein Paradebeispiel dafür, dass selbst unter Wissenschaftlern die Erwartungen an neue Therapien oft zu hoch sind, da von der guten Idee zur funktionsfähigen Therapie im Tiermodell und dann am Menschen oft Jahrzehnte vergehen (HSV-tk wurde schon Anfang der Neunziger am Menschen erprobt, die schlechten Daten wurden Ende der Neunziger bekannt).

Dr. H. Strik
Neurologie Uni Göttingen

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