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Operationen von Hirntumoren sind bislang mäßig erfolgreich, denn krankhafte Zellen müssen im Kopf zurückgelassen werden. Ein neues Mikroskopie-Verfahren hilft bei der Erkennung von Tumorgewebe.

"... Mit einem neuen Verfahren können Neurochirurgen während einer Hirnoperation Tumorgewebe von gesundem Gewebe unterscheiden. Die noch nicht kliniktaugliche SRS-Mikroskopie könne den Erfolg solcher Eingriffe deutlich verbessern, schreiben US-Mediziner in der Zeitschrift "Science Translational Medicine". Die Forscher testeten den Ansatz an Mäusen mit Hirntumoren und an Gewebe, das von Glioblastom-Patienten stammte.

Glioblastome zählen zu den gefährlichsten Hirntumoren. Nach der Diagnose liegt die durchschnittliche Lebenserwartung bei etwa 18 Monaten. Der kürzlich verstorbene Schriftsteller Wolfgang Herrndorf war daran erkrankt. Der schnelle Tod von Glioblastom-Patienten ist auch damit zu begründen, dass Neurochirurgen nicht genau wissen können, wie viel Gewebe sie an den Randbereichen des Tumors entfernen müssen. Tumorzellen können das umliegende Gewebe zentimetertief infiltrieren. Bei den allermeisten Eingriffen - so zeigen Studien - bleiben Tumorzellen im Gehirn zurück.

"Obwohl sich Operationen von Hirntumoren in vielerlei Hinsicht verbessert haben, ist die Prognose für viele Patienten dürftig - teilweise weil Chirurgen bis zum Ende des Eingriffs nicht sicher sein können, ob sie das gesamte Tumorgewebe entfernt haben", sagt der Neurochirurg Daniel Orringer von der University of Michigan in Ann Arbor. "Wir brauchen bessere Werkzeuge, um Tumore während des Eingriffs zu visualisieren, und die SRS-Mikroskopie ist sehr vielversprechend."

Die Stimulierte Raman-Streuung (SRS) ist nach dem indischen Physiker Chandrasekhara Raman benannt, der den Effekt entdeckte und dafür 1930 den Nobelpreis erhielt. Bei der Raman-Spektroskopie wird ein Material meist mit Laserlicht bestrahlt. Dabei gibt das Spektrum des reflektierten Lichts, die Raman-Streuung, Aufschluss über die Zusammensetzung des Materials.

Bei SRS verrät vor allem die Menge von Lipiden und Proteinen, ob es sich um dichtes Tumorgewebe handelt oder um die übliche graue oder weiße Hirnsubstanz. Mit einer Tiefe von einem Zentimeter und einer Frequenz von 30 Bildern pro Sekunde könne das Verfahren bereits während einer Operation wichtige Hinweise geben.

Die Forscher testeten es zunächst an lebenden Mäusen mit menschlichen Hirntumoren und an Hirngewebe von Glioblastom-Patienten. Dabei verglichen sie es mit der konventionellen histologischen Methode, der HE-Färbung. Die Resultate waren vergleichbar. Noch ist die SRS-Mikroskopie nicht einsatzbereit...boj/dpa"(1)



(1) Quelle:
www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/glioblastom-laserlicht-hilft-bei-hirntumor-operationen-bei-maeusen-a-921124.html

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