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Thema: Presse; Langzeittherapie mit Temozolomid

Presse; Langzeittherapie mit Temozolomid
Wolfgang[a]
04.08.2004 18:02:45
Langzeittherapie mit Temozolomid bei Gliom-Kranken

An einem malignen Gliom erkrankte Patienten haben bislang eine sehr schlechte Prognose. So liegt speziell bei den besonders bösartigen Glioblastomen trotz der bisher üblichen Therapie die mediane Überlebenszeit ab Diagnosestellung bei zwölf Monaten. Retrospektive Analysen geben Anlaß zur Hoffnung, daß eine langfristige orale Erhaltungschemotherapie mit Temozolomid die Überlebenszeit verlängert.

Temozolomid ist bereits zur Behandlung von Patienten mit rezidivierenden Gliomen zugelassen und hat in einer aktuellen Studie auch in der Primärtherapie beim Glioblastom - zusätzlich zu Operation und Strahlentherapie - einen Nutzen gehabt. Dies hat Professor Ulrich Bogdahn von der Universitätsklinik Regensburg auf einer Veranstaltung des Temozolomid-Hersteller-Unternehmens in München berichtet.

Therapie wird derzeit meist nach sechs Zyklen beendet
Bislang wird jedoch eine Behandlung mit Temozolomid selbst bei Patienten, die darauf ansprechen, meist nach sechs Therapiezyklen beendet. Möglicherweise könnten die Behandlungserfolge gesteigert werden, wenn eine solche Chemotherapie im Sinne einer Erhaltungstherapie fortgeführt werde, sagte Bogdahn. Da Temozolomid oral eingenommen werden könne und die Substanz keine kumulative Toxizität besitze, könne sie sich für eine solche Langzeittherapie eignen.

Um erste klinische Daten zur Langzeittherapie mit dem Medikament zu sammeln, wurden deutschlandweit Neuroonkologen angeschrieben mit der Bitte, Gliom-Patienten zu melden, die mindestens zwölf Zyklen Temozolomid erhalten hatten. Von den 90 gemeldeten Patienten hatten 60 Temozolomid in der Rezidivtherapie und 33 in der Ersttherapie erhalten.

Die häufigsten Dosierungen waren täglich 150 bis 200 mg/m2 KO über fünf Tage in vierwöchigen Zyklen. Sowohl in der Primärtherapie als auch in der Rezidivtherapie waren bis zur Meldung im Median 14 Zyklen (maximal 40 Zyklen) absolviert worden, was von den meisten Patienten gut vertragen wurde. Sowohl in der Primär- als auch in der Sekundär-Langzeittherapie wurden bislang progressionsfreie Zeiten von bis zu 160 Wochen beobachtet, sagte Bogdahn. Er hofft auf baldige Daten aus prospektiven Studien.

Quelle: Ärzte-Zeitung, 03.08.04





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Wolfgang[a]
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