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In der TLZ vom 15.03.03 stand folgender Artikel:
Kräfte der Natur gegen den Krebs
Jena. (dpa/tlz/mar) Die Kräfte der Natur können auch Krebs besiegen. Die Universität Jena macht jetzt einen spektakulären Schritt bei der Verbindung von herkömmlichen und naturheilkundlichen Heilverfahren. Für Krebspatienten wird in der Saalestadt die erste onkologische Ambulanz für Naturheilkunde an einer deutschen Universitätsklinik eingerichtet.
Professor Klaus Höffken, Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums und Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft: "Dies ist ein seit langem nötiger Schritt." Denn: "Die Notwendigkeit einer Einbeziehung der alternativen Heilverfahren ist in den letzten Jahren immer deutlicher geworden." Besonders bei Krebs sei hoher Handlungsbedarf gegeben. "Unsere Patienten erwarten von uns die Einbeziehung dieser Behandlungsmaßnahmen in ein ganzheitliches Versorgungskonzept."
Das Projekt entsteht gemeinsam mit der sächsischen Sanitas-Fachklinik für Naturheilverfahren in Bad Elster. Finanzielle Unterstützung kommt von der Essener Karl- und Veronica-Carstens-Stiftung. Die Eröffnung ist für den 24. März vorgesehen.
Jährlich erkranken über 340 000 Menschen in Deutschland an Krebs. Gemeinsam wollen die Fachleute aus Jena und Bad Elster ein Mal wöchentlich Krebspatienten zur Wahl eines Naturheilverfahrens beraten und Verfahren wie Akupunktur, Therapien auf pflanzlicher Basis und Kneippsche Anwendungen einsetzen. Zur Unterstützung der Therapie wird ein zehnwöchiges Gesundheitstraining angeboten. Bei dem Gruppentraining lernen die Teilnehmer, mit Hilfe von Entspannungsmethoden, Ernährungsberatung und Bewegungstherapie ihre Lebensqualität zu verbessern und die körpereigenen Kräfte zu aktivieren.
Die Ärzte in Jena wissen, dass die Diagnose Krebs bei vielen Patienten häufig in dem Entschluss gipfelt, sich nicht allein auf herkömmliche Behandlungsmethoden zu verlassen. Zu bedrohlich ist die Krankheit, zu groß der Verlust an Lebensqualität. Der große Bedarf der Erkrankten an umfassender Beratung stellt die Mediziner häufig vor Probleme. Höffken: "Auf der Suche nach Alternativen konfrontieren uns die Patienten immer wieder mit ihren berechtigten Fragen nach weiteren Möglichkeiten, die Lebensqualität zu verbessern und erfolgreich gegen die Krankheit anzugehen. Doch über all die verschiedenen Verfahren und vor allem die Frage nach deren konkreten Nutzen können wir keine erschöpfende Antwort geben."
Ein wesentlicher Grund für die Ratlosigkeit: wissenschaftlich gesicherte Aussagen zur Wirksamkeit von Naturheilverfahren gibt es bisher kaum. Das soll sich nun ändern - denn in Jena wird gleichzeitig nach Belegen für den Nutzen alternativer Methoden geforscht. Das ist einer der Gründe, weshalb die Ambulanz gerade an einer Uniklinik für die Mitinitiatorin Veronica Carstens ein wichtiges Anliegen ist. Nach ihrem Willen soll die Karl- und Veronica-Carstens-Stiftung die "Synthese von Hochschulmedizin und Naturheilkunde fördern, um dem Arzt die dem jeweiligen Krankheitsbild entsprechende Anwendung zu ermöglichen." Veronica Carstens kommt auch zur Eröffnung der Ambulanz nach Jena.
In Jena wird jetzt eine Entwicklung aus Übersee aufgegriffen: Dort existiert eine solche Einrichtung schon seit Jahren am Nationalen Krebsinsitut der USA.
Die Ambulanz nimmt offiziell ihre Arbeit am 24. März auf.
Professor Klaus Höffken.